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Rassismus-Debatte: Eis-Hersteller ändern Produktnamen

Die „Black Lives Matter“-Bewegung zwingt auch den Lebensmittelhandel zum Umdenken. Immer mehr Unternehmen überprüfen die Namen ihrer Produkte und ziehen Konsequenzen.

A visitor grabs Langnese ice cream in Heppenheim, Germany, 06 August 2013. Europe's largest ice cream factory, which belongs to the Unilever Group, produces ice cream in three layers and six days a week. Photo: FRANK RUMPENHORST | usage worldwide   (Photo by Frank Rumpenhorst/picture alliance via Getty Images)
(Bild: Getty Images)

Für nicht mehr zeitgemäße Produktnamen hagelt es regelmäßig Kritik. So musste etwa die Firma Bahlsen im Frühjahr dieses Jahres bei Twitter einen Shitstorm über sich ergehen lassen, weil die Nutzer den Namen der Kekssorte „Afrika“ anstößig fanden. Bahlsen reagierte und will das bereits 60 Jahre alte Produkt nun umbenennen.

Im Zuge der „Black Lives Matter“-Bewegung, die durch die Tötung des US-Amerikaners George Floyd entstand, nimmt die Überprüfung von Produktnamen im Lebensmittelhandel nun immer mehr Fahrt auf.

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Lesen Sie auch: Rassismus-Vorwürfe: Bahlsen benennt 60 Jahre alte Kekssorte um

Erst im Juni hatte der Mars-Konzern angekündigt, dass er den Namen der Reismarke Uncle Ben’s ändern wird. Und PepsiCo will seine Marke Aunt Jemima (auf Deutsch: Tante Jemima) aus den Regalen verbannen. Auf dem Logo der Marke für Pfannkuchenmischung, Sirup und andere Frühstücksnahrungsmittel ist eine Schwarze zu sehen. Die Bezeichnungen „Uncle“ und „Aunt“ stammen aus einer Zeit, in der sich Weiße weigerten, Schwarze höflich mit Mister oder Miss anzusprechen.

Lesen Sie auch: Rassismus-Debatte lässt Uncle Ben’s verschwinden

Nun ziehen auch die Hersteller von Eis nach. Der dänische Hersteller Hansen gab bekannt, den Namen der Eissorte Eskimo ändern zu wollen, da der Begriff „Eskimo“ als rassistisch verstanden werden kann, wie TV2 berichtet.

Bei dem Produkt handelt es sich um ein Vanilleeis am Stil mit Schokoladenüberzug. Der Klassiger des dänischen Unternehmens soll künftig O`Payo heißen. Damit wolle man ein Relikt aus einer „alten und uninformierten Zeit“ entfernen.

A picture taken on July 15, 2020 shows Eskimo icecreams in a fridge at Hansens Floedeis dairy in Jaegerspris, Denmark. - A Danish glacier has renamed its ice, hitherto called "Eskimo" ("Eskimo") because the term reminds the Inuit and other Arctic peoples of "a history of humiliation and unjust treatment", a move hailed by a Greenland MP calling on the rest of the sector to emulate her. (Photo by Ida Marie Odgaard / Ritzau Scanpix / AFP) / Denmark OUT / The erroneous mention[s] appearing in the metadata of this photo by Ida Marie Odgaard has been modified in AFP systems in the following manner: [July 15, 2020] instead of [June 15, 2020]. Please immediately remove the erroneous mention[s] from all your online services and delete it (them) from your servers. If you have been authorized by AFP to distribute it (them) to third parties, please ensure that the same actions are carried out by them. Failure to promptly comply with these instructions will entail liability on your part for any continued or post notification usage. Therefore we thank you very much for all your attention and prompt action. We are sorry for the inconvenience this notification may cause and remain at your disposal for any further information you may require. (Photo by IDA MARIE ODGAARD/Ritzau Scanpix/AFP via Getty Images)
Die Eskimo-Eiscreme des dänischen Herstellers Hansens wird umbenannt, weil der Begriff die Inuit und andere arktische Völker an "eine Geschichte der Demütigung und ungerechten Behandlung" erinnert. (Bild: Getty Images)

„Es ist eine große Entscheidung für uns und sie ist mit einem gewissen Maß an Traurigkeit verbunden, aber wir sind sicherlich nicht zu stolz, uns aufklären zu lassen und zu sehen, wie wir in unserer Zeit verantwortungsbewusst handeln können“, sagt Anders Eibye Hansen, Vertriebsleiter bei Hansens.

Namensänderungen auch in anderen Ländern

Hansens Eis wurde nach der amerikanischen Eisspezialität Eskimo Pie benannt. Der Hersteller der amerikanischen Variante, Dreyer`s Grand Ice Cream, gab im Juni ebenfalls bekannt, dass man den Markennamen und das Marketing für das Eis nach 99 Jahren ändern werde. „Wir sind entschlossen, Teil der Lösung zur Rassengleichheit zu sein, und erkennen an, dass der Begriff unangemessen ist. Dieser Schritt ist Teil einer umfassenderen Überprüfung, um sicherzustellen, dass unser Unternehmen und unsere Marken die Werte unserer Mitarbeiter widerspiegeln“, sagte Elizabell Marquez, Marketingleiterin bei Dreyer's gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Aufgrund der Namensänderung in den USA wird auch beim finnischen Eisfabrikanten Froneri Finland über eine Namenänderung nachgedacht. Der Hersteller verkauft seit 1968 ebenfalls Eiscremesnacks unter der Marke Eskimo. „Wir sind uns dieser Angelegenheit sehr bewusst und arbeiten daran. Gleichstellung ist für uns ein äußerst wichtiges Thema, und wir möchten nicht, dass sich Menschen aufgrund unserer Marke diskriminiert fühlen. Aus diesem Grund möchten wir dies untersuchen", sagte Minna Brunnberg, Marketingmanagerin von Froneri Finland dem finnischen Sender yle.

Auch Unilever ist dabei, seine Markennamen zu überprüfen, darunter auch die in Österreich vertriebenen Eisprodukte der Marke Eskimo, wie der Stern berichtet. Auf Nachfrage des Magazins teilte Lebensmittel-Konzern mit: „Als ein Gründungspartner der ,Unstereotype Alliance‘ arbeiten wir intensiv daran, Werbung von Stereotypen und Diskriminierung jeglicher Art zu befreien. In diesem Zusammenhang verpflichten wir uns, die Sprache und Ikonographie von mehr als 400 Unilever-Marken zu überprüfen, darunter auch Eskimo.“