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Renten am Morgen: Unter Druck funktioniert die EU am besten

(Bloomberg) -- An den Finanzmärkten ist es bereits am Montag antizipiert worden: Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union schaffen eine Einigung zum EU-Haushalt und zum Wiederaufbaufonds.

Die Kurse der Staatspapiere aus der Peripherie zogen angeführt von italienischen Bonds deutlich an. Die Staatsanleihen aus den übrigen Ländern folgten mit einigem Abstand, sodass sich die Spreads der Peripherie zu den Kernländern einengten.

Das Gesamtpaket für den Wiederaufbaufonds ist auf 750 Milliarden Euro festgelegt, wovon 390 Milliarden Euro als Zuschüsse und 360 Milliarden Euro als Kredite gewährt werden. Das Volumen an Zuschüssen fällt zwar geringer aus als ursprünglich vorgesehen, sollte den besonders von den wirtschaftlichen Auswirkungen betroffenen Ländern dennoch immer noch eine große Unterstützung bieten.

Sollten einzelne Länder Kredite in Anspruch nehmen, dürften diese zu der Staatsverschuldung hinzu gerechnet werden. Aufgrund der geringen Verzinsung, die aller Voraussicht nach für diese Kredite anfallen wird, wird das Thema Schuldentragfähigkeit dennoch in den Hintergrund gedrängt werden.

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Zudem sollte sich die Inanspruchnahme von Mitteln aus dem Aufbaufonds auf die Emissionsaktivtät der von der Pandemie stark betroffenen Länder auswirken: Sie dürften weniger über den Kapitalmarkt platzieren. Der Emissionsflut könnte zumindest in Teilen Einhalt geboten werden.

Auch für die Europäische Zentralbank ist die Verständigung der EU-27 eine gute Nachricht, könnte sie doch die Spreadvolatilitäten senken und damit das Eingreifen der Notenbank weniger notwendig machen.

Trotz des erzielten Kompromisses zu Aufbaufonds und EU-Haushalt stehen jetzt noch ein paar Hürden an. Das Europäische Parlament und alle EU-Länderparlamente müssen den Ergebnissen zustimmen. Die Staats- und Regierungschefs müssen die Kompromisse nun Zuhause verkaufen.

Die EZB hielt sich in der abgelaufenen Woche mit Käufen von Anleihen aus dem öffentlichen Sektor zurück. Der Bestand an Anleihen im Rahmen des PSPP sank um 2,2 Milliarden Euro. Einige Fälligkeiten sind wohl noch nicht reinvestiert wurden. Im Rahmen des PEPP wurden rund 20,6 Milliarden Euro an Bonds erworben, rund 3 Milliarden Euro mehr als in der Vorwoche.

Im Vergleich zur Vorwoche reduzierte die EZB das Volumen der Ankäufe nochmals. Das dürfte vor allem der Sommerpause geschuldet sein. Außerdem waren die Spreads auch in der vergangenen Woche stabil, was ein geringeres Eingreifen der Notenbank notwendig machte.

Isabel Schnabel betonte in einem Interview, das am heutigen Dienstag auf der Homepage der EZB veröffentlicht wurde, dass das komplette Volumen des PEPP ausgenutzt werde, sofern sich im Basisszenario der Projektionen bewegt werde.

Der Handelsstart wird zum einen von der Einigung der EU-Staats- und Regierungschefs auf den Aufbaufonds und zum anderen von einem weltweiten Risk-on geprägt. Letzteres trieb die Aktienmärkte in Asien und die US- und europäischen Aktienfutures am Morgen nach oben, ohne dass die Renditen der Treasuries nennenswert zulegten.

Der Tag mit Bloomberg: EU erzielt Einigung; UBS, Novartis, Conti

Sicherheit dürfte zu Handelsbeginn daher kaum gefragt sein, was den Staatsanleihen aus den Kernländern Kursverluste bescheren dürfte. Die Peripherie dürfte ihre Outperformance mit dem Rückenwind aus der EU-Vereinbarung fortsetzen, sodass es zu weiteren Spreadeingungen kommt.

Im Tagesverlauf werden sich die Blicke auch wieder auf die USA richten. Dort ist für den Nachmittag ein Gespräch zwischen dem US-Finanzminister, Steven Mnuchin, und der Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, geplant, um ein weiteres Konjunkturprogramm auf den Weg zu bringen. Da die Gespräche erst am Anfang stehen, sind jedoch kaum Auswirkungen auf die Treasury-Renditen zu erwarten

Konjunkturdaten

Wirtschaftsdaten, die die Renditeentwicklung der Staatsanleihen aus dem Euroraum oder der Treasuries beeinflussen könnten, werden auch am Dienstag nicht veröffentlicht.

Primärmarkt

Die deutsche Finanzagentur wird die aktuelle 2-jährige deutsche Benchmark um weitere 5 Milliarden Euro aufstocken. Das Umfeld für die erfolgreiche Anhebung des umlaufenden Volumens ist nicht schlecht.

Zusätzlich zur Finanzagentur wird Litauen mit großer Wahrscheinlichkeit heute auftreten. Am Montag wurde ein Syndikat mit der Platzierung einer neuen 30-jährigen Staatsanleihe beauftragt. Aufgrund des Seltenheitscharakters des Emittenten dürfte sich der Bond guter Nachfrage erfreuen. Außerdem wird er mit Blick auf die aktuelle 30-jährige Benchmark, die eine Laufzeit bis Juni 2049 hat, eine positive Emissionsrendite aufweisen.

Am Geldmarkt wird der ESM mit 2 Milliarden Euro an Kurzläufern mit sechs Monaten Laufzeit aktiv. Am Abend wird das Treasury mehrere Cash Management Bills anbieten.

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©2020 Bloomberg L.P.