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Reichen die neuen Corona-Beschlüsse? Intensivmediziner skeptisch

BERLIN (dpa-AFX) - Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, zweifelt daran, dass die neuen Beschlüsse zur Corona-Bekämpfung ausreichend sind. Er mache sich große Sorgen wegen des ungebremsten Infektionsgeschehens und einer exponentiell steigenden Belastung der Intensivstationen, sagte Marx am Freitag im Deutschlandfunk. "Ich bin mir nicht sicher, ob die beschlossenen Maßnahmen wirklich ausreichen, dass wir die Pandemie hier erfolgreich bekämpfen", sagte Marx.

Es gebe keinen Grund zur Panik, die Lage sei aber sehr sehr beunruhigend, schätzte Marx die Lage auf Intensivstationen generell ein. In einigen Regionen sei die Lage äußerst angespannt und am Limit. In vielen Bereichen sei das normale planbare OP-Programm noch durchführbar, aber in Regionen wie Berlin, Bayern, Sachsen und Thüringen an vielen Orten nicht mehr. Kliniken schalteten zunehmend auf Notfallmodus. "Damit ist schon verbunden, dass das sehr hohe Niveau der allgemeinen Gesundheitsversorgung in unserem Land nicht in gewohnter Weise zur Verfügung steht", sagte Marx.

Die allermeisten Covid-Intensivpatienten sind Marx zufolge nicht geimpft. Es gebe einen klaren Zusammenhang zwischen einer niedrigen Impfquote und hohen Fallzahlen an Covid-Patienten. Im Schnitt landeten 0,8 bis 1 Prozent von neu Infizierten in zehn bis zwölf Tagen auf einer Intensivstation.

Das von Bund und Ländern verabredete Drei-Stufen-Verfahren für Corona-Beschränkungen in Abhängigkeit der Rate von Klinikeinweisungen von Covid-Erkrankten begrüßte Marx. Ob das ausreiche, müsse man abwarten. Marx kritisierte aber das Auslaufen der epidemischen Lage von nationaler Tragweite. Es gebe eine solche Lage. "Wir würden auch ein Medikament mit sehr hoher Wirkung und sehr hohen Nebenwirkungen nur im Notfall nehmen. Aber wenn es dann darauf ankommt, sind wir dann froh, dass wir die im Schrank haben", machte Marx deutlich.

Der Immunologe Michael Meyer-Hermann bezeichnete das Auslaufen der Notfall-Lage als "absurde Entscheidung". In den ARD-"Tagesthemen sagte der Experte vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung ferner, man wisse aus anderen Ländern, dass die 2G-Regel, also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene, nicht reiche, um den aktuellen Anstieg zu bremsen. Auch eine massive Impfkampagne helfe nicht, "um diese vierte Welle jetzt sofort zu brechen". Effekte seien erst im Januar oder Februar sichtbar. Dennoch bleibe das Impfen die einzige Chance, das Corona-Problem zu lösen. Entweder bekomme eine Person das Virus oder werde geimpft. Die zweite Option sei die bessere Wahl.