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Renten am Morgen: Keine Euphorie trotz Fiskalpaketunterzeichnung

(Bloomberg) -- Die Staatsanleihen aus dem Euroraum haben am letzten Handelstag vor Weihnachten Kursverluste eingefahren. Das war vor allem auf die Nachricht zurückzuführen, dass ein Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien auf den Weg gebracht wurde.

Vielleicht waren es die Lkw-Schlangen bei der Abfertigung in Dover oder die Ermüdungserscheinungen oder noch andere Faktoren, die zur Einigung über das 1246 Seiten umfassende Vertragswerk führten. Nun fehlen lediglich die Zustimmungen aller EU-Länder, Großbritanniens sowie des Europäischen Parlaments. Letzteres kündigte bereits an, die Ratifizierung nicht mehr bis zum 31. Dezember 2020 vornehmen zu können, da die Zeit zur rechtlichen Prüfung viel zu kurz sei.

Entsprechend dürfte das Abkommen ab dem 1. Januar 2021 erst einmal vorläufig angewendet werden. Noch lassen sich seine Auswirkungen auf die jeweiligen Ökonomien nur schwer abschätzen. Produkte und Dienstleistungen dürften sich jedoch verteuern, weil der bürokratische Aufwand steigt. Ein Grund zum Feiern haben die Finanzmärkte also nicht, auch wenn ein Rückfall auf WTO-Handelsregeln erst einmal vermieden wurde.

Entsprechend fielen die Reaktionen auf den erreichten Durchbruch an den Bondmärkten letztlich doch überschaubar aus. Die Kursverluste bei Staatspapieren aus den Kernländern fielen etwas kräftiger aus, so dass die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen zwischenzeitlich um rund sieben Basispunkte anzog, schließlich aber nur fünf Basispunkte höher schloss.

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Die Kursverluste in der Peripherie fielen etwas geringer aus als in den Kernländern, so dass sich die Spreads etwas einengten. Die Renditen der 10-jährigen portugiesischen und spanischen Staatsanleihen liegen nun kurz vor Jahresende wieder im positiven Bereich. Das dürfte Investoren wieder in die Peripherie locken, wenn auch kaum noch im laufenden Jahr, da die Bücher geschlossen sind. Schließlich steht die EZB ab dem 4. Januar wieder mit Anleihekäufen bereit.

Zugleich wurden die Zinskurven vom langen Ende her steiler, da das kurze Ende durch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank fest verankert ist.

Zur guten Stimmung an den Finanzmärkten wird heute die Unterschrift des US-Präsidenten unter das US-Fiskalpaket und auch den US-Haushalt für das laufende Fiskaljahr beitragen. Mit etwas Verspätung erhalten unter anderem arbeitslose US-Amerikaner weiterhin staatliche Unterstützung, die am vergangenen Samstag ausgelaufen ist. Zudem ist das Schließen der öffentlichen Verwaltung in der Nacht von Montag auf Dienstag vermieden worden.

Von Euphorie ist jedoch am Montagmorgen kaum etwas zu spüren, obwohl mit dem Handelsabkommen und dem US-Fiskalpaket zwei Themen abgeräumt wurden, die bislang auf der Stimmung der Finanzmärkte lasteten, Und selbst der Impfbeginn in der EU scheint eher ein Non-Event zu sein.

Der Tag mit Bloomberg: Aktienfutures im Plus nach Trump-Schwenk

Die Aktienmärkte legten im frühen asiatischen Handel etwas zu. Auch die Aktienfutures aus den USA und Europa zogen um rund ein halbes Prozent an. Die Renditen der Treasuries stiegen am langen Ende lediglich um rund drei Basispunkte. Die Sorgen über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie bleiben, da das öffentliche Leben in vielen Ländern zum Erliegen gekommen ist und es bis zur Herdenimmunität noch ein weiter Weg ist.

Nichtsdestoweniger dürften die Anleihen aus den Kernländern mit Kursverlusten in den Handelstag starten. Die Peripherie sollte leicht outperformen. Aufgrund des Feiertags in Großbritannien wird die Handelsaktivität nicht nur jahresendbedingt sehr gering ausfallen.

Konjunkturdaten

Wirtschaftsdaten aus dem Euroraum werden für die Bewegung an den Bondmärkte heute keine Rolle spielen. Der US-Datenkalender ist abgesehen von der Veröffentlichung des Dallas Fed Indikators für das verarbeitende Gewerbe aus dem Dezember ebenfalls leer. Der Indikator wird den Bonds aber keine Orientierung geben.

Primärmarkt

Am Montag wird das Treasury den Anlegern sowohl neuen 2- als auch neue 5-jährigen T-Notes anbieten. Die Volumen betragen 58 bzw. 59 Milliarden Dollar. Kurs vor Jahresende müssen die Investoren also noch einmal rekordhohe Emissionsvolumina verkraften.

Aufgrund der eingeschränkten Liquidität sowie der zu erwartenden Abwesenheit vieler Marktteilnehmer werden beide Platzierungen wahrscheinlich erhebliche Renditezugeständnisse erfordern, so dass das kurze Ende der US-Zinskurve trotz fester Verankerung der Renditen für 2-jährige T-Notes aufgrund der Fed Funds unter Abgabedruck kommen wird.

Außerdem werden T-Bills mit Laufzeiten von drei und sechs Monaten angeboten. Wie in den Vorwochen beträgt das Emissionvolumen zusammen 105 Milliarden Dollar.

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©2020 Bloomberg L.P.