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Quartalsbilanz: Apple trotzt der Coronakrise – zunächst

Jubelstimmung in New York bei iPhone 11-Launch (Foto: © Apple)
Jubelstimmung in New York bei iPhone 11-Launch (Foto: © Apple)

Positive Signale aus Cupertino nach Handelsschluss: Apple konnte bei Vorlage seiner jüngsten Geschäftszahlen die Wall Street-Erwartungen deutlich übertreffen – und die Sorgen vor einem wirtschaftlichen Abschwung im Zuge der Coronakrise zerstreuen. Allerdings stagnieren Apples Geschäfte weiter.

Die Wall Street scheint das Coronavirus abgehakt zu haben. Seit nunmehr fünf Wochen kennen die Aktienmärkte nur noch eine Richtung: steil nach oben. Dow Jones und S&P 500 verbuchten nach Kurszuwächsen von rund 13 Prozent den besten Monat seit 1987.

Getragen wurde der enorme Kursschub von den Zugpferden der vergangenen Jahre: den sogenannten GAFAM- oder MAGA-Aktien, die in den vergangenen Handelstagen ihre Bilanz für das abgelaufene Quartal vorlegten, in dem der Ausbruch der Corona-Pandemie zwar die Welt in Atem hielt, in den Konzernbilanzen aber bislang kaum ihre Spur hinterließen.

Vor allem Microsoft, Google und Facebook glänzten mit ihren Zahlenwerken, die deutlich über den Erwartungen ausfielen. Nach Handelsschluss an der Wall Street konnte Amazon erst deutlich die Umsatzerwartungen übertreffen, geriet aber wegen der zuletzt starken Kursentwicklung trotzdem unter Druck.

Apple übertrifft Erwartungen der Wall Street

In die entgegengesetzte Richtung tendierte im nachbörslichen Handel zunächst der ehemals wertvollste Konzern der Welt, der inzwischen nach Ölmulti Saudi Aramco und Microsoft nur noch die Nummer drei der Börsenwelt ist.

Apple konnte bei Vorlage seiner Geschäftsbilanz für das erste Kalenderquartal 2020, das bereits das zweite des laufenden Geschäftsjahres des Kultkonzerns aus Cupertino ist, die zuvor verringerten Schätzungen der Wall Street übertreffen.

In den 91 Tagen zwischen Anfang Januar und Ende März erlöste der iKonzern mit 58,3 Milliarden Dollar nicht einmal 300 Millionen Dollar bzw. ein halbes Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. CEO Tim Cook übertraf damit trotzdem die Analystenerwartungen, die nach Apples eigener Umsatzwarnung im Februar nur noch bei 54,5 Milliarden Dollar gelegen hatten.

Der Gewinn gibt erneut nach

Auch das Konzernergebnis entwickelte sich besser als im Vorfeld prognostiziert: Die Konsensschätzungen, die noch bei einem Gewinn je Aktie von 2,26 Dollar gelegen hatten, konnten mit einem Ergebnis je Anteilsschein von 2,55 Dollar deutlich übertroffen werden. Gegenüber dem Vorjahresquartal, als der iPhone-Hersteller noch 2,46 Dollar je Aktie verdient hatte, zog der Profit je Anteilsschein damit um 4 Prozent an – nicht zuletzt, weil Apple seit Jahren massiv eigene Aktien zurückkauft und damit den Freefloat verkleinert.

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Allerdings: Unterm Strich gaben die Gewinne wie bereits im Vorjahresquartal nach. Nach 11,56 Milliarden Dollar im ersten Kalenderquartal des Vorjahres konnte der Kultkonzern aus Cupertino zwölf Monate später nunmehr “nur” noch einen Nettogewinn von 11,25 Milliarden Dollar ausweisen – ein Minus von 3 Prozent.

iPhone-Absätze zeigen weiter nach unten

Zu verantworten hat den Gewinnrückgang abermals die langjährige Lebensversicherung des iKonzerns: das iPhone, das immer noch die Hälfte aller Konzernumsätze ausmacht. Apple hat von seinem 2007 gelaunchten Kultprodukt in den vergangenen Quartalen wegen der gestiegenen Preise der neuen Modelle immer weniger Einheiten verkauft – so auch nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie zu Jahresbeginn.

Die Erlöse, die Apple nach der Produktkategorie weiter ausweist, sprechen eine deutliche Sprache. Nach 31,05 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum konnte Apple mit seinem iPhone im März-Quartal nunmehr nur noch 28,96 Milliarden Dollar umsetzen – ein happiger Absatzeinbruch von 2,1 Milliarden Dollar bzw. 7 Prozent, der auf die Käuferzurückhaltung bei den Hochpreismodellen iPhone 11 Pro und iPhone 11 in Krisenzeiten zurückzuführen ist.

Internet-Dienste wachsen um 17 Prozent

Auch die Absätze von Apples älteren Hardwaresparten zeigten in Zeiten der aufziehenden Coronakrise nach unten. Während Apples ältester Unternehmensbereich, das Computergeschäft, drei 3 Prozent an Umsatz auf 5,35 Milliarden Dollar einbüßte, hatte die iPad-Sparte einen Erlöseinbruch von 10 Prozent auf nunmehr 4,37 Milliarden Dollar zu verkraften.

In die Bresche sprang wieder einmal Apples Hoffnungsträger für die Zukunft. Die Servicesparte verbuchte einen dynamischen Umsatzzuwachs von diesmal 17 Prozent auf nunmehr 13,35 Milliarden Dollar. Das Geschäft mit iTunes, dem App Store, Apple Music, der iCloud, Apple Care, Apple Pay, Lizenzgebühren (wie durch Googles vorinstallierte Suche auf iOS-Geräten), dem Gaming-Angebot Apple Arcade und dem neuen Streaming-Dienst Apple TV+, das längst zum zweitgrößten Unternehmensbereich gewachsen ist, macht inzwischen 23 Prozent der gesamten Konzernumsätze aus..

Wearables bleiben Wachstumstreiber, aber Zukunft unsicher

Der wahre Wachstumstreiber in Apples Bilanz bleibt indes der neu geschaffene Geschäftsbereich “Wearables, Home and Accessories”, hinter dem sich in erster Linie das Geschäft mit der Apple Watch und den boomenden Drahtlos-Kopfhörern AirPods sowie dem smarten Lautsprecher HomePod verbirgt. (Ältere Apple-Produkte wie der iPod oder Apple TV sind ebenfalls in dem Segment zusammengefasst).

Dank der im Herbst gelaunchten Apple Watch Series 5 und der dritten AirPods-Generation legten die Umsätze des jüngsten Konzernbereichs um 22 Prozent auf 6,28 Milliarden Dollar zu – ein Umsatzplus von 1,15 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Finanzchef Luca Maestri erklärte in der anschließenden Analystenkonferenz, der Wearables-Bereich habe mit den hochgerechneten Jahresumsätzen von 22 Milliarden Dollar die Größe eines Fortune 140-Unternehmens erreicht.

Allerdings bleiben die weiteren Zukunftsaussichten ungewiss. Wegen der unklaren Entwicklung der Coronakrise wollte Konzernchef Tim Cook keinen Ausblick auf das laufende Quartal wagen. Die Apple-Aktie gab daraufhin im nachbörslichen Handel ihre Gewinne wieder ab und notiert bei 287 Dollar gar zwei Prozent im Minus.