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Regierung ebnet Weg für innerafghanische Friedensgespräche

Der afghanische Präsident Aschraf Ghani (2.v.l) trägt einen Mundschutz, in der großen Ratsversammlung, der Loya Jirga.
Der afghanische Präsident Aschraf Ghani (2.v.l) trägt einen Mundschutz, in der großen Ratsversammlung, der Loya Jirga.

Die afghanische Staatsführung hat mit dem Abschluss eines Gefangenentauschs die letzte Hürde vor Friedensgesprächen aus dem Weg geräumt. Die Verhandlungen sollen nun fern des Krisenlands aufgenommen werden.

Kabul (dpa) - In Afghanistan haben die Konfliktparteien nach Angaben der Regierung die letzte Vorbedingung für Friedensgespräche erfüllt. Der umstrittene Gefangenentausch von Regierungssoldaten gegen Talibankämpfer sei inzwischen abgeschlossen, teilte der Nationale Sicherheitsrat mit.

Eine Reaktion der militanten Islamisten stand zunächst aus. Nur einige wenige Taliban, die für den Tod von Nato-Soldaten verantwortlich gemacht werden, sollen zunächst nicht frei kommen. Mit diesem Ziel hatten Frankreich und Australien interveniert. Diese sieben Taliban sollen laut Regierungskreisen nach Katar gebracht werden, wo auch der Auftakt der Friedensgespräche in Doha geplant ist.

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Das 21-köpfige Verhandlungsteam der afghanischen Regierung ist zum Aufbruch bereit. Sie werden zunächst eine bedingungslose Waffenruhe fordern, wie es aus der Delegation hieß. «Der Wunsch der Menschen in Afghanistan ist, dass in den Friedensverhandlungen eine Reduzierung der Gewalt und ein dauerhafter Waffenstillstand erreicht werden», ließ auch Präsident Aschraf Ghani am Mittwoch mitteilen.

Auch die Taliban machten Zugeständnisse und ließen sechs Spezialkräfte der afghanischen Armee frei, wie der Staatssender RTA berichtete. Die verbliebenen Talibankämpfer wurden seit Montag aus verschiedenen Haftanstalten weitgehend an der Öffentlichkeit vorbei freigelassen. «Sobald der Prozess der Gefangenenfreilassung gemäß dem Abkommen abgeschlossen ist, sind wir bereit, unverzüglich mit innerafghanischen Treffen zu beginnen», hatten die Taliban am Mittwochabend mitgeteilt.

Nach dem Beschluss einer traditionellen Ratsversammlung hatte Präsident Ghani vor rund drei Wochen eine Anordnung zur Freilassung von 400 als besonders gefährlich eingestuften Taliban unterzeichnet. Dies galt als wichtigste Forderung der militanten Gruppe vor Beginn von Friedensgesprächen. Auch mutmaßliche Drahtzieher von Anschlägen wie dem auf die Deutsche Botschaft im Jahr 2017 sollen sich unter ihnen befinden.

Der Gefangenenaustausch war als Vorbedingung für innerafghanische Friedensgespräche in ein Abkommen aufgenommen worden, das die USA mit den Taliban am 29. Februar in Doha unterzeichnet hatten. Die afghanische Regierung in Kabul war nicht daran beteiligt worden, weil die Taliban damals direkte Gespräche abgelehnt hatten. Insgesamt kamen knapp 5000 Taliban im Tausch gegen 1000 von den Rebellen festgehaltene Gefangene frei. Der Konflikt im Land ging dessen ungeachtet unvermindert weiter.