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Renten am Morgen: Pandemie-, politische Risiken drücken Rendite

(Bloomberg) -- Abgesehen von den portugiesischen Bonds haben die übrigen Staatsanleihen aus dem Euroraum mit Investment Grade Rating am Freitag Kursegewinne einfahren können. Diese waren bei italienischen und spanischen Staatsanleihen etwas deutlicher als bei Bonds aus den Kernländern.

Die Renditeanstiege, die Portugal am langen Ende hinnehmen musste, waren auf die Bekanntgabe der Aktualisierung der Daten zur Nettokreditaufnahme für 2020 zurückzuführen. Mit einer geplanten Nettokreditaufnahme von 20,3 Milliarden Euro für 2020 erhöht sich der Finanzierungsbedarf im Vergleich zur ursprünglichen Schätzung um rund 10 Milliarden Euro.

Portugal ist also ein weiteres Euroland, das seine Mittelaufnahme im laufenden Jahr massiv erhöhen wird. Vermutlich wird es auch nicht das letzte Land sein, das seinen Finanzierungsbedarf für 2020 nach oben schrauben muss.

Das sich die EU-Staats- und Regierungschefs nicht auf weitere Rahmenbedingungen für den Wiederaufbaufonds der Euroopäischen Kommission einigen konnten, war wenig überraschend. Bereits im Vorfeld der Spitzengeschräche zeichneten sich große Differenzen zwischen den einzelnen Ländern ab. Alle Länderchefs sollen ihren Bedenken und Wünsche auf den Tisch gelegt haben, so dass die Gespräche jetzt weiter gehen können.

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Es scheint immerhin keine Sackgasse bei den Gesprächen gegeben zu haben. Bei einem persönlichen Treffen Mitte Juli dürften weitere Vorschläge für die mittelfristige Haushaltsplanung und den Wiederaufbaufonds vorliegen. Kompromisse könnten gerade für Deutschland, aber auch Frankreich teuer werden. Daher dürften sowohl deutsche als auch französische Staatspapiere sensibel auf Nachrichten über den Fortgang der Gespräche zu Haushalt und Fonds reagieren.

An den Bondmärkten wurde es wohl positiv aufgenommen, dass die Gespräche über den Wiederaufbaufonds nicht eskaliert sind, sondern dass sich die Beteiligten um einen Kompromiss bemühen werden. Schließlich konnten die italienischen und spanischen Staatspapiere ihre Renditerückgänge bis zum Handelsschluss am Freitag ausbauen.

Die jüngsten Nachrichten aus Italien, wonach die römische Regierung das Haushaltsdefizit im laufenden Jahr noch weiter ausweiten will, dürfte am Montagmorgen auf wenig Gegenliebe der Investoren treffen. Mehrausgaben sollen unter anderem für Infrastrukturausgaben und eine Senkung der Mehrwertsteuer erfolgen.

Diese Überlegungen dürften trotz der jüngst entbrannten Suche nach Rendite, dem PEPP sowie der Hoffnung auf finanzielle Entlastung durch die Wiederaufbaufonds erst einmal für steigende italienische Staatsanleiherenditen sorgen.

Die Ausgangslage für den Handelsstart mit Staatsanleihen aus dem Euroraum ist durchwachsen. In Asien notierten die Aktienmärkte am Montagmorgen überwiegen kaum geändert. Die US-Aktienfutures gaben einen Teil ihrer Gewinne ab. Europäische Aktienfutures lagen im Minus.

Der Tag mit Bloomberg: Gold-Hausse; Lufthansa, Wirecard im Fokus

Nach wie vor gibt es Sorgen vor einer zweiten Pandemiewelle mit dem Risiko, die wirtschaftliche Aktivität könne erneut zum Erliegen kommen. Zudem sind die politischen Spannungen zwischen den USA und China nicht beigelegt. den Treasuries verhalf das jedoch zu keinen Kursgewinnen. Sie notiern um ihren Freitagsschluss.

Die Staatsanleihen aus den Kernländern des Euroraums sollte dennoch mit leichten Kursgewinnen in die Woche starten. Bei den belgischen Papieren dürfte sich die Platzierung von Aufstockungen negativ bemerkbar machen. Abgesehen von den italienischen Bonds sollte die Peripherie gesucht sein.

Konjunkturdaten

Bedeutende Wirtschaftsdaten werden mit der Schnellschätzung für das Konsumentenvertrauen der Europäischen Kommission, welches sich im Juni auf -15 Punkte verbessert haben soll, allenfalls am späten Nachmittag veröffentlicht. Viel Einfluss auf die Renditeentwicklung wird diese Informationen ebensowenig haben wie die Zahl verkaufter Bestandsimmobilien, die etwas schwächer als im April ausgefallen sein soll oder der Chicago Fed Indikator für Mai.

Vielleicht sagen die beiden Vertreter der Europäischen Zentralbank, Luis de Guindos und Philip Lane, noch etwas Konkreteres, wie die EZB die Bundesbank bzw. das deutsche Parlement bei der Beantwortung des Urteils des BVerfG unterstützen könnte.

Primärmarkt

Am Kapitalmarkt werden sich Montag bereits Belgien und Litauen zeigen. Das belgische Schatzamt plant, bis zu 3 Milliarden Euro mit den Laufzeiten Oktober 2024, Juni 2030 und Juni 2057 einzunehmen. Es wird also sowohl Emissionen mit mittlern als auch langen Bereich geben. Am Freitag blieb die Emissionsaktivität ohne Wirkung auf die belgische Zinskurve. Sie outperformte die französische.

Die Aufnahmebereitschaft der Investoren dürfte für die Aufstockungen durchaus vorhanden sein. Ganz ohne Renditezugeständnisse dürfte die Platzierung am Montag dennoch nicht ablaufen, zumal es keine Unterstützung durch fällig werdende Anleihen gibt. Entsprechend sollte die belgische Kurve insbesondere am langen Ende eine leichte Underperformance gegen ihre Peers zeigen.

Bei dem litauschen Papier handelt es sich um eine bis April 2024 laufende Anleihen, der Volumen erhöht werden soll. Die bisher erfolgten Aufstockungen deuten auf ein Platzierungsvolumen im mittleren zweistelligen Millionenbetrag hin. Nichts also, was der Kapitalmarkt nicht absorbieren kann.

Außerdem werden wieder zahlreiche Geldmarktpapieren angeboten. Aus Deutschland suchen insgesamt 8 Milliarden Euro an Papieren mit rund vier und elf Monaten Abnehmer. Frankreich ist mit drei Geldmarktpapieren mit Laufzeiten von 84 bis 357 Tagen in einem Umfang von bis zu 8,5 Milliarden Euro am Start. Dazu kommen niederländische Geldmarktpapieren mit einer Laufzeit von neuen Monaten und eine Volumen von 2 Milliarden Euro.

Immerhin wird es etwas Unterstützung durch Fälligkeiten geben. Am kommenden Mittwochen werden 6,4 Milliarden Euro von Frankreich zurückgezahlt. Die Niederlande wartet mit Rückzahlungen von 4,4 Milliarden Euro am 29. Juni auf.

Am Abend wird das US-Schatzamt Geldmarktpapiere mit Laufzeiten von drei und sechs Monaten in Höhe von 111 Milliarden Dollar offerieren und damit 3 Milliarden Dollar weniger als in der Vorwoche. Im Laufe der Woche wird das Treasury den Kapitalmarkt anzapfen.

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©2020 Bloomberg L.P.