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Renault erhält Staatsgarantie und prüft Werksschließungen

Der Autobauer steckte schon vor Corona in Schwierigkeiten. Interimschefin Clotilde Delbos will nun die aus dem Ruder gelaufenen Kosten senken.

Der Autohersteller Renault hat sich französischen Presseberichten zufolge einen staatlich garantierten Kredit von fünf Milliarden Euro gesichert. Dieser soll am Mittwoch bekannt gegeben werden soll. Die Hilfe werde die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens sichern, das schon vor der Coronakrise in erheblichen Schwierigkeiten steckte: Ex-Chef Carlos Ghosn hatte die Produktion angeheizt, ohne auf die Kosten zu achten.

Interimschefin Clotilde Delbos will diese dauerhaft um zwei Milliarden Euro gesenkt werden. Es gebe keine Tabus bei den Einsparungen. Das gab Delbos bereits bei der Bilanz-Pressekonferenz im Februar bekannt. Der Plan dazu soll nun kommende Woche vorgestellt werden.

Der satirischen Wochenzeitung „Le Canard Enchainé“ zufolge sollen vier Werke in Frankreich geschlossen beziehungsweise verkleinert werden. Es handelt sich um Choisy-le-Roi im Süden von Paris, ein Werk in der Bretagne und die Anlage in Dieppe in der Normandie. Es wären jeweils 300 bis 400 Beschäftigte betroffen.

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In Dieppe wird der seit 2017 wiederaufgelegte Sportwagen Alpine gefertigt. Deutlich größer ist der Einschnitt in Flins westlich von Paris, wo 2600 Mitarbeiter tätig sind. Dort werden bislang 160.000 Autos gefertigt: der Clio, der Nissan Micra und das Elektroauto Zoé.

Die Autoherstellung wird dem Bericht des „Canard“ zufolge ganz aus Flins abgezogen. Das neue Modell des Clio war bereits auf andere Fabriken im Ausland verlagert worden. Der Zoé und Micra sollen angeblich ebenfalls auf andere Standorte verteilt werden.

Die Gewährung der Staatsgarantie ist offenbar nicht von der Vermeidung von Werksschließungen abhängig. Die einzige Bedingung soll der Verzicht auf die Zahlung einer Dividende sein. Das französische Wirtschaftsministerium wollte nicht zu der Frage Stellung nehmen und verweist auf das Unternehmen, das aber bislang nicht dazu kommuniziert hat.

Im ersten Quartal 2020 hat der weltweite Autoabsatz von Renault um 26 Prozent abgenommen. Der Umsatz sackte um 19 Prozent ab, mehr als beim Konkurrenten PSA (Peugeot, Citroën, Opel), der knapp 16 Prozent einbüßte.

Renault ist derzeit deutlich kleiner als der Wettbewerber: Die Marke mit der Raute erzielte im ersten Vierteljahr zehn Milliarden Euro Umsatz, der Hersteller mit dem Löwen 15 Milliarden Euro. Noch vor wenigen Jahren rangierte Renault klar vor PSA. Der französische Staat ist noch mit 15 Prozent an Renault beteiligt.