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„Rückkehr in die Zeit von AOL“: Studie zeigt, dass Elon Musks Satelliten-Internet Starlink keine echte Konkurrenz zu Telekom & Co. ist

Starlink-Satelliten kreisen in einer niedrigen Erdumlaufbahn um die Erde.
Starlink-Satelliten kreisen in einer niedrigen Erdumlaufbahn um die Erde.

Mit dem Starlink-Internetprojekt von SpaceX soll mithilfe von Satelliten an jedem Ort der Welt der Zugang zu schnellem Internet möglich werden. Rund 1.600 Starlink-Satelliten kreisen dafür bereits auf einer niedrigen Erdumlaufbahn. Die „Low Earth Orbit“ oder Leo-Satelliten sorgen aufgrund der kurzen Distanz von etwa 550 Kilometern zur Erde für ein schnelles Internetsignal. In zwölf Ländern ist Starlink bereits vertreten und ab August soll das System weltweit verfügbar sein, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Auf die Frage, ob bald die ganze Welt mit Internet per Breitband aus dem All beliefert wird, gibt eine neue Studie der Technischen Hochschule Mittelhessen eine eher ernüchternde Antwort: Auch im maximalen Ausbau wird Starlink in Deutschland maximal 1,3 Millionen Anschlüsse — also nur drei Prozent der insgesamt 40 Millionen Haushalte — mit 100 Megabit pro Sekunde beliefern können. Bei einer Versorgung aller Haushalte würde die Übertragungsgeschwindigkeit auf 167 Kilobyte pro Sekunde fallen und entspräche einer „Rückkehr in die Zeit von AOL“.

Starlink-Internetprojekt kann nur Brückentechnologie sein

Daher kann Satelliteninternet nur eine Brückentechnologie und „nur eine Ergänzung zu bestehenden Angeboten sein“, sagt Matthias Spott, Chef des deutschen Space-Start-ups Eighty Leo. Sie kann besonders in ländlichen Regionen sinnvoll sein. Dennoch ist Starlink wohl eher kein wirklicher Konkurrent für Telekom, Vodafone oder andere Netzbetreiber. Außerdem geht aus der Studie hervor, dass Glasfaser als digitale Infrastruktur bis auf Weiteres alternativlos bleibt. Bis zu einer Distanz von 1080 Kilometern bleibt die physikalische Signallaufzeit per Glasfaser besser. Erst über dieser Distanz ist die Übertragung per Leo-Satelliten besser.

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Was den kommerziellen Einsatz von Leo-Satelliten betrifft, so scheint er besonders für Firmen, Hedgefonds und Geldanleger von Interesse sein. Diese könnten ihre internationalen Handelsaufträge so schneller umsetzen. Für Privatkunden ist das System jedoch nur dann sinnvoll, wenn sie in Wohngebieten wohnen, wo das Netz noch nicht ausgebaut ist. In diesem Fall unterstützt auch die Bundesregierung das Starlink-System und bietet rund 200.000 Haushalten Gutscheine für den Anschluss an Starlink.

Wieso Starlink kein echter Konkurrent für deutsche Netzbetreiber ist

Alexander Frank ist Starlink-Kunde der ersten Stunde und zufrieden mit dem Angebot. Ihm zufolge ist das Internet von Starlink einfach zu installieren und bietet eine schnelle Verbindung: Das Internetsignal braucht 43 Millisekunden vom Satelliten hin und zurück. Allerdings verläuft das Herunterladen von Inhalten nicht immer problemlos und die Leistungen schwanken. Das hängt damit zusammen, dass die Satelliten nicht fest an einer Position stehen, sondern mit einer Geschwindigkeit von mehr als 28.000 Kilometern pro Stunde durch das Weltall rasen. Außerdem kommen neben den hohen monatlichen Stromkosten von 22 Euro (das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch eines herkömmlichen Routers) auch hohe Nutzungsgebühren hinzu: Monatlich zahlt ihr eine Grundgebühr von 99 Euro und dazu kommt einmalig eine Gebühr für die Antenne von 500 Euro, so Frank. Starlink hat zu diesem Punkt bereits angekündigt: In Zukunft soll der Stromverbrauch durch eine verbesserte Software und der Preis für die Antenne durch Innovation gesenkt werden.

Hinzu kommt, dass die Satelliten alle fünf bis sieben Jahre ersetzt werden müssen, weil sie auf der niedrigen Umlaufbahn durch die Gravitation der Erde absinken und verglühen. Das bedeutet, dass hohe Investitionen nötig werden. Musk hofft darauf, mittelfristig einen Umsatz von 30 Milliarden Dollar zu erzielen. Und das vor allem durch Verträge mit Unternehmen, Finanzdienstleister und anderen Telekommunikationsunternehmen. Bereits zwei Verträge mit zwei namhaften Anbietern in zwei verschiedenen Ländern sollen laut Musk bereits geschlossen worden sein. Mit weiteren werden derzeit Verhandlungen geführt, sagte Musk.

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