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Putins Berater sind „nervös“, weil der Ukraine-Krieg für das russische Militär zum Fiasko wurde

Kreml-Präsident Wladimir Putin
Kreml-Präsident Wladimir Putin

Die Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin sind „nervös“, da sich der Krieg Russlands mit der Ukraine zu einem Debakel entwickelt hat. Die russischen Truppen sind auf einen stärkeren ukrainischen Widerstand gestoßen als erwartet, erklärt ein Experte im Gespräch mit der US-Zeitung "New York Times".

„Es sieht so aus, als ob alle nervös sind“, sagt Andreij Soldatow, Buchautor und Experte für Russlands Militär und Sicherheitsdienste, in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht.

Soldatow sagt, Russlands militärische Misserfolge in seinem monatelangen Krieg mit der Ukraine hätten begonnen, Risse in der russischen Führung zu zeigen.

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Als Putin am 24. Februar seinen Angriff auf die Ukraine startete, rechnete er mit einem schnellen Sieg und einer schnellen Niederlage der Hauptstadt Kiew, wie westliche Verteidigungsbeamte erklären.

„Wir können definitiv sagen, dass nichts nach Plan läuft“

Der Krieg dauert nun schon einen Monat an, und der Widerstand der Ukraine hat den Vormarsch des russischen Militärs weitgehend aufgehalten. Putins Streitkräfte haben seitdem ihre Angriffe auf mehrere ukrainische Städte intensiviert und bombardieren und beschießen Wohn- und Krankenhäuser.

„Wir können definitiv sagen, dass nichts nach Plan läuft“, sagt Pawel Luzin, ein russischer Militäranalyst, der "New York Times". „Es ist Jahrzehnte her, dass die sowjetischen und russischen Armeen in so kurzer Zeit so große Verluste erlitten haben.“

Berichten zufolge hat Putin angesichts der sich hinziehenden Invasion begonnen, seinen inneren Kreis zu säubern.

Anfang des Monats berichteten ukrainische Medien, dass Roman Gawrilow, der Chef der russischen Nationalgarde, von Putin entlassen worden sei. Die russische Zeitung "Kommersant" hingegen berichtete, Gawrilow sei zurückgetreten.

Eine Woche zuvor hatte Soldatow erklärt, dass zu den entlassenen Beamten auch der oberste russische Geheimdienstmitarbeiter, der für die Rekrutierung von Spionen und Ablenkungsoperationen in der Ukraine zuständig ist, sowie sein Stellvertreter, beide unter Hausarrest gestellt worden seien.

Russische Militäroffiziere sagten, ein Einmarsch in die Ukraine sei „sinnlos und extrem gefährlich“

Sogar der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu, der seinen Sommerurlaub mit Putin verbringt und als möglicher Nachfolger des russischen Staatschefs gehandelt wird, musste eine Verschlechterung seines Status hinnehmen, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Quellen Soldatows.

Die Zeitung konnte Soldatows Behauptungen nicht unabhängig überprüfen, fügte aber hinzu, dass Schoigu seit dem 27. Februar – drei Tage nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine – nicht mehr mit Putin gesehen worden sei.

Der "New York Times" zufolge haben sich einige Personen aus Putins Umfeld gegen den Krieg ausgesprochen, darunter ein ehemaliger Beamter des Föderalen Sicherheitsdienstes, der sagte, Russland habe die Ukraine „unterschätzt“. Zudem hat eine Gruppe russischer Militäroffiziere, erklärt, dass ein Einmarsch in die Ukraine „sinnlos und extrem gefährlich“ sei und die Zukunft Russlands bedrohe.

Das ukrainische Militär behauptete Anfang der Woche, seit dem 24. Februar 15.000 russische Soldaten und mehrere hochrangige Generale getötet zu haben.

Die USA schätzen, dass rund 7000 russische Soldaten in der Ukraine getötet wurden – mehr als amerikanische Soldaten im Afghanistan- oder Irakkrieg getötet wurden.

Die Ukraine wurde von den USA und ihren europäischen Verbündeten bewaffnet, aber selbst die ukrainischen Panzerabwehrraketen machen die russische Offensive zunichte, der es nach einem Monat Krieg nicht gelungen ist, die größten Städte der Ukraine einzunehmen.

Mindestens 13 hochrangige russische Generale und Kommandeure wurden getötet

Seit Beginn des Krieges sind die russischen Luft- und Raumfahrtkräfte zunehmend risikoscheu geworden und gehen sogar so weit, den ukrainischen Luftraum zu umgehen, um einem Abschuss durch die ukrainischen Flugabwehrwaffen zu entgehen.

Seit dem 19. März sind mindestens 13 hochrangige russische Generale und Kommandeure bei den Kämpfen in der Ukraine getötet worden.

Russische Kommandeure bewegen sich auf die Frontlinie zu, um die Invasion in der Ukraine wieder in Schwung zu bringen, so Gordon Corera, ein Sicherheitskorrespondent der BBC, in einem Tweet.

Jeffrey Edmonds, ein ehemaliger Panzersoldat der US-Armee und Militäranalyst des US-Geheimdienstes CIA, erklärte Insider, er führe die hohe Zahl der Opfer auf eine schlecht ausgebildete russische Armee zurück. Diese sei sich nicht bewusst gewesen, dass sie in einen aktiven Kampf geschickt werde.

„Ich habe Berichte über zerstörte Einheiten und ähnliche Dinge gesehen“, sagt Edmonds über die russische Armee. „Normalerweise gehen wir beim Militär davon aus, dass eine Einheit, die ein Drittel ihrer Mitglieder verliert, im Kampf untauglich ist. Denn wenn einer von dreien stirbt oder aus dem Kampf genommen wird, kann die Einheit in der Regel psychologisch nicht mehr gut funktionieren.“

Dieser Text wurde von Leo Ginsburg aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.