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Die Reichen werden reicher – zum sechsten Mal in Folge

Das Vermögen der Millionäre dieser Welt rangiert erstmals über der 70-Billionen-Dollar-Marke. Der Bitcoin spielt eine zunehmend wichtigere Rolle.

Die Reichen haben die Digitalwährungen im vergangenen Jahr für sich entdeckt und lassen sich auch von den heftigen Kursschwankungen bei Bitcoin und Co. nicht abschrecken. Rund 29 Prozent der Millionäre weltweit zeigen großes Interesse, die Kryptowährungen zu kaufen oder zu besitzen. Weitere knapp 27 Prozent zeigen zumindest Interesse.

Nach diesem Ergebnis einer Umfrage des Unternehmensberaters Capgemini unter Wohlhabenden hat die Währung im vergangenen Jahr ihren Durchbruch erreicht und zieht massenhaftes Interesse auf sich, das eine breite Schar von Investoren anlockt, wie Klaus-Georg Meyer, Vice-President bei Capgemini, betont.

Allerdings stammt das Ergebnis der Umfrage aus dem Frühjahr dieses Jahres, als der Bitcoin über der Marke von 15.000 Dollar notierte und damit bei einem Investment Anfang Januar 2016 zu einem Kursgewinn von über 3700 Prozent geführt hätte. Heute sieht die Situation etwas anders aus. Nach vielfältigen Skandalen und Problemen etwa bei verschiedenen Handelsplätzen notiert der Bitcoin inzwischen bei rund 6400 Dollar – also rund vierzig Prozent niedriger.

Dennoch, die Vermögensberater müssen sich stärker mit der neuen Währung auseinandersetzen, auch wenn sie die Entwicklung zwiespältig betrachten. Da geht es ihnen wie Bill Gates, einem der reichsten Erdenbürger und Gründer des Softwareriesen Microsoft, der im Mai gegenüber der Zeitschrift „US Today“ noch sagte: „Bitcoin ist eines der verrückteren, spekulativen Dinge, die ich gesehen habe.“ Gates selbst würde gerne auf einen Kursverfall spekulieren.

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Anders Jack Dorsey, Chef von Twitter und Square: Für ihn steht fest, dass die Welt auf nur noch eine Währung zusteuert und das Gleiche im Internet zu beobachten sein wird. Nach seiner Überzeugung wird Bitcoin die Währung des Internets sein, spätestens in zehn Jahren. Es könne aber auch schneller gehen.

In diesem von unterschiedlichen Meinungen geprägten Umfeld fordern die Reichen Ratschlag von ihren Vermögensverwaltern, wie die Umfrage ergeben hat. Aber: Nur 34,6 Prozent der befragten Millionäre weltweit wurden von ihren Betreuern mit Informationen über die Digitalwährungen versorgt.

In der aktuellen Vermögensentwicklung spielen Bitcoin und Co. aber noch keine Rolle. Angetrieben vom starken Wirtschaftswachstum weltweit und vom Rekordkurs an den Börsen stieg das Vermögen der Reichen zum sechsten Mal in Folge, diesmal zweistellig, um 10,6 Prozent. Erstmals wurde die Marke von 70 Billionen Dollar überschritten, wie aus dem „World Wealth Report“ von Capgemini hervorgeht.

Spätestens im Jahr 2025 soll das Vermögen der Reichen die Marke von 100 Billionen Dollar überschritten haben. Insgesamt 18,1 Millionen Millionäre gibt es derzeit weltweit. Vor allem im Raum Asien-Pazifik steigt die Zahl. Inzwischen kommen gut 34 Prozent der sogenannten „High Networth Individuals“, wie die Fachleute sagen, aus der Region und verdrängen damit Nordamerika (gut 31 Prozent) von Platz eins.

Fast zwei Drittel der Reichen stammen aus vier Ländern: den USA, Japan, Deutschland und China. Dabei erscheint es Capgemini-Mann Meyer nur als eine Frage der Zeit, bis China an Deutschland vorbeizieht: „Das wird spätestens in zwei Jahren der Fall sein“, betont er. Aktuell leben in Deutschland 1,365 Millionen Millionäre, in China sind es 1,256 Millionen.

In den USA lebt die vierfache Zahl der High Networth Individuals. Die Vermögen nahmen zu dank eines globalen Wirtschaftswachstums von 2,5 Prozent im Jahr 2017, des Anstiegs der Immobilienpreise um 4,5 Prozent und einer um knapp ein Drittel erhöhten Marktkapitalisierung.

Ihr Geld legen die Reichen weltweit vor allem in Aktien (über 30 Prozent), Cash (27,2 Prozent), Immobilien (16,8 Prozent) und Anleihen (15,8 Prozent) sowie in alternativen Investments wie Hedgefonds und Private Equity (9,4 Prozent) an.

In Deutschland spielt das Immobilienvermögen mit 30,5 Prozent die herausragende Rolle. Angesichts der Preissteigerungen liegen die Reichen mit ihrem Anlageschwerpunkt goldrichtig. Es folgen Aktien (23,2 Prozent). Auf Anleihen sind 15,2 Prozent des Vermögens konzentriert.

Für Luca Paolini, Chefstratege bei der Schweizer Bank Pictet, steht die Welt in der letzten Phase eines Bullenmarktes: „Nur wenige Anlageklassen sind billig.“ Er geht von einem Schub bei Aktien in Europa in den drei bis vier Monaten vor Jahresende aus. Ansonsten bevorzugt er Anleihen, kurzfristig in den USA und längerfristig in Schwellenländern.

Vermögensmanager wie Pictet oder UBS stehen für Capgemini vor herausfordernden Zeiten. Sie müssen ihre Kooperation mit den Reichen laut Umfrage verstärkt automatisieren. Die Anbieter reagieren bereits.