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Renten am Morgen: Bunds könnten Aufwärtstrend wieder aufnehmen

(Bloomberg) -- Bis zum Handelsschluss haben die Staatsanleihen aus dem Euroraum zwar nicht ihre kompletten Gewinne vom Mittwoch halten können. Letztlich sind dennoch Renditerückgänge von mehr als 3 Basispunkten am langen Ende der Zinskurven und rund 1 Basispunkt am kurzen Ende übrig geblieben. Begleitet wurde diese Bewegung von rückläufigen Treasury-Renditen, die die 10-jährigen T-Notes wieder unter 1,8% führte. Einzige Ausnahme waren die italienischen Staatsanleihen, die kurz vor Ende des Handels deutliche Renditeanstiege hinnehmen mussten, so dass ihre Renditen per Saldo sogar leicht anzogen.

Selbst die schwache Aufnahme der Aufstockung der 30-jährigen Bund mit einer weiteren technischen Unterdeckung vermochte den Renditenrückgang nicht zu unterbrechen. Allerdings hatte die Aufstockung mit der Platzierung der neuen 30-jährigen italienischen Staatsanleihe via Syndikat harten Wettbewerb, die mehr als 200 Basispunkte an zusätzlichem Spread anbot.

Ähnlich wie bereits zu Beginn des Jahres 2019 scheinen die Investoren sehr hohen Anlagebedarf zu Jahresbeginn zu haben, was die großen Orderbücher für die Emissionen aus Italien und Belgien erklärt. Die neue 10-jährigen belgische Staatsanleihe bot auf Basis des Reofferpreises immerhin auch eine positive Rendite, wenn auch nur 11,3 Basispunkte.

Nun fehlt aus dem Kreis der Peripherieländer, die zur Platzierung neuer Staatsanleihen ein Syndikat nutzen, nur noch Griechenland. Als Sub Investment Grade Emittent ist die Zielgruppe für griechische Emissionen eine etwas andere als für Bonds aus Italien, Portugal oder Spanien. Die starke Nachfrage nach neuem Material und das offene Emissionsfenster bieten zumindest die Möglichkeit, am Primärmarkt aktiv zu werden.

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Mit der Unterschrift unter die Handelsvereinbarung zwischen China und den USA wird es darum gehen, festzustellen, welchen Wert das Abkommen tatsächlich hat und ob es die wirtschaftlichen Aussichten aufhellen kann. Die Details sprechen für eine Beibehaltung des Status quo. Das ist insofern eine gute Nachricht, weil eine weitere Eskalation des Handelskonflikts zwischen beiden Ländern verhindert wurde. Da die US-Zölle auf Warenimporte aus China erst einmal aufrecht gehalten werden, gibt es von dieser Seite her keine Entspannung.

Die konkret benannten Abnahmevereinbarungen für Produkte aus den USA dürfte Auswirkungen auf andere Regionen haben, wenn China dort als Einkäufer weg fällt, beispielsweise bei Agrarprodukten. Die konkreten Auswirkungen des Abkommens wird man also erst in einigen Monaten sehen. Die Stimmung der Unternehmen und Konsumenten könnte sich dennoch verbessern.

Für die Bondmärkte wird Handel dennoch weiterhin ein Thema bleiben. Nachrichten zu den Gesprächen für ein Folgeabkommen werden ebenso für Renditebewegungen sorgen wie die Gespräche zwischen den USA und der Europäischen Union zu Handelsthemen. Die Drohung, die USA werde weitere Zölle auf Produkte aus der EU erheben - insbesondere auf Fahrzeuge und Fahrzeugteile - steht weiterhin im Raum.

Mit kaum geänderten Aktienmarktnotierungen in Asien, kleinen Gewinnen bei den US-Aktienmarkt-Futures sowie leicht steigenden Renditen für Treasuries dürften die Staatsanleihen aus den Kern- und Semi-Kernländern des Euroraums wenig geändert in den Donnerstag starten.

Nach Unterzeichnung des ersten Handelsabkommens sowie der Abarbeitung der Emissionsflut aus einzelnen Euroländern für die laufende Woche dürften die weltweiten wirtschaftlichen Perspektiven und die künftige Geldpolitik wieder mehr in den Mittelpunkt des Interesses der Investoren geraten. Mit der Stabilisierung der wirtschaftlichen Perspektiven dürften die Renditen ihren Aufwärtstrend durchaus wieder aufnehmen können.

Konjunkturdaten

Wirtschaftsdaten aus dem Euroraum werden keinen Einfluss auf die Rentenmärkte nehmen. Auch die Zusammenfassung der Ergebnisse der Tagung des EZB-Rats im Dezember dürfte kaum für neue Informationen gut sein. Der Kurs der Europäischen Zentralbank ist vorerst festgelegt. Zur Überprüfung der Strategie dürfte sich nach den Aussagen der EZB-Präsidentin auf der Pressekonferenz im vergangenen Monat ebenfalls nichts Neues in der Zusammenfassung finden lassen.

Aus den zahlreichen US-Daten ragen vor allem der Indikatoren der Philadelphia Fed sowie die Einzelhandelsumsätze für den Dezember heraus. Gemäß der Prognose soll sich die Stimmung der Unternehmen etwas verbessert und die Konsumenten sollen kräftig im Weihnachtsmonat eingekauft haben.

Da der private Verbrauch nach wie vor die Stütze des US-Aufschwungs ist, würden zurückhaltende Verbraucher die Sorgen vor einer Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivität anfeuern. Danach sieht es jedoch mit Blick auf den Arbeitsmarkt oder die Indikatoren, die die Stimmung der Konsumenten erfassen zurzeit nicht aus. Selbst ein etwas geringerer Anstieg der Einzelhandelsumsätze als geschätzt, dürfte keine große Reaktion in Form fallender Treasury-Renditen auslösen.

Auch der am Mittwochabend veröffentlichte Bericht aus den einzelnen Fed-Distrikten, Beige Book, bot keinen Anlass zur Sorge. Der Handelskonflikt wurde zwar in einigen Distrikten im Unternehmensbereich als Belastungsfaktor wahrgenommen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist jedoch ungebrochen. Die Löhne stiegen moderat, wozu die Knappheit an Arbeitskräften beitrug. Auf den US-Konsumenten dürfte also weiterhin Verlass sein.

Die übrigen Daten wie Importpreise oder die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung werden kaum Einfluss auf die Renditebewegung haben.

Primärmarkt

Nach einer starken Aktivität mit Neuemissionen von einzelnen Ländern des Euroraums wird die Emissionsaktivität am Donnerstag und am Freitag eine Pause einlegen. Sofern nicht doch noch ein Land sich dazu entschließt, ein Konsortium mit der Platzierung eines Bonds zu betrauen, wird es keine Primärmarktaktivität geben, auch nicht am Geldmarkt.

Am Abend wird lediglich das US-Schatzamt mit dem Angebot von vier und acht Wochen laufenden T-Bills mit einem Volumen von 70 Milliarden Dollar an die Geldmarktanleger herantreten. Dem steht eine Fälligkeit von 81 Milliarden Euro gegenüber, so dass es ausreichend Wiederanlagebedarf geben wird.

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Der Tag mit Bloomberg: Börsen nach Phase-1-Abkommen lustlos

Kontakt Reporter: Dirk Gojny in Frankfurt dgojny2@bloomberg.net

Kontakt verantwortlicher Editor: Daniel Schaefer dschaefer36@bloomberg.net, Alexander Kell

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