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Renten am Morgen: Höhere Bundkurse erfordern starken Katalysator

(Bloomberg) -- Die Bewegung der Kurse der Staatsanaleihen aus dem Euroraum sowie der Treasuries ist erneut ein Spiegelbild des Risikosentiments gewesen. Mit zunehmenden Verlusten an den Aktienmärkten konnten die Kurse der Staatsanleihen zulegen. Das führte die Rendite der deutschen 10-jährigen Bundesanleihen wieder zur Marke von -0,5%. Ihr nachhaltiges Unterschreiten erwies sich in den vergangenen Wochen jedoch immer wieder als nicht mögliches Unterfangen.

Es fehlten die Katalysatoren, die eine Rendite unterhalb des Einlagensatzes längerfristig rechtfertigen würden. Dazu wären Spekulationen auf eine Senkung des Einlagensatzes durch die EZB, sich erneut erheblich verschlechternde ökonomische Perspektiven und/oder ein Einbruch an den Aktienmärkten notwendig, der eine massive Fluchtbewegung in Sicherheit auslöst. Bisher ist keines dieser Ereignisse in Sicht, trotz der jüngst leicht rückläufigen Aktienkurse.

Die Reaktion der Treasury-Renditen auf die nachgebenden Aktienkurse fiel am Dienstag verhalten aus: Am langen Ende der US-Zinskurve betrug der Renditerückgang gerade einmal rund vier Basispunkte. Das Ergebnis einer massiven Risikoaversion sieht anders aus. Die Flucht in Sicherheit dürften dann viel ausgeprägter sein, so dass die Renditen von Treasuries und Staatspapieren aus den Kernländern viel stärker nachgeben würden.

Gesucht war am Dienstag auch die Peripherie, obwohl ihre Bonds eine leichte Underperformance gegenüber den Kern- und Semi-Kernländern zeigten. Immerhin schloss die Renditeentwicklung der italienischen Staatsanleihen nach Abschluss der Platzierung der neuen 20-jährigen BTP zu ihren Peers von der iberischen Halbinsel auf.

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Das riesige Orderbuch sowie die Einengung des Emissionsspreads um fünf Basispunkte im Laufe des Platzierungsprozesses sprechen für anhaltenden Appetit der Investoren auf italienische Bonds und damit Carry. Ob das Startvolumen der Emission von 10 Milliarden Euro den einen oder anderen Investor verschreckt, weil ihm vielleicht mehr an Material zugeteilt wird, als es erwartet wurde, dürfte sich im Verlauf des Mittwochs zeigen. Ein Anzeichen dafür wäre etwas Abgabedruck auf das lange Ende der italienischen Zinskurve.

Obwohl die Signale aus den Handelsgesprächen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien weiterhin auf einen harten Bruch stehen, konnten die irischen Bonds nach den Vortagsverlusten am Dienstag wieder mit der Renditebewegung der französischen oder belgischen Staatspapiere mithalten. Die Anleger scheinen das Risiko eines harten Bruchs sowie eines Untergrabens der bislang zwischen der EU und Großbritannien getroffenen Vereinabrungen als überschaubar einzustufen.

Die Vorgaben für den Handelsstart mit Staatsanleihen aus dem Euroraum sind durchwachsen. Eine Einigung auf ein US-Konjunkturprogramm in den USA ist nicht in Sicht. Am Donnerstag soll über ein stark abgespecktes Programm im Senat abgestimmt werden, was aber nicht mit Zustimmung der Demokraten im Repräsentantenhaus rechnen kann.

Während die asiatischen Aktienmärkte Verluste aufwiesen, setzten die US-Aktienfutures ihre Abwärtsbewegung nicht fort. Treasuries notieren kaum geändert.

Der Tag mit Bloomberg: Wall Street fällt; Impfstoff-Rückschlag

Bis zu den Entscheidungen des EZB-Rats am Donnerstag dürften die Staatsanleihen aus dem Euroraum erneut vor allem von der Risikowahrnehmung der Anleger getrieben werden. Zur Eröffnung dürften die Papiere aus den Kernländern mit ganz leichten Kursgewinnen aufwarten. Das lange Ende der deutschen Zinskurve dürfte gegenüber den Peers wegen der anstehenden Aufstockung der 10-jährigen Bundesanleihe bis zum Abschluss der Transaktion underperformen. Bonds aus der Peripherie dürften ebenfalls tendenziell gesucht sein. Allerdings werden sich die Anleger vor der Tagung des EZB-Rats tendenziell mit Positionierungen zurückhalten.

Konjunkturdaten

Die chinesischen Preisdaten konnten einmal mehr nicht so recht überzeugen. Gerade auf den Vorstufen halten die deflationären Tendenzen an, obwohl sich der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wieder etwas verlangsamte. Der anhaltende Rückgang der Erzeugerpreise macht deutlich, dass es den Unternehmen wohl immer noch sehr schwer fällt, höhere Preise durchzusetzen. Das könnte eine Zeichen für eine schleppende Erholung der Wirtschaft sein.

Weitere Wirtschaftsdaten, die die Rentenmärkte nachhaltig bewegen könnten, sind weder im Euroraum noch in den USA im Angebot.

Primärmarkt

An Mittwoch werden Deutschland und Portugal mit geplanten Aufstockungen an den Kapitalmarkt herantreten. Die deutsche Finanzagentur wird die aktuelle 10-jährige deutsche Benchmark um 4 Milliarden Euro aufstocken. Die Fälligkeit eines Schatzes mit einem Volumen von 12 Milliarden Euro dürfte für die Platzierung hilfreich sein. Trotz negativer Rendite sollte der Bond auf ausreichend Nachfrage treffen.

Die beiden Aufstockungen aus Portugal dürften sich mit einigen geringfügigen Renditezugeständnissen ebenfalls guter Nachfrage erfreuen. Es werden mit Fälligkeiten in 2030 und 2045 lange Laufzeiten angeboten, mit denen insgesamt bis zu 1,25 Milliarden Euro in die Staatskassen hineinkommen sollen. Zusätzliche Unterstützung sollten die Platzierungen durch die positiven Renditen erhalten. Allerdings dürften die PGBs gerade am langen Ende der Zinskurve bis zum Abschluss der Transaktion eine leichte Underperformance gegenüber ihren Peers zeigen.

Lettland wird eine bis Anfang Juli 2027 laufende Anleihe aufstocken. Das Volumen dürfte sich im niedrigen zweistelligen Millionenbereich bewegen, worauf die bisherigen Emissionen hindeuten. Nichts, was den Kapitalmarkt vor Probleme stellen wird.

Am Geldmarkt werden Italien und Griechenland mit Kurzläufern mit zwölf Monaten Laufzeit aktiv. Die Emissionsvolumina liegen bei 7 Milliarden bzw. mindestens 0,625 Milliarden Euro. Dem stehen Fälligkeiten von 7,2 Milliarden und 1,1 Milliarden Euro gegenüber. Die Platzierung der Geldmarktpapiere wird also problemlos sein.

Am Abend setzt das Treasury seine Wochenrefinanzierung am Kapitalmarkt mit der Aufstockung der 10-jährigen Benchmark um 35 Milliarden Dollar fort. Trotz der festen Verankerung des kurzen Endes der Zinskurve aufgrund der US-Geldpolitik sowie dem ausgeprägten Risk-off verlief die Auktion der 3-jährigen T-Notes am Dienstag eher schleppend. Die Nachfrage fiel im Vergleich zu den vergangenen Emissionen unterdurschnitlich aus, was wohl auch auf die niedrige Rendite der Papiere zurückzuführen war.

Das ist keine gute Voraussetzung für die heutige Aufstockung der T-Notes. Die Erstemission dieser Benchmark verlief vor wenigen Wochen alles andere als erfolgreich und ließ die Renditen anziehen. Mit rund 0,67% liegt die Rendite der T-Notes weiterhin auf niedrigem Niveau, so dass die Platzierung am Abend herausfordernd werden dürfte - selbst bei anhaltend hoher Risikoaversion.

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©2020 Bloomberg L.P.