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Regulierungs-ECHO: Wann kommt der digitale Euro?

Im Gegenlicht fotographierte Aufnahme einer Hand, die ein Euro- sowie ein Dollar-Zeichen hält
Im Gegenlicht fotographierte Aufnahme einer Hand, die ein Euro- sowie ein Dollar-Zeichen hält

Während der weltweite Wettlauf auf digitale Zentralbankwährungen längst entbrannt ist, schien es lange Zeit so, als sehe Europa tatenlos zu. Ein digitaler Euro wurde von Beobachtern wie Entscheidern lange als ferne Zukunftsvision abgetan. Derweil die Welt fleißig an CBDCs bastelt, wird dieser Tage auch der Ruf nach einem digitalen Pendant für die Eurozone immer lauter.

Digitaler Euro? Finnland trifft vorsichtige Aussage

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird Mitte des kommenden Jahres entscheiden, ob sie einen E-Euro ausgeben wird oder nicht. Derweil ist sich Olli Rehn, Gouverneur der Zentralbank Finnlands, schon sicher: Seiner Einschätzung nach werde der digitale Euro noch in diesem Jahrzehnt erscheinen. Wichtig sei dabei jedoch, dass „[der digitale Euro] kein Ersatz für Bargeld sein wird, sondern eine Ergänzung“, so der Zentralbanker gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Ob der digitale Euro Gestalt annimmt, wird jedoch auch von der Haltung von Bürgern und Unternehmen abhängen – diese holt sich die EZB in einer zur Stunde laufenden Umfrage ein.

CBDC in Europa – Deutsche Bundesbank diskutiert digitalen Euro

Und auch hierzulande brodelt die Debatte. Sich anpassen, um glücklich zu bleiben – so hat Burkhard Balz Konfuzius zitiert, um die Überlegungen für eine mögliche digitale Zentralbankwährung in der Eurozone zu rechtfertigen. Das Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank sieht gerade in Pandemiezeiten die EZB in der Pflicht, auf die Trends der Zeit einzugehen. Entscheidend für die künftige Einführung eines digitalen Euros sei dabei jedoch, zuvor wegweisende Fragen, Risiken und Fallstricke aus dem Weg zu räumen. Bei einer Sache ist sich der Bundesbanker dabei sicher: Am Ende sei die Einführung einer europäischen CBDC vor allem eine politische, nicht aber eine rein geldwirtschaftliche Entscheidung.

BIZ-Innovationschef Benoît Cœuré lobt Potential von CBDCs

Ein weiteres Signal dafür, dass die Eurozone bald eine eigene Digitalwährung bekommen könnte, stammt vom ehemaligen EZB-Gouverneur Benoît Cœuré. Der Franzose hat mittlerweile als Innovationschef bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), der „Zentralbank der Zentralbanken“ angeheuert. In einem Gastbeitrag für das Krypto-Nachrichtenortal Coindesk lobte Cœuré in der vergangenen Woche das breite Potential von CBDCs. Dabei schreibt er, digitale Zentralbankwährungen könnten „die Zahlungsvielfalt fördern, dazu beizutragen, dass grenzüberschreitende Zahlungen schneller und billiger werden, für finanzielle Inklusion sorgen und in Krisenzeiten, wie bei der aktuellen COVID-19-Pandemie, sogar Steuerüberweisungen erleichtern.” Cœurés Worte dürften nicht ungehört verhallen. Er gilt nicht nur als ausgemachter Digitalexperte, sondern wird zudem als künftiger Notenbankchef Frankreichs gehandelt.

Mit digitalem Euro für finanzielle Unabhängigkeit in Europa

Angesichts solcher Visionen ist sich auch die Denkfabrik European Council on Foreign Relations (ECFR) des Potentials digitaler Währungen sicher. Laut den Politikexperten könnte ein digitaler Euro künftig vor allem helfen, die Eurozone wirtschaftlich unabhängiger vom US-Finanzsystem zu machen. In ihren jüngst veröffentlichen Vorschlägen zum „Schutz Europas gegen Zwangsmaßnahmen“ geben sich die Berater überzeugt: Dabei könnte „ein digitaler Euro die Souveränität Europas im Punkt Zahlungsinfrastruktur steigern und dadurch die Abhängigkeit von ausländischen Zahlungsnetzwerken verringern.“ Europa wiederum könnte unter anderem Handelssanktionen trotzen. Realistisch sei eine zeitnahe Herausgabe des digitalen Euros jedoch nicht. Deshalb gelte es, dafür kurzfristig Privatanbieter mit ins Boot zu holen.

Russische Zentralbank will mit digitalem Rubel Sanktionen aushebeln

In ein ähnliches Horn stößt derweil die russische Regierung. Zuletzt sah man sich in Moskau in Reaktion auf die mutmaßliche Vergiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny oder den Hacker-Angriff auf den deutschen Bundestag mit einer Vielzahl möglicher Sanktionen konfrontiert. Da scheint der Regierung das eingestaubte Projekt des Krypto-Rubels gerade richtig zu kommen. Im Gespräch mit der Zeitung Izvestia deutete ein Vertreter der russischen Notenbank nun an, ein digitaler Rubel könnte Russland nicht helfen, unabhängiger vom US-Dollar zu werden. Zudem könnte die CBDC Risiken internationaler Sanktionen abfedern.

Sand Dollar: Bahamas lancieren digitale Staatswährung (CBDC)

Im Schatten der Weltwirtschaft feierten die Bahamas indes mit dem Sand Dollar die Weltpremiere ihrer eigenen digitalen Zentralbankwährung. Seit dem 20. Oktober ist die CBDC für alle 393.000 Einwohner der karibischen Inselgruppe verfügbar. Diese ist nun der erste Staat, der offiziell und umfassend mit der Herausgabe einer CBDC begonnen hat – noch vor China. Ausgemachtes Ziel der Währung soll es nun vor allem sein, der Bevölkerung auch in Krisenzeiten Zugang zu Finanzdienstleistungen zu schaffen.

Kollaboration: Hongkong geht mit Chinas CBDC auf Tuchfühlung

Der digitale Yuan Chinas als weltweiter Vorreiter von CBDCs sorgt derweil nicht nur für Nachahmer, sondern er hat auch immer mehr Nutzer. Wie die Finanzbehörden der offiziell autonomen Stadtverwaltung jüngst bekanntgaben, will auch Hong Kong sich dem Reich der Mitte weiter annähern und künftig die chinesische Zentralbankwährung nutzen. Dabei könnte der digitale Yuan vor allem bei grenzüberschreitenden Zahlungen zum Einsatz kommen, erklärt Hong Kongs Finanzminister Christopher Hui in einer Presserklärung. So könne die „gemeinsame Verbindung“ weiter ausgebaut werden. Auf diese werden große Teile der China-kritischen Bürger Hong Kongs derzeit wohl lieber verzichten.

Reisen trotz Corona: China setzt bei Grenzkontrollen auf Blockchain-Technologie

Dass das Reisen dieser Tage alles andere als eine Selbstverständigkeit ist, stellen alle jene fest, die zur Stunde ihren Sommerurlaub nachholen wollen. Doch nicht nur in Europa, überall auf der Welt werden Reisemöglichkeiten derzeit rigoros eingeschränkt. China hat nun bekanntgegeben, dass Reisen zwischen Macao und dem Festland wieder möglich sind. Unterstützend wirke dabei die Blockchain-Technologie, die für die Verifizierung von Gesundheitsdaten Verwendung findet.

Schweiz: Neue Gesetzgebung greift Krypto-Branche unter die Arme

Derweil tut die Schweiz viel, um sich weiter als sicherer Hafen für Blockchain– und Krypto-Unternehmen zu positionieren. Das Eidgenössische Finanzdepartement will seine bereits bestehenden Krypto-Gesetze nachbessern und hierzu nun Branchenunternehmen konsultieren. Hand in Hand sollen so die lokalen Geschäftsbedingungen weiter verbessert werden.

Aktenzeichen QQAAZZ: Europol gelingt Schlag gegen Krypto-Geldwäsche-Ring

Abseits der Krypto-Adaption gehen die weltweiten Ermittlungsbehörden weiter entschieden gegen den Missbrauch von Digitalwährungen vor. Dabei ist der europäischen Polizeibehörde Europol nun der nächste Coup gelungen. Im Zentrum der Ermittlungen stand dabei der international agierende Geldwäschering QQAAZZ. Bei ihren weltweiten Razzien konnten die Ermittler nun zahlreiche Verdächtige dingfest machen. Ihnen wird Geldwäsche im großen Stil unter anderem mithilfe von Kryptowährungen vorgeworfen.

Source: BTC-ECHO

Der Beitrag Eine CBDC für Europa – Wann kommt der digitale Euro? erschien zuerst auf BTC-ECHO.