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Ratenkredite werden bei vielen regionalen Geldhäusern teurer

Wer in der Coronakrise einen Konsumentenkredit benötigt, sollte Angebote mehrerer Geldhäuser vergleichen. Es gibt große Unterschiede.

Viele Menschen geraten durch die Coronakrise in finanzielle Schwierigkeiten. Um Engpässe zu überbrücken, dürfte mancher Verbraucher auf Konsumentenkredite zurückgreifen. Der Wettbewerb auf diesem Markt ist stark, doch lohnt sich gerade jetzt ein genauer Blick auf die Konditionen der Geldhäuser. Denn es gibt große Unterschiede.

Laut dem Vergleichsportal Verivox sind Kredite über 10.000 Euro bei 48 Monaten Laufzeit bei regionalen Geldhäusern, also Sparkassen und Genossenschaftsbanken, im Schnitt teurer geworden. Von Mitte März bis Mitte Mai stieg der Zins von durchschnittlich 4,85 Prozent auf 5,61 Prozent.

Bei den bundesweit aktiven Banken hingegen sank der Durchschnittszins leicht von 4,20 Prozent auf 4,18 Prozent. Die Verivox-Angaben besagen, dass zwei Drittel der Kunden, abhängig von ihrer Bonität, diesen Zins oder einen niedrigeren erhalten. Mit Blick auf den Medianwert zeigt sich jeweils derselbe Trend. Verivox hat die Daten von rund 200 Kreditinstituten erhoben.

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Oliver Maier, Geschäftsführer von Verivox Finanzvergleich, sagt zu der Entwicklung: „In der Coronakrise hat sich für Banken das Kreditausfallrisiko erhöht. Vor allem viele regionale Institute haben darauf mit höheren Zinsen reagiert.“ Bei den bundesweit verfügbaren Angeboten dagegen setze der schärfere Wettbewerb den Geldhäusern „enge Grenzen für Zinserhöhungen“. Dabei ist das Geschäft trotz des Konkurrenzdrucks für die Banken lukrativ, die Zinsmargen sind relativ hoch.

Maier rät Kunden, vor dem Abschluss eines Ratenkredits mehrere Angebote zu vergleichen. „Wer einen Kredit über 10.000 Euro bei günstigen Banken abschließt, spart bei einer Laufzeit von vier Jahren über 1.300 Euro gegenüber den teuersten Angeboten im Markt.“ So reicht die Spanne bei den Angeboten von 2,43 Prozent bis 8,99 Prozent.

Beobachter rechnen mit Kreditausfällen

Dabei gilt als wahrscheinlich, dass einige der ausgereichten Ratenkredite ausfallen werden. Zwar können Verbraucher die Tilgung ihrer Konsumenten- und Immobilienkredite relativ unkompliziert stunden – wovon Tausende Kunden bereits Gebrauch gemacht haben. Beobachter rechnen jedoch damit, dass ein Teil der Darlehensnehmer seine Kredite auf Dauer nicht bedienen kann. Die Experten verweisen darauf, dass Kurzarbeit deutlich zugenommen hat. Zudem dürften mehr Menschen arbeitslos werden.

Crifbürgel-Geschäftsführer Christian Bock sagte kürzlich bereits: „Für viele dieser Personen sorgt ein Schock auf der Einkommensseite für ein erhöhtes Risiko einer Privatinsolvenz. Das Aussetzen der Zahlungen wird den Anstieg der Privatinsolvenzen nur sehr bedingt beeinflussen, denn die Zahlungen sind nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.“ Die Verbraucher bauten jetzt Rückstände auf, die sie später abtragen müssten.

Noch weitaus höher als bei Ratenkrediten sind die Zinsen für Dispozinsen. Trotz des historisch niedrigen Zinsniveaus verlangen die Geldhäuser im Schnitt noch fast zehn Prozent Zinsen für die eingeräumte Überziehung des Kontos. Das zeigte vor wenigen Tagen eine Untersuchung der FMH-Finanzberatung, die von dem gemeinnützigen Verein Finanzwende in Auftrag gegeben wurde. FMH hat mehr als 3400 Girokontenmodelle für Verbraucher bei 1250 Kreditinstituten analysiert.

Der Unterschied bei den Zinsen ist dabei enorm. Während einige wenige Kreditinstitute null Prozent Dispozinsen verlangen, beträgt der Zins bei anderen mehr als 13 Prozent. Gut 50 Prozent der untersuchten Banken haben mindestens ein Kontomodell, das einen Dispozins von zehn Prozent und mehr vorsieht.