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Renten am Morgen: Weiter Kursanstiege benötigen starke Impulse

(Bloomberg) -- Der Mittwoch ist von der Nachfrage nach Staatsanleihen aus dem Euroraum geprägt gewesen. Auslöser waren zunehmenden politische Spannungen zwischen den USA und China, nachdem die US-Administration die Schließung des chinesischen Konsulats in Houston innerhalb von 72 Stunden angeordnet hatte.

Gemäß eines Berichts der South China Morning Post am Donnerstagmorgen will die chinesische Administration die Schließung des US-Konsulats in Chengdu als Reaktion auf das US-Vorgehen anordnen. Die politischen Spannungen zwischen beiden Ländern scheinen nicht abzunehmen.

Bis zum Handelsschluss am Mittwoch jedenfalls konnten die Papiere aus dem Euroraum Renditerückgänge einfahren. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen touchierte die Marke von -0,5%. Es gelang ihr jedoch wie bereits in den vergangenen Wochen nicht, weiter zu sinken.

Für einen nachhaltiges Durchbrechen dieser Marke dürften eine Verschärfung der Wirtschaftskrise, die zu aufkommender Leitzinssenkungsfantasie führt, oder deutliche Kursverluste an den Aktienmärkten notwendig sein.

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Besonders gesucht waren italienische Staatsanleihen. Die Rendite der 2-jährigen Papiere drang weiter in den negativen Bereich vor. Diejenige der 10-jährigen Papiere ist mit 1,04% nicht mehr weit von der 1%-Marke entfernt. Vermutlich profitierten die BTPs erneut von der Einigung auf den Rettungsfonds, so dass weitere Investoren ihre Kaufzurückhaltung italienischen Staatstiteln gegenüber aufgaben.

Dabei hat der Aufbaufonds keine unmittelbare Wirkung auf die fiskalische Situation des Landes, denn mit ersten Zahlungen und günstigen Krediten dürfen alle EU-Länder erst in 2021 rechnen. Weitere Entlastungen der fiskalischen Situation folgen in 2022.

Es wird einige Zeit dauern, bis der Aufbaufonds die entsprechenden finanziellen Kapazitäten aufgebaut hat. Entsprechend wird der italienische Staat vorerst mit der steigenden Staatsverschuldung und dem Haushaltsdefizit gemessen am Bruttoinlandsprodukt zu kämpfen haben. Die zinsgünstigen Kredite aus dem Fonds dürften der Staatsverschuldung hinzugerechnet werden.

Außerdem setzen die Anleger auf relativ ruhige, volatilitätsarme Sommermonate, um Carry einzusammeln. Hier liegen die italienischen Bonds gegenüber ihren Peers von der iberischen Halbinsel weiterhin deutlich vorn.

In die Verhandlungen über das nächste US-Konjunkturpaket sollte Bewegung kommen. Der Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, könnte bereits im Lauf des Donnerstag die Pläne des Republikaner als Gesetzesvorlagen vorlegen. Das hatte die Demokraten als Voraussetzung genannt, um mit den Verhandlungen zu beginnen. Letztlich drängt die Zeit, sofern das Programm noch bis zum Ende des Monat und damit vor dem Beginn der parlamentarischen Sommerpause in den USA beschlossen werden soll.

Der Tag mit Bloomberg: China-Börse fällt, Gold nahe 9-Jahreshoch

An den europäischen Staatsanleihemärkten stehen die Zeichen auf eine kaum geänderte Eröffnung. Die US-Aktienfutures notierten kaum verändert. Die Gewinne der europäischen fielen am Morgen wenig ausgeprägt aus. Der US-Treasury-Future schwankten um ihren Vortagsschluss.

Allerdings wird die Luft für weitere Renditerückgänge bei Kernlandanleihen und insbesondere deutschen Bundesanleihen auf dem aktuellen Niveau dünn. Das nachhaltige Unterschreiten der -0,5% erfordert starke Impulse. Wahrscheinlich dürften Bunds wenig verändert in den Tag starten. Sie sollte zugleich gegenüber ihren Peers underperformen.

Die Bonds aus der Peripherie dürften zu Handelsbeginn unterschiedliche Entwicklungen zeigen. Das dritte Konjunkturpaket der italienischen Regierung über 25 Milliarden Euro scheint auf der Zielgeraden zu sein. Das Programm wird Haushaltsdefizit und Verschuldung im laufenden Jahr weiter erhöhen.

Obwohl bereits längere Zeit bekannt ist, dass die Conte-Regierung eine weitere Maßnahme zur Abmilderung der Auswirkungen der Pandemie plant, könnte die sich zusätzlich abzeichnende Refinanzierung über den Kapitalmarkt sowie die zu erwartende Verschlechterung der fiskalischen Kennzahlen die Anleger zu Gewinnmitnahmen verleiten. BTPs sollten zumindest zu Handelsbeginn eine Underperformance gegenüber ihren Peers zeigen.

Konjunkturdaten

Vor der Veröffentlichung der Schnellschätzung für die Einkaufsmanagerindizes am Freitag füllt sich der Datenkalender wieder. Das GfK-Konsumbarometer für den August profitierte von der Normalisierung des Lebens in Deutschland. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit über die künftigen Arbeitsplatz- und Einkommensperspektiven wird es bis zur Rückkehr auf Werte von vor der Krise noch lange dauern.

Für die französischen Stimmungsindikatoren aus Industrie und Wirtschaft werden von den von Bloomberg befragten Volkswirten Stimmungsverbesserungen prognostiziert. Ähnliches gilt für die Schnellschätzung für den Wert des Konsumenentenvertrauens der Europäischen Kommission. Alles andere wäre ein Rückschlag und dürfte neben den französischen auch den übrigen Staatspapieren aus dem Euroraum leichte Kursgewinne bescheren.

Von der Zahl an Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung wird Stagnation zur Vorwoche erwartet. Die Zahl registrierter Arbeitsloser soll wesentlich weniger zurückgehen als in den Vorwochen. Beides wären Zeichen für die Auswirkungen der erneuten Einschränkungen im öffentlichen Leben in einigen US-Bundesstaaten. Werte die auf erneute Probleme im Arbeitsmarkt hindeuten würden, sollten den Treasury-Kursen Halt geben.

Primärmarkt

Neuemissionen von Ländern des Euroraums sind heute sowohl am Geld- als auch am Kapitalmarkt nicht zu erwarten. Am Abend wird das US-Schatzamt mit der Platzierung von neuen 10-jährigen TIPS aktiv. Insgesamt werden 14 Milliarden Dollar platziert.

Die Stabilisierung der Inflationserwartungen in den letztzen Wochen könnte sich dabei als stützender Nachfragefaktor erweisen.

Außerdem werden 65 Milliarden Dollar an Geldmarktpapieren mit Laufzeiten von vier Wochen angeboten. Das sind 5 Milliarden Dollar weniger als in der Vorwoche.

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©2020 Bloomberg L.P.