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Proteste in Nigeria: Beyoncés Hilfsangebot stößt auf Ablehnung im Netz

Im westafrikanischen Nigeria gehen seit Wochen Menschen gegen Polizeigewalt auf die Straße. Nun hat die Sängerin Beyoncé auf Twitter ihre Unterstützung angeboten. Doch vielen Nigerianer*innen kommt ihr Angebot zu spät.

Beyoncé im vergangenen Jahr bei einem Basketball-Spiel. (Bild: AP Photo / Ben Margot)
Beyoncé im vergangenen Jahr bei einem Basketball-Spiel. (Bild: AP Photo / Ben Margot)

Seit Wochen demonstrieren Menschen im westafrikanischen Nigeria gegen die Regierung und gegen den exzessiven Einsatz von Polizeigewalt. Sie fordern außerdem einen Regierungswechsel, mehr Arbeit und höhere Löhne.

Wie die Menschenrechtsorganisation Amnesty International berichtet, wurden bei Demonstrationen am Dienstag in der Millionenstadt Lagos mindestens zwölf Menschen durch Einsatzkräfte der Armee und Polizei getötet. Damit stieg die Zahl der Opfer auf mindestens 56 an – seit Beginn der Proteste am 8. Oktober.

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Lesen Sie auch: Lagos: Sicherheitskräfte eröffnen Feuer auf Demonstranten - Berichte über zahlreiche Tote

Diese finden, auch Online, unter dem Hashtag „EndSars“ statt. Sars war eine staatliche Spezialeinheit („Special Anti-Robbery Squad“), die seit Jahren in dem Ruf steht, außerhalb des Gesetzes zu agieren. Sie wurde vergangene Woche offiziell aufgelöst und durch eine neue Einheit ersetzt.

Lautstarke Stimme zur Unterstützung

Zuletzt haben die nigerianischen Demonstrierenden eine international lautstarke Stimme zu ihrer Unterstützung bekommen: die Sängerin Beyoncé. Sie hat sich auf Twitter zu Wort gemeldet und ihre Anteilnahme ausgedrückt und Hilfe zugesichert. Doch sie erntete dafür nicht nur Dankbarkeit – viele Nigerianer*innen fühlten sich missverstanden und sahen ihre Proteste in ein falsches Licht gerückt. Beyoncé hatte, über ihre Hilfsorganisation „BeyGood“, geschrieben:

„Es bricht mit das Herz, die sinnlose Brutalität in Nigeria zu sehen. Sars muss aufgelöst werden. Wir bauen Partnerschaften mit Jugendorganisationen auf, um die Demonstrierenden vor Ort zu unterstützen. Außerdem arbeiten wir mit Verbänden zusammen, um Notunterkünfte, medizinische Versorgung und Verpflegung bereitzustellen. An unsere nigerianischen Schwestern und Brüder, wir stehen an eurer Seite.“

Die falsche Unterstützung?

Doch damit stellte die Sängerin wohl die falschen Inhalte in den Vordergrund. Denn die Mehrzahl der Antworten auf ihren Tweet fielen wenig zustimmend aus. Da heißt es beispielsweise: „Wir brauchen Ihre Hilfe und Unterstützung nicht, vor allem nicht die Toten unter uns. Was wir benötigen, ist eine Plattform, um ein Bewusstsein für unsere Situation zu schaffen. Stattdessen wollen Sie uns ‚armen Menschen‘ Hilfe schicken. Behalten Sie Ihre Hilfe für sich.“ Oder: „Sie sind viel zu spät dran.“ Und: „Beyoncé, uns fehlen nicht Nahrung und Unterkunft, uns fehlen Gerechtigkeit, Menschenrechte und andere gesellschaftliche Errungenschaften!“

Auch einzelne positive Reaktionen

Andere fragten sich: „Wer hat Beyoncé erzählt, wir würden hungern? Leihen Sie uns stattdessen Ihre Stimme, so wie es Rihanna getan hat!“

Doch der Tweet, der über 20.000 Mal geteilt und über 55.000 Mal gelikt wurde, rief auch positive Reaktionen hervor. Etwa: „Vielen Dank. Wir wissen, dass Sie es ehrlich meinen. Wir lieben und schätzen Sie.“ Oder: „Soll sie nur ihre Stimme leihen, ohne etwas zu tun? Sie bietet ihre Hilfe an, ihr Geld und ihr wollt nur ihre Stimme? Ich verstehe die Menschen einfach nicht.“

Im Video: Proteste in Nigeria: Regierung von Lagos verhängt Ausgangsperre