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Rückschlag für Sohn des VW-Patriarchen Ferdinand Piëch: Ex-Volkswagen-Chef Matthias Müller steigt bei „Piëch Automotive“ aus

Matthias Müller, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von VW.
Matthias Müller, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von VW.

Am Dienstag dieser Woche kamen sich Licht und Schatten im Leben von Anton Piëch ganz nah. Der Sohn des VW-Patriarchen Ferdinand Piëch musste dann den Abgang der Führungsspitze seines Startups „Piëch Automotive“ eingestehen. Der frühere Volkswagen-Chef Matthias Müller geht als Aufsichtsratsvorsitzender von Bord, CEO Andreas Henke legt sein Amt nieder und wird „Special Advisor“ des Verwaltungsratsvorsitzenden. Es ist ein Beben in dem kleinen Unternehmen, mit dem „Toni“ Piëch wohl auch seinem Vater, dem verstorbenen Volkswagen-Patriarchen Ferdinand Piëch, gefallen wollte.

Die Versionen über die Hintergründe der Abgänge der Auto-Promis gehen auseinander. Anton Piëch bedankt sich auf Anfrage von Business Insider bei Müller für dessen Arbeit. „Matthias Müller wird seine Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender bei Piëch Automotive nicht fortführen. Wir möchten uns bei Matthias Müller bedanken, der unser junges Unternehmen in einer sehr wichtigen Phase über mehrere Monate umsichtig begleitet und stark vorangebracht hat.“

Piëchs Co-Gründer war Müller wohl ein Dorn im Auge

Ex-VW-Chef Müller spricht gegenüber Business Insider dagegen von Differenzen, die zu seinem Abgang geführt haben: „Unterschiedliche Auffassung über die gesellschaftsrechtliche und betriebswirtschaftliche Ausrichtung der Firma“ führten zum Ausscheiden, sagt Müller. Der Topmanager war gerade einmal elf Monate bei dem Startup – in der Autowelt eine sehr kurze Zeit.

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Viel wichtiger für Müllers Abgang ist nach Informationen von Business Insider aber Piëchs Co-Gründer Rea Stark Rajcic. Müller soll wenig davon gehalten haben, wie sich Rajcic die zukünftige Entwicklung des Startups vorgestellt habe, heißt es aus Unternehmenskreisen. Der Co-Gründer ist zuvor schon mit seinen eher exotischen Ideen aufgefallen: In diesem Jahr wollte er Volkswagen die Marke Lamborghini für 7,5 Milliarden Euro abkaufen. In Wolfsburg und Ingolstadt hat man das Angebot abgelehnt. Ein Audi-Sprecher sagte gar, dass man nicht einmal mit Rajcic über sein Angebot gesprochen habe.

Es ist aber nicht nur Topmanager Müller, der Zweifel an dem Kurs des Startups hat. Es ist auch die eigene Familie Anton Piëchs. Aus Familienkreisen heißt es, dass man sich anfangs das Projekt von Anton wohlwollend angeschaut habe, aber dem Projekt mittlerweile skeptisch gegenüberstehe. Das liege vor allem daran, dass schon sehr viele internationale Unternehmen mit neuen Elektroautos auf den Markt preschten und über wesentlich größere finanzielle Mittel verfügen würden.

„Ich war nie dabei, ich bin nicht dabei und werde nicht bei dem Projekt beteiligt sein“

Besonders kritisch sah Ferdinand Piëch das E-Auto-Projekt seines Sohnes und machte daraus auch in der Öffentlichkeit kein Geheimnis. Mit einer für ihn typisch spitzen Formulierung ließ er noch zu Lebzeiten ein wenig die Luft aus dem Projekt: "Ich war nie dabei, ich bin nicht dabei und werde nicht bei dem Projekt beteiligt sein", sagte er wenige Monate vor seinem Tod der "Bild am Sonntag". Daher sorgte es im Volkswagen-Konzern auch für Erstaunen, als Ex-Vorstandschef Müller vor einem Jahr den Aufsichtsratsvorsitz bei Piëch Automotive übernahm.

Bei all der Kritik an den Plänen Toni Piëchs: In einer Pressemitteilung verkündet er nun, dass sein Unternehmen schon 2024 den ersten E-Sportwagen auf den Markt bringen werde. Der „Piëch-GT“ soll 500 Kilometer Reichweite haben und innerhalb von acht Minuten 80 Prozent der Batterie aufladen können. Mit einem eigens von TGOOD entwickelten Schnelllader soll die Ladezeit sogar auf fünf Minuten begrenzt werden können. Es wäre auf dem E-Auto-Markt eine echte Neuerung.

„Trotz der weltweiten COVID-19-Pandemie ist es uns gelungen, die dadurch entstehenden Verzögerungen zu meistern und unser Projekt voll auf Kurs zu halten. Die bisherigen Finanzierungsrunden verliefen erfolgreich, nun können wir zuversichtlich unseren weiteren Weg Richtung Markteinführung gehen“, sagte Toni Piëch am vergangenen Mittwoch. Ein Weg, den Ex-VW-Chef Müller aber nicht mehr mitgehen möchte.