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Renten am Morgen: Tauziehen um US-Konjunkturpaket geht weiter

(Bloomberg) -- Zum Wochenschluss haben die Staatsanleihen aus dem Euroraum Kursverluste hinnehmen müssen. Neben den oberhalb der Schätzungen ausgefallenen Schnellschätzungen für die Einkaufsmanagerindizes könnte es durchaus ein paar Gewinnmitnahmen gegeben haben.

Schließlich schaffte es beispielsweise die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen erneut nicht, unter die Marke von -0,5% zu fallen. Wie in den Vorwochen war dort Schluss. Stärkere Impulse bleiben notwendig, damit diese Marke fällt - es müsste Leitzinssenkungsfantasie aufkommen, wonach es zurzeit nicht aussieht.

Die italienischen Staatsanleihen mussten zwar ebenfalls rückläufige Kurse hinnehmen. Sie behielten ihre Outperformance jedoch bei, sodass der 10-Jahre BTP-Bund-Spread sich unter 150 Basispunkten festzusetzen scheint. Die verbleibende Sommerzeit dürfte im Zeichen von Carry stehen, was die Peripherie und vor allem italienische Staatsanleihen begünstigt.

Ob es tatsächlich ruhig bleibt, wird davon abhängen, wie viel politisches Störfeuer es gibt. Die einzelnen Länder der Europäischen Union müssen schließlich an der Ratifizierung des EU-Haushalts in ihren Länderparlamenten sowie den Plänen zur Verwendung der Mittel aus dem Aufbaufonds arbeiten.

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Die Ratingüberprüfungen von ESM/EFSF, Griechenland, Finnland, Malta und den Niederlanden verliefen ohne Anpassungen. S&P Global senkte allerdings den Ausblick auf die Bonitätseinstufung der Slowakei von stabil auf negativ. Größere Auswirkungen auf die Renditen/Spreads dürfte die Entscheidung aber nicht haben.

Ob die jüngsten Vorschläge der Republikaner zu einem weiteren Konjunkturprogramm den Demokraten ausreichen werden, um in die Verhandlungen über die Gestaltung des Gesamtprogramms einzusteigen, ist offen. Das drängendste Problem dürfte das Auslaufen der Unterstützung für Arbeitslose sein, die im März-Konjunkturpaket enthalten war.

Letztlich bleibt bis zur parlamentarischen Sommerpause nur noch die laufende Woche Zeit, um eine Einigung herbeizuführen. Allerdings wurde der Kongress in der Vergangenheit auch aus dem Urlaub zusammengerufen, wenn dringend notwendige Entscheidungen anstanden. Und der Beschluss über ein weiteres Konjunkturprogramm dürfte ein solches Ereignis sein. Dazu muss jedoch erst einmal ein Kompromiss auf dem Tisch liegen.

Davon scheinen Demokraten und Republikaner noch deutlich entfernt zu sein. Das Risiko, keine schnelle Einigung zum Konjunkturprogramm herbeizuführen und damit die Erholung der US-Wirtschaft im besten Fall zu verlangsamen, scheint man an den Bondmärkten durchaus zu sehen. Die Renditen der Treasuries sind am Montagmorgen trotz Gewinnen an den Aktienmärkten und bei US-Aktienfutures stabil.

Der Tag mit Bloomberg: SAP, Ifo-Index, Gold klettert auf Rekord

Die Staatsanleihen aus den Kernländern des Euroraums dürften aufgrund der Sorgen rund um eine zweite Pandemiewelle und deren wirtschaftliche Auswirkungen mit leichten Kursgewinnen in den Montag starten. Die Peripherie sollte ihre Outperformance dennoch fortsetzen können. Solange es politisch ruhig bleibt, spricht alles für Carry.

Konjunkturdaten

Auf eine abgesehen vom vergangenen Freitag datenarme Woche folgt eine mit einem Datenfeuerwerk - insbesondere gegen Ende der Woche mit der Veröffentlichung der Wachstumseinbrüche im zweiten Quartal.

Nach den überzeugenden Schnellschätzungen für die Einkaufsmanagerindizes richtet sich der Blick heute auf das Ifo-Geschäftsklima. Die Stichprobe für das Ergebnis der Umfrage ist wesentlichen umfangreicher, sodass auch der Ifo im Juli erneut anspringen dürfte, aber wahrscheinlich nicht ganz so deutlich wie die Einkaufsmanagerindizes. Dennoch dürften die Ifo-Werte eher dazu beitragen, dass die Bondrenditen leicht anziehen.

Geldmengendaten finden kaum mehr Beachtung. Durch die großzügige Liquiditätsvergabe der Europäischen Zentralbank sowie das Ausreichen von Krediten durch die Banken im Zuge der Wirtschaftskrise zieht das Geldmengenwachstum kräftig an. Bei den Inflationserwartungen schlägt sich das jedoch nicht nieder.

Außerdem dürfte die Kreditvergabe der Banken dank staatlicher Garantien für diese Kredite im Juni angezogen sein. Das dürfte sich in den kommenden Monaten erneut beobachten lassen. Auf die Zinsentwicklung an den Bondmärkten wird die Geldmengenentwicklung keinen Einfluss haben.

In den USA stehen die vorläufigen Zahlen für die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter auf der Agenda. Im Juni wird zum Vormonat erneut ein kräftiger Anstieg erwartet. Viel Einfluss auf die Treasuries sollten die Daten ebensowenig haben wie der Indikator der Dallas Fed.

Primärmarkt

Die Kapitalmarkttransaktionen der Euroländer werden in der laufenden Woche durch umfangreiche Fälligkeiten unterstützt. So zahlte Frankreich am vergangenen Samstag einen Linker mit einem Volumen von 25,8 Milliarden Euro zurück. Am Donnerstag kommen Rückzahlungen aus Spanien mit 19,1 Milliarden Euro dazu. Dazu fallen noch einige Zinszahlungen an.

Die Emissionswoche wird am Kapitalmarkt bereits am Montag vom belgischen Schatzamt eingeläutet. Es werden die beiden Bonds mit Laufzeiten bis Juni 2025 und Juni 2029 aufgestockt. Zusammen sollen sie bis zu 2 Milliarden Euro in die belgische Staatskassen spülen.

Zu Wochenbeginn muss das Schatzamt keinen Wettbewerb von anderen Emittenten aus dem Euroraum fürchten. Das Gesamtvolumen ist überschaubar. Unterstützung durch belgische Fälligkeiten erhalten die Platzierungen nicht. Dennoch sollten die Emissionen abgesehen von ein paar geringfügigen Renditezugeständnissen problemlos Investoren finden.

Am Geldmarkt sind wieder Deutschland, Frankreich und die Niederlande am Start. Das holländische Treasury sucht für 4 Milliarden Euro mit Laufzeiten von sechs und zwölf Monaten Abnehmer. Die deutsche Finanzagentur bietet ebenfalls 4 Milliarden Euro an. Die Laufzeit beträgt zwölf Monate. Frankreich offeriert drei Laufzeiten von drei bis zwölf Monaten, mit denen insgesamt 7,4 Milliarden Euro eingenommen werden sollen.

Bei der deutschen Emissionen ist von Interesse, ob es tatsächlich einen Nachfragemangel gibt. Bei den beiden Emissionen vom letzten Montag musste der Bund nämlich jeweils eine erhebliche technische Unterdeckung hinnehmen.

Immerhin stehen zur Unterstützung der Platzierungen sowohl Fälligkeiten aus den Niederlanden mit 6,1 Milliarden Euro als auch Frankreich mit 4,7 Milliarden Euro an.

Am Abend wird das Treasury in das Geschehen eingreifen. Es hat T-Bills mit drei und sechs Monaten Laufzeit wie in der Vorwoche in Höhe von 105 Milliarden Dollar im Angebot. Dazu kommen 2- und 5- jährige T-Notes, die den USA 48 bzw. 49 Milliarden Dollar in die Kassen spülen sollen. Im Vergleich zu den letzten Transaktionen wurde das Platzierungsvolumen um jeweils 2 Milliarden Dollar erhöht.

Dem stehen Treasury-Rückzahlungen von etwas mehr als 100 Milliarden Dollar gegenüber. Zudem wird ein Floater fällig, der 54,2 Milliarden Dollar schwer ist. Das sollte die Emissionen zumindest stützen, auch wenn am Dienstag noch weitere Kapitalmarkttransaktionen anstehen. Nichtsdestoweniger dürfte das sehr niedrige Renditeniveau am kurzen Ende der US-Zinskurve, das durch die Geldpolitik sehr gut abgesichert ist, einige Zugeständnisse erfordern.

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©2020 Bloomberg L.P.