Rassismus bei Gesichtsveränderungs-App? Nutzer erheben schwere Vorwürfe
Eine Funktion der bekannten „FaceApp“ sorgt für Furore. Nutzer werfen dem russischen Techunternehmen Rassismus vor. Grund hierfür ist eine umstrittene Funktion der App, welche das Gesicht heller erscheinen lässt.
Im Januar ging die App, die Gesichter auf Fotos umwandeln kann, auf den Markt. Um zum Beispiel das Alter oder das Geschlecht zu verändern, werden neuronale Netzwerke genutzt. Diese kommen auch bei der Funktion „hot“ (dt. heiß) zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um eine Anwendung, die das Gesicht attraktiver machen soll. Viele Nutzer machten aber genau hierbei schlechte Erfahrungen und warfen dem App-Hersteller vor, die Gesichtszüge europäischer erscheinen zu lassen und dem Gesicht absichtlich einen helleren Ton zu verpassen. Bei Twitter hagelte es Rassismuskritik.
So I downloaded this app and decided to pick the "hot" filter not knowing that it would make me white. It's 2017, c'mon guys smh#FaceApp pic.twitter.com/9U9dv9JuCm
— Shahquelle L. (@RealMoseby96) 20. April 2017
„’FaceApp’ ist nicht nur schlecht, sondern auch rassistisch. Der Hot-Filter bleicht meine Haut und lässt meine Nase europäisch aussehen. Nein, danke“, twitterte ein Nutzer. Ein anderer schrieb: „Ich habe diese App runtergeladen und mich dazu entschieden, den Hot-Filter auszuprobieren – ohne zu wissen, dass er mich weiß macht. Es ist 2017, Leute.“
So this app is apparently racist as hell. But at least I'm sassy. #faceapp https://t.co/I0L4yWWXaV pic.twitter.com/v1ME8H8seP
— kung fu khary (@kharyrandolph) 18. April 2017
Nun reagierte das Unternehmen. „Wir entschuldigen uns für diese ernste Angelegenheit“, so „FaceApp“-Chef Yaroslav Goncharov gegenüber dem Internetportal „Mashable“. Es sei ein unglücklicher Nebeneffekt des neuronalen Netzwerkes, erzählte er weiter. „Es ist kein beabsichtigtes Verhalten. Um die Situation zu entschärfen, haben wir den Effekt umbenannt, sodass er keine positiven Assoziationen mehr suggeriert.“ Statt „hot“ trägt die Funktion nun den Namen „spark“ (dt. Funke). Goncharovs Team soll bereits daran arbeiten, das Problem vollständig zu beheben.