Werbung
Deutsche Märkte schließen in 6 Stunden 40 Minuten
  • DAX

    17.665,97
    -171,43 (-0,96%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.892,56
    -44,01 (-0,89%)
     
  • Dow Jones 30

    37.775,38
    +22,07 (+0,06%)
     
  • Gold

    2.397,60
    -0,40 (-0,02%)
     
  • EUR/USD

    1,0648
    +0,0002 (+0,02%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.612,97
    +2.866,13 (+4,96%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.324,47
    +11,85 (+0,90%)
     
  • Öl (Brent)

    83,12
    +0,39 (+0,47%)
     
  • MDAX

    25.884,10
    -305,34 (-1,17%)
     
  • TecDAX

    3.181,40
    -29,44 (-0,92%)
     
  • SDAX

    13.869,41
    -162,96 (-1,16%)
     
  • Nikkei 225

    37.068,35
    -1.011,35 (-2,66%)
     
  • FTSE 100

    7.826,30
    -50,75 (-0,64%)
     
  • CAC 40

    7.962,22
    -61,04 (-0,76%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.601,50
    -81,87 (-0,52%)
     

Renten am Morgen: BTP Futura testet das Vertrauen der Italiener

(Bloomberg) -- Am Freitag haben die Kurse der Staatsanleihen aus dem Euroraum nahezu unverändert geschlossen. Die Bonds aus den Kernländern konnten ihre zwischenzeitlichen Renditerückgänge nicht halten.

Der niederländische Notenbankchef, Klaas Knot, wies darauf hin, dass sich die Politik nicht zu stark auf die Geldpolitik verlassen sollen. Außerdem werde das gesamte Volumen des PEPP vielleicht gar nicht benötigt, und die Abweichung vom Kapitalschlüssel beim PEPP sei vorübergehend. Das reichte aus, um die Kurse der italienischen Staatspapiere unter leichten Abgabendruck zu bringen. Sie gaben bis zum Handelsschluss um bis zu vier Basispunkte nach.

Ihre Peers von der iberischen Halbinsel zeigten sich davon weitestgehend unbeeindruckt. Sie gaben ihre Kursgewinne wie die Kernlandbonds im Handelsverlauf ebenfalls ab, schlossen jedoch letztlich unverändert.

Den italienischen Papieren könnte am heutigen Montag zugute kommen, dass die Präsidentin der Europäischen Zentralbank am Wochenende noch einmal betont hat, die Notenbank werde ihre Geldpolitik vorerst außergewöhnlich locker halten. Zudem werde der Abwärtsdruck auf die Teuerung in den nächsten etwa zwei Jahren anhalten. Die Unterstützung des Kredittransmissionsprozesses durch die Geldpolitik dürfte demnach bestehen bleiben.

WERBUNG

Etwas Auskunft über die Unterstützung durch die EZB werden die wöchentlichen und monatlichen Ankaufdaten geben, die am Montagnachmittag veröffentlicht werden. Zum einen wird von Interesse sein, ob die Zentralbank das Ankauftempo beim PEPP beibehielt.

Sollte das der Fall gewesen sein, dürften trotz der Ausweitung des PEPP-Volumens die Spekulationen über eine weitere Erhöhung des Ankaufvolumens zunehmen, auch wenn die Auslastungs des Programms das derzeit nicht notwendig macht und es im EZB-Rat unterschiedliche Einschätzungen zu diesem Instrument gibt.

Zum anderen wird die Aktualisierung der monatlichen Ankaufdaten für das PSPP analysiert werden. Hier dürften vor allem Abweichungen von Kapitalschlüssel der EZB im Fokus stehen.

Die Vorgaben aus dem asiatischen Handel sowie der US- und europäischen Aktienfutures deuten auf einen Wochenstart im Risk-on-Modus hin. Zugleich müssen die Treasuries gerade ab den mittleren Laufzeiten Kursverluste hinnehmen. Die Auswirkungen einer zweiten Pandemiewelle werden durch die jüngst überwiegend besser als erwartet ausgefallenen Wirtschaftsdaten in den Hintergrund gedrängt.

Der Tag mit Bloomberg: Börsen-Futures sehr fest; CoBa im Fokus

Zumindest für die Wirtschaft in Frankreich schürte der dortige Notenbankchef, Francois Villeroy de Galhau, am Sonntag Optimismus. Seiner Ansicht nach gewinnt die Wirtschaft im Land schneller an Fahrt, als es erwartet wurde.

Dementsprechend dürften die Kurse der Staatsanleihen aus den Kernländern des Euroraums mit Verlusten in den Montag starten. Die Entwicklung in den Semi-Kernländern wird sich von der Bewegung der Renditen in den Kernländern nicht abkoppeln können.

Die italienischen Staatsanleihen dürften hingegen mindestens einen Teil ihrer Underperformance gegenüber ihren Peers vom Freitag aufholen. Insgesamt sollte die Peripherie zu Handelsbeginn die Kernländern outperformen.

Konjunkturdaten

Die deutschen Auftragseingangsdaten fielen im im Mai erneut im Jahresvergleich katastrophal aus. Darauf hatten die Auftragseingänge im Maschinen- und Anlagenbau, die am Freitag vom VDMA veröffentlicht wurden, bereits sehr eindrucksvoll hingewiesen. Immerhin verbesserten sich die Werte zum Vormonat.

Das dürfte auch für die spanischen Auftragseingänge gelten. Die Talsohle sollte zwar durchschritten sein. Darauf deuteten auch die Einkaufsmanagerindizes hin. Dennoch werden die Daten deutlich machen, dass die europäische Wirtschaft weiterhin auf geld- und fiskalpolitische Unterstützung angewiesen bleibt.

Größere Auswirkungen auf die Entwicklung der Renditen werden die Daten ebensowenig haben wie der Sentix-Stimmungsindikator für den Euroraum oder die Einzelhandelsumsätze im Euroraum.

Beim ISM Dienstleistungsgewerbe für Juni wird mit einer weiteren Verbesserung erwartet. Der Indikator sollte exakt 50 Punkte erreicht haben und damit besser ausfallen als beispielsweise der endgültige Markit Einkaufsmanagerindex.

Sollte der ISM für das Dienstleistungsgewerbe dagegen enttäuschen, dürften die Treasury-Kurse zumindest kurzzeitig anziehen. In Anbetracht der Ausbreitung der Virusinfektion in den USA könnten sich die wirtschaftlichen Aussichten in den kommenden Wochen sowieso wieder verschlechtern.

Primärmarkt

In Italien beginnt die Platzierung der neuen Anleihe, BTP Futura, die sich an Privatkunden richtet. Ihre Ausgestaltung ist im Vergleich zu den ausstehenden Anleihen attraktiv. Entsprechend dürfte es im Laufe der Woche erhebliche Nachfrage nach dem Produkt geben.

Bereits am Montagabend sollte sich abzeichnen, ob die Anleihe tatsächlich gut von den Privatanlegern angenommen wird. Aufgrund der langen Platzierungszeitraums sollte die Nachfrage nach dem Bond diejenige nach der letzten emittierten BTP Italia erheblich übertreffen. Alles andere wäre ein Enttäuschung.

Die Anleihe ist vor allem dazu gedacht, die Italiener wieder verstärkt an der Finanzierung ihres Landes zu beteiligen. Aus Kapitalmarktsicht ist die Refinanzierung über die BTP Future nämlich teuer. Hier wäre zum Beispiel die Nutzung des ESM eine viel günstigere Alternative, die jedoch politisch weiterhin abgelehnt wird. Selbst der Gang über den Kapitalmarkt dürfte bei der Laufzeit der BTP Futura zu einer günstigeren Refinanzierung führen, auch wenn sich die bereits bekannten Konditionen noch einmal ändern können.

Platzierungen von Anleihen aus Kern- und Semi-Kernländern dürften in nächster Zeit durch die deutsche Anleihefälligkeit in Höhe von 22 Milliarden Euro gut unterstützt sein.

Im Tagesverlauf wird die Emissionsaktivität jedoch vom Geldmarkt beherrscht. Deutschland wird 4 Milliarden Euro an Papieren mit sechs Monaten Laufzeit emittieren. Die Niederlande sind mit insgesamt bis zu 4 Milliarden Euro an drei und zehn Monate laufenden Schätzen am Start. Aus Frankreich werden bis zu 9 Milliarden Euro an Emissionen mit drei Laufzeiten zwischen drei und zwölf Monaten erwartet.

Die Aktivitäten am Geldmarkt sind durch Fälligkeiten aus Deutschland mit 8,5 Milliarden Euro sowie aus Frankreich mit 9 Milliarden Euro sehr gut gestützt.

Am Abend wird außerdem das US-Treasury insgesamt 105 Milliarden Dollar an T-Bills mit Laufzeiten von drei und sechs Monaten platzieren. Dem stehen Rückzahlungen von T-Bills von insgesamt 317 Milliarden Dollar gegenüber.

For more articles like this, please visit us at bloomberg.com

Subscribe now to stay ahead with the most trusted business news source.

©2020 Bloomberg L.P.