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Renten am Morgen: Großereignisse werfen ihre Schatten voraus

(Bloomberg) -- Die Staatsanleihen aus den Kernländern haben ihre Kursgewinne bis zum Handelsschluss mit der Aufhellung des Risikosentiments am späten Nachmittag weitestgehend eingebüßt. Sie schlossen letztlich wenig verändert zum Vortrag. Diese Bewegung der Renditen machte zugleich deutlich, dass es starker Impulse bedarf, um die Renditen der Kernlandbonds nachhaltig Richtung Süden zu schicken.

Vermutlich müssten sich für weitere rückläufige Renditen die wirtschaftlichen Perspektiven noch einmal nachhaltig eintrüben, so dass auch im Euroraum wieder Leitzinssenkungsphantasien aufkommen. Ein Scheitern des Wiederaufbaufonds, hinter den Schätzungen liegende Unternehmensgewinne im zweiten Quartal bzw. sehr schlechte oder gar keine Ausblicke auf die weitere Geschäftsentwicklung könnten den Kursen der Kernlandbonds Auftrieb ebenfalls Auftrieb verleihen.

Die Bonds aus der Peripherie schlossen mit Ausnahme der griechischen Staatsanleihen wie die Kern- und Semi-Kernlandanleihen um ihren Vorstagsschluss. Die vergleichsweise geringe Nachfrage der Privatanleger nach der BTP Futura mit rund 6,1 Milliarden Euro - im Vergleich dazu gingen für die letzte Emission einer BTP Italia Aufträge in Höhe von 14 Milliarden Euro ein - spielte an den Finanzmärkte keine Rolle. Es sieht aber danach aus, als ob die Privatanleger zurückhaltend bei der Anlage in das neue Instrument waren.

Griechische Bonds kamen dagegen kräftig unter die Räder. Ihre Renditen stiegen am langen Ende um mehr als zehn Basispunkte an. Nach der Kursrally der vergangenen Wochen ist eine Gegenreaktion wenig überraschend.

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Änderungen von Rating-Einstufungen wurden am Freitagabend durch DBRS Morningstar und Fitch nicht bekanntgegeben. Italien behielt das BBB- mit stabilem Ausblick bei Fitch. Das Unternehmen reduzierte allerdings die Wachstumsprognose. Die Rating-Agentur erwartet nunmehr einen Rückgang der italienischen Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr um 9,5% nach geschätzten 8% zuvor.

Zudem soll die Verschuldung auf 160% vom Bruttoinlandsprodukt erhöhen. Ende April war der Bonitätswächter noch von 156% ausgegangen. Grundsätzlich würden die sehr hohe Staatsverschuldung und das strukturell schwache Wirtschaftswachstum das Rating des Landes weiterhin belasten, so Fitch.

Die Einschätzungen von Fitch dürften keine Spuren bei der Renditeentwicklung italienischer Staatsanleihen am Montag hinterlassen. Immerhin profitiert das Land weiterhin von den Anleiheankäufen durch die Europäische Zentralbank, zu denen es am Montagnachmittag neue Zahlen gibt.

In die mit der Tagung des EZB-Rats sowie dem Zusammentreffen der Staats- und Regierungschefs am Freitag und Samstag sehr ereignisreichen Woche dürfte die Staatsanleihen aus den Kernländern mit Kursverlusten starten.

Darauf deuten jedenfalls die Vorgaben von den asiatischen Aktienmärkten sowie von den US- und europäischen Aktienfutures hin. Dass die Treasuries über die gesamte Kurve leichte Kursgewinne im frühen Handel einfahren konnten, wird die Kernlandbonds nicht weiter stützen. Schließlich zogen die Treasury-Renditen nach Handelsschluss in Europa am Freitag etwas deutlicher an.

Der Tag mit Bloomberg: Börsen beginnen neue Woche freundlich

Die Staatsanleihen aus der Peripherie dürften in dem aktuellen Risk-on Umfeld mindestens unverändert in den Montag starten. Leichte Kursgewinne im weiteren Handelsverlauf sind durchaus wahrscheinlich.

Allerdings werden sich die Investoren wahrscheinlich bis zum Ende des EU-27 Gipfels in Zurückhaltung üben. Dass es einen Kompromiss zum Wiederaufbaufonds geben wird, ist keineswegs sicher. Heute trifft sich der italienische Ministerpräsident zu Gesprächen mit der deutschen Kanzlerin. In den Niederlanden werden die Regierungschefs aus Portugal und Spanien auf den holländischen treffen. Die Ergebnisse der Gespräche könnte Bewegung in die Spreads im Tagesverlauf bringen.

Konjunkturdaten

Der Datenkalender ist zum Wochenauftakt leer. Am Abend werden Informationen zur Haushaltslage in den USA im Juni veröffentlicht. Vorher äußert sich der Präsident der New York Fed, John Williams, als im FOMC stimmberechtigtes Mitglied in er Diskussion zum LIBOR.

Außerdem wird der ebenfalls im FOMC stimmberechtigte Präsident der Dallas Fed, Robert Kaplan, Einblicke in seine Einschätzung zur wirtschaftlichen Lage der USA geben. Neuigkeiten für die Finanzmärkte dürften von seinen Überlegungen jedoch nicht ausgehen. Die Notenbanker werden weiterhin in Sorge über die wirtschaftlichen Perspektiven sein.

Vermutlich wird Kaplan daher die Handlungsbereitschaft der Fed signalisieren, zugleich aber auf zusätzliche fiskalische Unterstützung drängen. Außerdem wäre seine Einschätzung zur Notwendigkeit einer Zinskurvensteuerung von Interesse. Einfluss auf die Bewegung der Treasuries dürften die Aussagen dennoch nicht haben.

Primärmarkt

Abgesehen von Litauen, das seine bis 2032 laufende Anleihe aufstocken wird, werden am Montag lediglich Geldmarktpapiere angeboten. Das Aufstockungsvolumen dürfte im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionen Euro Bereich liegen. Die Aufnahmebereitschaft der Investoren wird das kaum fordern.

Geldmarktpapiere werden aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden angeboten. Aus Deutschland sind erneut 8 Milliarden Euro mit Laufzeiten von drei und neuen Monaten zu erwarten. Das niederländische Schatzamt wird bis zu 4 Milliarden Euro anbieten. Die Laufzeiten liegen zwischen etwas mehr als sechs und zwölf Monaten. Frankreich geht mit vier Geldmarktpapieren mit Restlaufzeiten zwischen 13 und 48 Wochen an Start. Insgesamt sollen die Papiere bis zu 8,8 Milliarden Euro in den Staatskasse spülen.

Auf Unterstützung durch fällig werdende Geldmarktpapiere kann ledig das französische Schatzamt setzen, denn 5,2 Milliarden Euro stehen zur Rückzahlung in der laufenden Woche an.

Uuterstützung dürften Emissionen aus den Kern- und Semi-Kernländern im Laufe der Woche durch die niederländische Fälligkeit mit 14,4 Milliarden Euro sowie die Rückzahlung einer österreichischen Anleihe mit einem Volumen von 14,8 Milliarden Euro jeweils am 15. Juli erhalten. Aufgrund der bereits geplanten regen Emissionsaktivität in der laufende Woche dürfte die Wiederanlage der beiden Fälligkeiten ein willkommene Unterstützung sein.

Das Treasury wird T-Bills mit Laufzeiten von drei und sechs Monaten mit einem Volumen von zusammen 105 Milliarden Dolla begeben, exakt dasselbe Volumen wie in der Vorwoche. Den Kapitalmarkt wird das Treasury in der laufenden Woche nicht anzapfen.

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©2020 Bloomberg L.P.