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Renten am Morgen: Risiken bleiben bestehen, Bondmärkte gestützt

(Bloomberg) -- Erst am späten Freitagmachmittag haben die Staatsanleihen aus den Kernländern zusammen mit den Treasuries Kursverluste einfahren müssen. Etwas ausgeprägten vielen die Abschläge im Euroraum bei den Bundesanleihen aus. Sie zeigten eine Underperformance gegenüber ihren Peers.

Möglicherweise ist das eine späte Reaktion auf die Zunahme der Risikofreude der Investoren. Die Bonds aus der Peripherie beendeten den Handel in etwa auf ihrem Vortagsschluss, wobei die italienischen Anleihen eine leichte Outperformance gegenüber ihren Peers zeigten.

Selbst der US-Arbeitsmarktbericht schaffte es nicht, viel Bewegung in die Rentenmärkte zu bringen, obwohl die Zahl neu geschaffener Stellen außerhalb des landwirtschaftlichen Sektor die Schätzungen deutlich übertraf. Der Arbeitsplatzaufbau verlor jedoch im Vergleich zum Vormonat an Dynamik, und im verarbeitenden Gewerbe wurden kaum neue Stellen geschaffen.

Außerdem sollte nicht ganz außer Acht gelassen werden, dass rund ein Drittel aller neuen Stellen im Gast- und Unterhaltungsgewerbe geschaffen wurde. Das ist genau das Segment, das von neuerlichen Lockdown-Maßnahmen am stärksten betroffen wäre.

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Die weiterhin hohe Zahl an Arbeitslosen machte deutlich, dass der private Verbrauch durchaus weitere finanzielle Unterstützung gebrauchen könnte. Die Gespräche über ein neues Konjunkturpaket zwischen Demokraten und Republikanern wurden jedoch am Freitag ergebnislos abgebrochen. Zu Terminen zu ihrer Fortsetzung äußerten sich die beiden Parteien nicht.

Einer der entscheidende Gründe für den Abbruch waren die weit auseinander liegenden Meinungen hinsichtlich des notwendigen Umfang des Konjunkturprogramms. Während die Republikaner nicht mehr als 1 Billion Dollar zusätzlich ausgeben wollten, verlangten die Demokraten eine deutlich höhere Summe. Schließlich hatten sie im Repräsentantenhaus bereits ein Programm über 3,5 Billionen Dollar beschlossen.

Da sich beide Parteien nicht einig wurden, erließ der US-Präsident insgesamt vier Durchführungsverordnungen, unter anderem die Zahlung von 400 Dollar pro Woche an zusätzlichem Arbeitslosengeld. Die finanziellen Mittel, die für die Umsetzung der Dekrete notwendig sind, sollen dabei aus bereits bestehenden, aber noch nicht ausgeschöpften Hilfstöpfen kommen, die aus dem letzten Konjunkturpaket stammen.

Durch die Durchführungsverordnungen werden keine zusätzlichen fiskalischen Impulse gesetzt, wie es beispielsweise die US-Notenbanker unisono forderten, sondern lediglich vorhandene Mittel umgeleitet. Ob das so einfach geht, wird vermutlich gerichtlichen Prüfungen unterzogen werden.

Die Finanzmärkte scheint der fehlende zusätzliche fiskalische Stimulus kaum zu schrecken - besser eine kleine Stärkung des privaten Verbrauchs als überhaupt nichts. Für die US-Wirtschaft insgesamt ist die Nicht-Einigung jedoch eine schlechte Nachricht. Das sollte die Kurse der Treasuries tendenziell stützen.

Am Freitag fiel die einzige Überprüfung einer Bonitätseinstufung eines Eurolandes aus. Moody’s nutzte den Termin für eine Aktualisierung des Ratings für Malta nicht.

Vermutlich wird sich die EZB mit Anleihekäufen in der abgelaufenen Woche zurückgehalten haben. Die Spreads der Peripherie gegen die Kernländer engten sich ja ein oder blieben stabil. Entsprechend war kein größeres Eingreifen notwendig.

Der Tag mit Bloomberg: Trumps Dekrete, Spannungen um Hongkong

Die asiatischen Märkte signalisierten zusammen mit der Aufwärtsbewegung der US- und europäischen Aktienfutures eine Zunahme der Risikofreude am Montagmorgen. Der Treasury-Future lag leicht im Minus.

Entsprechend dürften die Anleihen aus den Kernländern des Euroraums mit leichten Kursverlusten in den Montag starten. Dass es sich bei den Durchführungsverordnungen des US-Präsidenten um kein zusätzliches Fiskalprogramm handelt, wird erst einmal ignoriert.

Auch die Spannungen zwischen den USA und China rücken erst einmal ins Abseits. Und der durch die USA neu entfachte Handelskonflikt mit Kanada über Aluminium spielt ebenfalls eine untergeordnete Rolle. Diese Probleme schwelen neben den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie jedoch weiter und dürften die Bondkurse letztlich gut stützen.

Nutznießer dürfte erneut die Peripherie sein. Ihre Outperformance gegen die Kernländer sollte sich fortsetzen. Von den italienischen Planungen, in 2021 die Einkommensteuer zu senken, werden sich die Anleger unbeeindruckt zeigen, obwohl das die finanzielle Situation des italienischen Staates verschlechtern dürfte.

Konjunkturdaten

Die chinesischen Preisdaten gewannen im Juli erneut etwas mehr Dynamik. Allerdings lag der Anstieg der Kernrate der Konsumentenpreise bei nur noch 0,5% - dem niedrigsten Wert seit 2010.

Und die chinesischen Erzeugerpreise gingen im Jahresvergleich erneut zurück, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie im Vormonat. Insgesamt zeigten die Preisdaten ein gemischtes Bild. Mit Blick auf die Erzeugerpreise scheint die chinesische Wirtschaft an Fahrt zu Gewinne, doch nur langsam.

In der Woche nach Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts ist der Euroland- und der US-Datenkalender typischer nicht sonderlich gut mit Datenschwergewichten gefüllt. Das trifft auch für die laufende Woche zu. Der von der französischen Notenbank ermittelte Stimmungsindikator der Industrie soll sich im Juli verbessert haben, was zu den Einkaufsmanagerindizes passen würde. Einfluss auf die Renditeentwicklung werden die Daten nicht haben.

Primärmarkt

Am Kapitalmarkt wird sich Litauen mit einer Aufstockung der bis 2023 Anleihe zeigen. Das Volumen der Aufstockung wird wahrscheinlich im hohen zweistelligen bis mittleren 100 Millionen Euro-Bereich liegen. Darauf deuten die Aufstockungen der vergangenen Monate jedenfalls hin. Das sollte die Aufnahmebereitschaft der Finanzmärkte vor keine größeren Probleme stellen.

Ansonsten werden lediglich Geldmarktpapiere aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden platziert. Die Niederlande wird mit 4 Milliarden Euro mit Laufzeiten von sechs und zwölf Monaten an den Start. Die deutsche Finanagentur wird Papiere mit Laufzeiten von drei und neun Monaten in einem Umfang von 8 Milliarden Euro anbieten. Bei diesen beiden Emissionen könnte es zu technischen Unterdeckungen kommen. Damit hatte die Finanzagentur jedenfalls bei vorhergehenden Emissionen zu kämpfen.

Außerdem wird Frankreich mit drei Geldmarktpapieren mit Laufzeiten zwischen 13 und 48 Wochen in einem Gesamtvolumen von 7 Milliarden Euro zugehen. Fälligkeiten gibt es mit 5,3 Milliarden Euro lediglich in Frankreich, so dass dem Geldmarkt wieder erhebliche Summen an Liquidität entzogen werden. Auch das spricht für eine schwache Aufnahme der deutschen Geldmarktpapiere.

Bveor das Treasury mit großvolumingen Emissionen an Kapitalmarktpapieren auf die Investoren zugeht, werden am Montag nur Geldmarktpapiere mit Laufzeiten zwischen drei und sechs Monaten mit einem Gesamtvolumen von 105 Milliarden Dollar anbieten, dem selben Umfang wie in der Vorwoche. Die Papiere dürfte einmal mehr vergleichsweise friktionsfrei vom Geldmarkt aufgenommen werden.

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©2020 Bloomberg L.P.