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Putenfleisch-Skandal bei Lidl und Aldi

Eine Reihe von Testkäufen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bei Lidl und Aldi hat erschreckende Ergebnisse ans Licht gebracht. In mehr als 25 Prozent der getesteten Putenfleisch-Portionen wurden antibiotika-resistente Keime gefunden.

Logos of discount supermarket chains Lidl and Aldi are pictured in Kehl March 28, 2009. REUTERS/Christian Hartmann  (GERMANY BUSINESS)
Bei Lidl und Aldi wurden antibiotika-resistente Keime in Putenfleisch gefunden. (Bild: REUTERS/Christian Hartmann) (Christian Hartmann / Reuters)

Die DUH hatte in verschiedenen Regionen Deutschlands bei jeweils 31 Lidl- und Aldi-Filialen Putenfleisch der Haltungsform 2 (Stallhaltung Plus) getestet. Dabei kam sie zum Ergebnis, dass jede dritte Lidl und jede vierte Aldi-Probe mit antibiotikaresistenten Keimen belastet war.

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"Putenfleisch mit Belastung von multiresistenten Krankheitserregern gefährdet die Gesundheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern", warnte Katharina Schaufler von der Universität Greifswald, die die Labortest durchführte, auf einer Pressekonferenz. Die Labor-Ergebnisse belegen, dass die "routinemäßige Massenmedikation" nicht ohne Folgen bleibe.

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Bei Lidl kommt erschwerend hinzu, dass in jeder vierten Probe (26 Prozent) besonders gefährliche Erreger gefunden wurden, die auch gegen Reserve-Antibiotika resistent sind. Reserve-Antibiotika sollen eigentlich bei der Behandlung von Menschen als letztes Hilfsmittel im Kampf gegen Infektionen dienen, die durch multiresistente Bakterien ausgelöst werden.

Bundesregierung wird "Versagen" vorgeworfen

Diese Entwicklung besorgt Reinhild Benning, Agrarexpertin der Deutschen Umwelthilfe. Sie forderte gegenüber dem "NDR" ein entschlossenes politisches Handeln. "Wir haben ein Resistenz-Risiko in der Lebensmittelkette, das nur mit beherzten politischen Maßnahmen und mehr Tierschutz im Stall beendet werden kann und gebremst werden kann", sagte sie. Benning wirft der Bundesregierung "Versagen" vor, da es dieser in den vergangenen Jahren nicht gelungen sei, den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung zu senken.

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Auch Aldi und Lidl nimmt sie in die Pflicht. Die beiden Discounter hatten schon vor den Testergebnissen angekündigt, ab 2030 komplett auf Fleisch der höheren Haltungsform 3 und 4 umzusteigen. Benning dauert das aber zu lange. Es dürfe nicht sein, "dass sie den Menschen noch neun Jahre lang Fleisch mit mehrfach resistenten Keimen verkaufen dürfen", sagte sie. "Wir fordern einen sofortigen Ausstieg aus den Haltungsstufen 1 und 2."

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