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Renten am Morgen: Peripherie steht vor erneuter Outperformance

(Bloomberg) -- Der Bondhandel war am Freitag von Kursgewinnen bei den Staatsanleihen aus dem Euroraum und bei Treasuries geprägt. Nach den Verlusten der Vortage, insbesondere bei US-Papieren und Kernlandbonds, machten die Anleihen wieder etwas Boden gut. Die Renditen der Eurolandstaatspapiere gingen über die gesamte Zinskurve zurück, am langen Ende um bis zu vier Basispunkte. Klare Gewinner oder Verlierer ließen sich bei einem von Bull Flattening geprägten Handelstag nicht ausmachen.

Nach den erwartungsgemäß schwach ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe ging es mit den Renditen abwärts. Vermutlich trug auch die Währungsentwicklung zu dieser Abwärtsbewegung bei. Durch die Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar nimmt der Handlungsdruck auf die Europäische Zentralbank zu, am kommenden Donnerstag die erwartete geldpolitische Lockerung zu liefern.

Die von Bloomberg befragten Volkswirte gehen von einer Anhebung des PEPP-Volumens um 500 Milliarden Euro und einer Verlängerung der Laufzeit bis Ende 2021 aus.

UMFRAGE: EZB dürfte monetäre Unterstützung bis Ende 2021 verlängern

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Die TLTROs III zu Konditionen von bis zu -1% sollen gemäß der Umfrage für zusätzlich sechs Monate angeboten werden. Außerdem erwartet eine Vielzahl der Volkswirte, dass die EZB neue langfristige Kredite zu sehr günstigen Konditionen anbieten wird. Eine Senkung des Einlagensatzes erwarten sie jedoch nicht.

In Erwartung einer erneut umfangreichen Lockerung dürften die Kurse der Staatsanleihen aus dem Euroraum vorerst gut abgesichert sein. Die Peripherie sollte besonders gesucht sein, wobei bei Peripherie und Semi-Kern keinesfalls die unerledigte EU-Haushaltsfrage steht. Die EZB kann zwar die Folgen einer Verzögerung abfedern. Letztlich ist es aus Sicht der Investoren jedoch etwas anderes, ob die Euroländer nicht rückzahlbare Zuschüsse erhalten und damit für den Umfang der Zuschüsse ihre Verschuldung nicht erhöhen müssen oder ob die Verschuldung für ihre konjunkturstimulierenden Maßnahmen steigen wird.

Solange es bei einer Verzögerung des Aufbaufonds bleibt, dürften die Investoren Ruhe bewahren. Nach Ende der Treffens des Europäischen Rats in einer Woche wird es auch dazu Entscheidungen geben. Inzwischen wird an einem “Plan B” gearbeitet, der die Zustimmung von Polen und Ungarn nicht mehr nötig macht.

Der von einer Gruppe demokratischer und republikanischer Senatoren ausgearbeitete Kompromiss für ein US-Konjunkturprogramm erhält weitere Unterstützung. Dennoch lässt sich bisher nicht absehen, ob sich beide Seiten tatsächlich noch vor der Präsidentenamtsübergabe verständigen können. Die Kurse der Treasuries dürften zählbare Fortschritte bei den Gesprächen jedoch belasten.

Der Tag mit Bloomberg: Börsen verhalten, Brent-Öl kratzt an $50

Die Vorgaben aus dem asiatischen Handel deuten auf leichte Kursverluste bei Staatsanleihen aus den Kernländern hin. Im weiteren Tagesverlauf dürfte der Handel dann bis zur Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts in sehr ruhigen Bahnen verlaufen.

Die Papiere aus der Peripherie dürften dagegen wieder auf Outperformance schwenken. Größeren Kursgewinne bei Anleihen von der iberischen Halbinsel steht jedoch die 0% bei 10-jährigen Papieren entgegen. Gerade die portugiesischen Anleihen unternahmen mehrfach vergeblich den Versuch, diese Marke zu unterschreiten. Den spanische Bonds könnte zugute kommen, dass es dem spanischen Ministerpräsidenten gelungen ist, die parlamentarische Zustimmung für seinen Haushalt für das Jahr 2021 am Donnerstag erhalten zu haben.

Konjunkturdaten

Die deutschen Auftragseingänge haben im Oktober stärker zugelegt als erwartet - ein Anzeichen dafür, dass die deutsche Wirtschaft vor Verhängung des nächsten Lockdowns auf gutem Weg war, die Wirtschaftskrise hinter sich zu lassen. Das Bild könnte sich für den Rest des Jahres aufgrund der aktuell gültigen Beschränkungen des öffentlichen Lebens verschlechtern.

Der Blick der Anleger richtet sich vor allem auf den US-Arbeitsmarktbericht für den November. Der Aufbau von Arbeitsplätzen wird sich zwar fortgesetzt haben. Die Zahl neuer Stellen dürfte jedoch kleiner ausgefallen sein als in den Vormonaten.

Insgesamt gehen die von Bloomberg befragten Volkswirte von einer schleppenderen Erholung am Arbeitsmarkt aus, worauf sowohl die Erstanträge als auch der ADP-Bericht hinwiesen. Das gehört zu den Sorgen der Notenbanker, die nicht müde werden, vor einem dauerhaften Verlust von Stellen im Niedriglohnsegment warnen.

Bei der Beurteilung des Arbeitsmarktberichts wird es auf auf die Qualität der neu geschaffenen Stellen ankommen, also in welchen Sektoren sie geschaffen wurden. Eine gute Nachricht wäre es sich, wenn deutlich mehr Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe geschaffen wurden. Schließlich erwies sich dieser Sektor als robust. Die Industrieproduktion legte regelmäßig zu. Einkaufsmanagerindizes deuten auf anhaltendes Wachstum hin. Daneben werden Größen Größen wie die Partizipationsrate oder die Unterbeschäftigungsquote Beachtung finden.

Insgesamt wird die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt jedoch deutlich machen, dass geld- und fiskalpolitische Unterstützung von Nöten bleiben. Die Daten dürften daher tendenziell für leicht nachgebende Treasury-Renditen am Nachmittag sorgen.

Von den Auftritten der US-Notenbanker Michelle Bowman, Neel Kashkari (stimmberchtigt) und Charles Evans sollten dagegen keine Impulse für die Treasury-Kurse ausgehen. Konkretes zu geldpolitischen Entscheidungen auf der letzten FOMC-Tagung werden sie nicht zu berichten haben.

Bonitätsaktualisierungen

Gemäß Planungen der Rating-Agenturen sollen am Freitag drei Aktualisierungen von Bonitätseinschätzungen von Euroländern veröffentlicht werden. Fitch wird einen Blick auf Italien und Malta werfen. DBRS Morningstar plant, eine Aktualisierung zu Deutschland zu veröffentlichen.

Änderungen der Bonitätsnoten sind nicht zu erwarten, da die Ausblicke auf allen Ratings auf stabil stehen. Da Fitch Italien mit dem schwächsten Investment Grade-Rating von “BBB-” bewertet, werden die Erläuterungen zur Aktualisierung einen Eindruck dazu vermitteln, unter welchen Umständen diese Einstufung gefährdet ist. Vielleicht werden in diesem Zusammenhang auch Aussagen zur Bedeutung der Aufbaufonds für das italienische Rating getroffen. Durch das polnisch/ungarische EU-Haushaltsveto ist es weiterhin offen, wann der Aufbaufonds in die Implementierung geht.

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©2020 Bloomberg L.P.