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Remote Work: Europas angesagteste Tech-Firmen wie Revolut und Spotify setzen auf Fernarbeit

Die Art und Weise, wie wir arbeiten, hat sich während der Pandemie enorm verändert. Viele Angestellte sind von den Schreibtischen im Bürokomplex an ihre heimischen Esstische gewandert. Und obwohl vielerorts die pandemiebedingten Einschränkungen langsam aufgehoben werden, halten sich Homeoffice und Remote Work, also Fernarbeit, hartnäckig. Immer mehr Unternehmen geben ihren Mitarbeitern nun dauerhaft die Möglichkeit, aus der Ferne zu arbeiten. Durch diese Flexibilität hoffen sie, neue Talente gewinnen und halten zu können.

Revolut enthüllte diesen Monat sein „Digitale Nomaden“-Programm, das es seinen 2.000 Mitarbeitern erlaubt, bis zu zwei Monate im Jahr von überall aus zu arbeiten. Ein spanischer Mitarbeiter erzählt, dass die in London ansässige Direktbank sich durch dieses Angebot von der Konkurrenz abhebt.

Spotifys „Mein Arbeitsmodus“-Richtlinie erlaubt es Mitarbeitern, selbst zu entscheiden, in welcher Stadt sie arbeiten und wie oft sie ins Büro kommen wollen – wenn überhaupt. Die Personalverantwortlichen des Unternehmens schrieben, dass die Richtlinie dabei helfen würde, „neue Talentpools zu erschließen“ und gleichzeitig die aktuellen Mitarbeiter zu halten.

Das Software-Startup Paddle ermöglicht sechs Wochen Remote Work im Jahr

Das in London ansässige Unternehmen Paddle bietet Verkaufs- und Abrechnungsdienste für Software-Startups. Es wurde vom Thiel-Stipendiat Christian Owens gegründet und hat sich jüngst zu den Unternehmen gesellt, die ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, aus der Ferne für sie tätig zu sein. Paddles entsprechende Richtlinie heißt „Navigate“ und erlaubt es den Angestellten, sich bis zu sechs Wochen im Jahr von Übersee aus einzuloggen. Das Programm wurde als Reaktion auf interne Umfragen entwickelt, in denen die Chefs ihre 150-köpfige Belegschaft fragten, wie sie arbeiten möchte.

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Paddle, das bisher Investitionen in Höhe von 93 Millionen US-Dollar einsammeln konnte, hat in den letzten sechs Monaten sechs Umfragen durchgeführt. Personalchef David Barker erklärt, dass die Umfragen dem Unternehmen helfen, die Wünsche der Belegschaft zu verstehen. Das Unternehmen stellt außerdem auf asynchrone Kommunikation um, bei der Besprechungsnotizen angefertigt und verteilt werden, damit die Mitarbeiter zu einem für sie passenden Zeitpunkt darauf zugreifen können.

Zeitzonen: Bis zu acht Stunden Zeitunterschied trennen Chef und Mitarbeiter

Für alle, die lieber im Büro arbeiten, wird es bei Paddle jedoch auch weiterhin physische Räumlichkeiten geben. Und während das Unternehmen in Großbritannien gerade umzieht, eröffnet es parallel einen zweiten Standort an der US-Ostküste. Auch in anderen Märkten ist Paddle vertreten. Barker hofft, ein „zukunftsorientierter Arbeitgeber“ zu werden, der vielfältige Talentpools anziehen und halten könne – Menschen, die „uns wirklich repräsentieren und zeigen, wer wir sind.“ Wenn das neue hybride Arbeitsmodell dabei helfe, für Arbeitnehmer attraktiver zu werden, „dann ist das natürlich ein großer Bonus“, sagt er.

Es gibt jedoch einige Vorbehalte. „Die Ostküste liegt, was die Zeitzone angeht, bei minus fünf Stunden und dann werden wir wahrscheinlich noch auf plus drei gehen“, sagt Barker. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter nur innerhalb bestimmter Zeitzonen arbeiten können. Zwischen einem Manager und den ihm direkt unterstellten Mitarbeitern könnten acht Stunden Zeitverschiebung liegen. Damit das den Arbeitsablauf nicht beeinflusst, strukturiert das Unternehmen seinen Prozess zur Genehmigung von Aufgaben um.

Steuerliche Implikationen und Brexit sorgen für Unsicherheit

Die steuerlichen Implikationen und der Brexit verkomplizieren die Lage. „Von unserer Seite aus kennen wir noch nicht unbedingt die Auswirkungen des Brexit“, sagt Barker und bezieht sich auf die Freizügigkeit nach dem Austritt aus der Europäischen Union. Der aktuellen Richtlinie zufolge können Menschen aus dem Vereinigten Königreich bis zu drei Monate in einem europäischen Land arbeiten, sagte er.

Und dass ein Mitarbeiter per Fernzugriff mit der britischen Basis von Paddle verbunden ist und vollständig in einer virtuellen Umgebung arbeitet, könnte immer noch bedeuten, dass im Ausland Steuern anfallen, so Barker. Zukünftig hofft er, jemanden einstellen zu können, der sich um die Remote-Mitarbeiter von Paddle kümmert. Aktuell muss er aber gestehen, dass das Unternehmen „noch nicht so weit ist“.

Stevie Buckley, Interims-VP für Mitarbeiter und Talente beim Publishing-Tech-Startup Permutive und langjähriger Personalvermittler für Tech-Talente, sagt, dass vollständige Fernarbeit nicht für jeden geeignet sei. Nichtsdestotrotz hätten Unternehmen mit Remote-Work-Richtlinie einen klaren Vorteil. „Der Schlüssel zur Gewinnung von Talenten ist sehr einfach“, sagte er. „Je attraktiver die Möglichkeiten, die euer Unternehmen bietet, desto mehr Bewerbungen werdet ihr erhalten. Es ist klug, von einem offensichtlichen Wandel in der Branche zu profitieren.“

Dieser Artikel wurde von Steffen Bosse aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.