Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    17.906,19
    -182,51 (-1,01%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.938,52
    -51,36 (-1,03%)
     
  • Dow Jones 30

    37.857,25
    -603,67 (-1,57%)
     
  • Gold

    2.343,50
    +5,10 (+0,22%)
     
  • EUR/USD

    1,0720
    +0,0020 (+0,18%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.391,47
    -1.050,54 (-1,74%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.374,58
    -7,99 (-0,58%)
     
  • Öl (Brent)

    82,35
    -0,46 (-0,56%)
     
  • MDAX

    26.019,68
    -326,39 (-1,24%)
     
  • TecDAX

    3.265,32
    -34,28 (-1,04%)
     
  • SDAX

    14.026,39
    -181,24 (-1,28%)
     
  • Nikkei 225

    37.628,48
    -831,60 (-2,16%)
     
  • FTSE 100

    8.074,33
    +33,95 (+0,42%)
     
  • CAC 40

    8.017,76
    -74,10 (-0,92%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.449,93
    -262,82 (-1,67%)
     

Der Rückhalt für Annegret Kramp-Karrenbauer schwindet

Immer weniger Unionsanhänger trauen Annegret Kramp-Karrenbauer den Kanzlerjob zu. Gleichzeitig bringt die Junge Union eine Urwahl ins Spiel.

Das Ergebnis des Kräftemessens war deutlich: Im Rennen um den CDU-Vorsitz hatte Annegret Kramp-Karrenbauer beim Parteitag im vergangenen Dezember 450 Delegiertenstimmen erhalten, Jens Spahn landete damals im ersten Wahlgang mit 157 Stimmen abgeschlagen auf Rang drei hinter Friedrich Merz.

Zehn Monate später ist die Sympathie in der Bevölkerung nicht so eindeutig verteilt. Das Ansehen Kramp-Karrenbauers, die sich in der Stichwahl schließlich gegen Merz durchgesetzt hatte, hat deutlich gelitten. In einer Insa-Umfrage für die „Bild“-Zeitung bejahten 63 Prozent der Befragten die Aussage „Ich traue Annegret Kramp-Karrenbauer das Kanzleramt nicht zu“. Nur 29 Prozent der Bürger trauen demnach der CDU-Vorsitzenden zu, die Nachfolge von Angela Merkel als Regierungschefin anzutreten. Selbst von den Unionsanhängern bezweifeln 56 Prozent die Eignung der Saarländerin als Kanzlerin, nur 20 Prozent trauen ihr die Aufgabe zu.

Auch in einer Umfrage von Kantar Public für den „Spiegel“ kommt Kramp-Karrenbauer nicht gut weg. Nur noch 29 Prozent der Befragten wünschen sich für die CDU-Chefin eine „wichtige Rolle“. Im Dezember 2018, kurz nach ihrer Wahl an die Parteispitze, lag der Wert noch doppelt so hoch.

WERBUNG

Ein peinlicher Karnevalsauftritt, die unangemessene Reaktion auf das „Rezo-Video“ und der Eintritt ins Bundeskabinett trotz vorheriger gegenteiliger Aussage haben dem Ansehen der CDU-Chefin geschadet. Während die Sympathiewerte der Kanzlerin nach ihrem Abschied von der Parteispitze gestiegen sind, geht es bei „AKK“ fast kontinuierlich nach unten.

Zuletzt sorgte für Unmut, dass Merkel und Kramp-Karrenbauer zur fast gleichen Zeit in zwei Regierungsmaschinen in die USA flogen. Sofort machten Gerüchte die Runde, die CDU-Chefin habe sich mit der Kanzlerin überworfen. „Für alle zum Mitschreiben: Es gibt kein Zerwürfnis zwischen Angela Merkel und mir“, stellte Kramp-Karrenbauer danach in einem Interview klar.

Urwahl von Kanzlerkandidat und Parteichef im Gespräch

Die CDU-Chefin bemüht sich um Profilierung und internationalen Glanz, auch mit ihrer Afrikareise, die sie als Verteidigungsministerin jetzt angetreten hat. Doch der Posten der Oberbefehlshaberin kann auch Schleudersitzcharakter haben. Das hat schon Amtsvorgängerin Ursula von der Leyen erlebt, die viel Kritik einstecken musste, bevor sie überraschend als EU-Kommissionspräsidentin nominiert wurde.

Auf jeden Fall wird vor dem Parteitag Mitte November in Leipzig der Druck auf Kramp-Karrenbauer zunehmen. So brachte die Junge Union (JU) jetzt eine Urwahl für die Bestimmung des Kanzlerkandidaten und des nächsten Parteichefs ins Spiel. Bei ihrem Jahrestreffen am kommenden Wochenende will die Nachwuchsorganisation von CDU und CSU über einen entsprechenden Vorschlag mehrerer JU-Verbände abstimmen.

„Ich persönlich kann mir durchaus eine stärkere Einbindung unserer Basis auf allen Ebenen vorstellen“, sagte der JU-Vorsitzende Tilman Kuban der „Bild am Sonntag“. Die Mitglieder der Union seien selbstbewusster geworden und „brauchen einen Motivationsschub für die nächsten Wahlkämpfe“, erklärte Kuban.