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Psychologie und Liquidität regieren die Märkte

Die Erholung der Finanzmärkte gerät durch die erneute Ausbreitung des Coronavirus zunehmend in Gefahr. Mit Auftrieb rechnen Analysten durch digitale Angebote im Zuge der Pandemie.

Die zunehmende Angst hinsichtlich einer zweiten Infektionswelle dürfte den Optimismus an den Finanzmärkten bremsen. Foto: dpa
Die zunehmende Angst hinsichtlich einer zweiten Infektionswelle dürfte den Optimismus an den Finanzmärkten bremsen. Foto: dpa

In der kommenden Woche werden die Finanzmärkte stark im Bann der Stimmung stehen. Einerseits sind die Befragungsdaten der Einkaufsmanagerindizes für September das Wichtigste, was der Datenkalender in der nächsten Woche zu bieten hat. Andererseits stellen die weltweite kräftige Zunahme der Corona-Neuinfektionen und die Gegenmaßnahmen der Regierungen die zurückkehrende Zuversicht von Managern und Konsumenten auf eine harte Probe – und damit auch die Erholung der Konjunktur.

Ob das allerdings die Aktienmärkte belastet, ist schwer einzuschätzen, da sich diese dank massiver Unterstützung von den Notenbanken in den letzten Monaten weitgehend vom Geschehen in der produzierenden und konsumierenden Wirtschaft abgekoppelt haben.

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„Die zunehmende Angst hinsichtlich einer zweiten Infektionswelle dürfte den Optimismus bremsen“, sagt Robert Greil. Der Chefstratege der Bank Merck Finck am Freitag. Er rechnet daher bei den kommende Woche zahlreich anstehenden Sentimentdaten mit einem Seitwärtstrend. „Für die Finanzmärkte ist jetzt wichtig, dass sich der Konjunkturtrend nicht umdreht, sondern kurzfristig zumindest stabil bleibt, um sich dann weiter zu erholen“, so Greil.

Diese Erholung gerät jedoch zunehmend in Gefahr dadurch, dass immer mehr Regierungen sich zu Einschränkungen der Wirtschaftstätigkeit genötigt sehen könnten, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Israel hat bereits einen neuen Lockdown verordnet bekommen, Großbritannien könnte das Berichten zufolge ebenfalls bevorstehen.

Für die am Mittwoch anstehenden Einkaufsmanagerindizes für September erwarten die Analysten in Deutschland im Durchschnitt eine leichte Verschlechterung, im Euroraum eine leichte Verbesserung. Das Verbrauchervertrauen der Deutschen soll sich dagegen etwas verbessern. Am Donnerstag kommt dazu noch der Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland, für den die Analysten eine geringfügige Verbesserung erwarten.

Harte Konjunkturdaten von Bedeutung gibt es dagegen in der nächsten Woche kaum, vielleicht abgesehen von den Auftragseingängen für langlebige Güter im August in den USA am Freitag. Dort erwarten die Analysten eine Stabilisierung nach dem starken Anstieg im Vormonat.

Bilanzqualität im Auge behalten

Aktienanalyst Markus Wallner von der Commerzbank weist darauf hin, dass die krisenbedingt schwächere Nachfrage und gleichzeitig hohe Fixkosten viele deutsche Unternehmen unter Druck setzen. Deshalb sollten Investoren die Bilanzqualität der Unternehmen im Blick behalten.

Von Bedeutung sei dabei neben der Eigenkapitalquote auch die Nettoverschuldung in Relation zum EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen).

Je höher dieser Wert desto schwieriger werde es für ein Unternehmen, die Krise gut zu überstehen. E.ON und Bayer wiesen hier momentan mit 4,9 und. 3,6 die höchsten Werte im DAX auf.

Auch die Relation von Goodwill zu Eigenkapital stellt Wallner in den Fokus. Goodwill ist ein immaterieller Wert, den man als Unternehmenskäufer in die Bilanz schreibt, wenn das gekaufte Unternehmen mehr kostet als die Summe seiner Vermögenswerte.

Bei Bayer, E.ON und Fresenius übertreffe der Goodwill sogar das Eigenkapital. In einer anhaltenden Absatzkrise könnten Abschreibungen auf den Goodwill nötig werden.

Notenbanken und IT-Nachfrage stützen

Auftriebskräfte für Aktien kommen nach Ansicht der Analysten vor allem aus zwei Richtungen: von den Notenbanken und von der steigenden Nachfrage nach digitalen Angeboten im Zuge dem Corona-Pandemie.

Nach wie vor ist der Strategieschwenk der US-Notenbank von Ende August, der auf eine sehr lange sehr lockere Geldpolitik hinausläuft ein dominierendes Thema der Marktausblicke.

Wenn die Notenbanken die Zinsen sehr niedrig halten und zusätzliches Geld in die Finanzmärkte pumpen, fördern sie damit Käufe von allen Arten von Vermögenswerten, von Aktien über Anleihen bis zu Immobilien und Gold.

Zu den großen Profiteuren der Krise gehörten bisher US-Technologietitel wie Apple, Amazon und Facebook. In deren Fahrwasser hat der TecDAX die Kursentwicklung des DAX übertroffen.

Nach Ansicht der Analysten der DZ Bank sind zwar viele Einzeltitel im TecDAX bereits hoch bewertet. „Eine stabile Nachfrage nach technischer und medizinischer Infrastruktur sollte die Kurse aber weitertragen“, prognostizieren sie.