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Renten am Morgen: Planung zusätzlicher Ausgaben wird ignoriert

(Bloomberg) -- Die Zunahme der Risikoaversion hat den Staatspapieren aus dem Euroraum am Dienstag Kursgewinne beschert. Das betraf sowohl die Kern- und Semi-Kernländer, die am langen Ende der Zinskurve eine leichte Outperformance gegenüber den übrigen Bonds einfahren konnten, als auch die Anleihen aus der Peripherie. Die Rendite der 30-jährigen Bundesanleihe fiel erneut in den negativen Bereich.

Nichtsdestoweniger blieben Bundesanleihen im mittleren bis langen Bereich leicht hinter der Performance ihrer Peers zurück, was auf die Vorbereitungen auf die Aufstockung der aktuellen 10-jährigen Bundesanleihen am heutigen Mittwoch zurückzuführen sein dürfte.

Das vom französischen Präsidenten angekündigte zusätzliche Konjunkturprogramm über mindestens 100 Milliarden Euro hinterließ an den Bondmärkten keine Spuren. Die französischen Staatsanleihen reagierten auf die geplanten zusätzlichen Ausgaben nicht.

Zum einen könnte ein Teil der Finanzierung über die Wiederaufbaufonds erfolgen. Zum anderen ist durch die Aktivität der Europäischen Notenbank über ihre Ankaufprogramme gesichert, dass die Renditen für Refinanzierungen niedrig bleiben. Allerdings stehen hinter der Struktur des Wiederaufbaufonds weiterhin viele Fragezeichen.

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Die deutsche Kanzlerin ist nicht davon überzeugt, dass es bereits am kommenden Freitag/Samstag während des Treffens des EU-Rats einen Durchbruch zum Haushalt der Europäischen Union und damit dem Fonds geben wird.

Sollte sich abzeichnen, dass es bis zu einer Übereinkunft noch ein weiter Weg sein wird, wird die Enttäuschung an den Finanzmärkte davon abhängig sein, wie die Sollbruchstellen aussehen. Streitpunkte werden neben den finanzierbaren Maßnahmen und deren Kontrolle vor allem das Verhältnis von Zuschüssen zu Krediten sein.

Eine starke Reduzierung der Höhe der Zuschüsse Zugunsten der Höhe von Krediten käme sicher nicht gut an und dürfte zumindest kurzzeitig für eine Ausweitung der Spreads gegenüber den Kernländern sorgen.

Die Zeichen für die Eröffnung des Bondhandels in Europa stehen auf Kursverluste für Kern- und Semi-Kernländer. Die Aktienmärkte liegen, abgesehen von den chinesischen, im asiatischen Handel ebenso im Plus wie die US- und europäischen Aktienfutures.

Der Tag mit Bloomberg: Börsen-Futures fest mit Impfstoffhoffnung

Die Hoffnung auf ein wirksames Mittel gegen die Viruserkrankung überwiegt die erneute Anspannung des Verhältnisses zwischen den USA und China. Der US-Präsident ordnete das Ende des Sonderstatus von Hongkong im Verhältnis zu den USA an.

Außerdem wurden Gesetze in Kraft gesetzt, die chinesische Beamte für die Umsetzung des Sicherheitsgesetz in Hongkong sanktionieren. Die chinesische Administration kündigte bereits Gegenmaßnahmen an.

Die Treasuries notierten am Morgen weitestgehend unverändert. Ihre Kurse gaben bereits im späten US-Handel am Dienstag nach. Wenn die Risikofreude im Tagesverlauf einen Dämpfer erhält. könnten die Kernlandbonds ihre anfänglichen Verluste durchaus aufholen. Die Peripherie dürfte kaum geändert in den Tag starten. Größeren Kursgewinnen und Spreadeinengungen steht die Unsicherheit über den Ausgang des EU-Gipfels im Weg.

Konjunkturdaten

Aus dem Euroraum stehen keine marktbewegenden Daten an. Die US-Im- und Exportpreisentwicklung wird ebenfalls kaum Bewegung in die Renditen der Treasuries bringen.

Alles andere als ein deutlicher Anstieg der Industrieproduktion und der Kapazitätsauslastung im Juni wären mit dem Wiederanfahren der US-Wirtschaft eine Enttäuschung. Außerdem soll sich gemäß der Schätzung der von Bloomberg befragten Volkswirte der Empire Manufacturing Indikator deutlich verbessert haben. Schwache Daten dürften die Treasury-Kurse stützen, während besser als geschätzt ausfallende Informationen kaum Einfluss auf die Renditeentwicklung nehmen werden

Am Abend wird das Beige Book veröffentlicht. Der Bericht aus den einzelnen Fed-Distrikten sollte Auskunft darüber geben, wie breit der Aufschwung in den USA ist, also ob sowohl Konsum als auch gewerbliche Aktivität deutlich an Fahrt gewinnen.

Aussagen zur Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt werden gleichfalls Beachtung finden, denn der zog in den vergangenen beiden Monaten kräftig an. Hier ist von Interesse, in wie weit sich der Niedriglohnsektor belebte. Eine der Sorgen der US-Notenbanker ist es ja, dass dort abgebaute Arbeitsplätze für immer verloren gehen.

Primärmarkt

Am Mittwoch sucht etwas weniger neues Material von Euroländern nach Abnehmern am Kapitalmarkt. Die deutsche Finanzagentur wird die aktuelle 10-jährige Benchmarkbund um 5 Milliarden Euro aufstocken.

Lettland wird das umlaufende Volumen einer bis 2025 laufende Anleihe ebenfalls erhöhen. Das Volumen der Aufstockung dürfte im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen. Darauf deuten die Daten der vergangenen Monate jedenfalls hin. Belastungen dürften von dieser Emission kaum ausgehen.

Die deutsche Aufstockung dürfte ebenfalls vergleichsweise problemlos aufgenommen werden. In den vergangenen Monaten gab es jedenfalls keine technischen Unterdeckungen mehr. Unterstützung dürfte die Emission von der Wiederanlage der niederländischen und österreichischen Fälligkeiten erfahren. Nichtsdestoweniger dürften die Anleger im Vorfeld der Platzierung versuchen, kleinere Renditezugeständnisse durchzusetzen.

Belgien war am Dienstag mit über sein EMTN-Programm aktiv. Es wurde eine bis Juli 2079 laufende Anleihe mit einem Volumen von 150 Millionen Euro platziert.

Am Geldmarkt wird lediglich Portugal aktiv. Insgesamt bis zu 1,75 Milliarden Euro sollen mit Papieren mit Laufzeiten von sechs und zwölf Monaten eingesammelt werden. Dem stehen Fälligkeiten von 2,7 Milliarden Euro gegenüber, so dass die Platzierung einfach sein wird.

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©2020 Bloomberg L.P.