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Protest gegen Ukraine-Krieg: Frau stürmt mit Plakat ins russische Staatsfernsehen und schreit "Nein zum Krieg"

Eine Mitarbeiterin des russischen Staatsfernsehens stürmte mit einem Plakat die Nachrichtensendung, um gegen Ukraine-Krieg zu protestieren.
Eine Mitarbeiterin des russischen Staatsfernsehens stürmte mit einem Plakat die Nachrichtensendung, um gegen Ukraine-Krieg zu protestieren.

Mit einem Protestplakat und lauten Rufen stürmte eine Kriegsgegnerin die Nachrichten im russischen Staatsfernsehen.

Während der Live-Übertragung am Montag um 21 Uhr Moskauer Zeit sprang die Frau plötzlich hinter Nachrichtensprecherin Jekaterina Andrejewa ins Bild und hielt ein Schild mit der Aufschrift "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen" hoch. Dazu rief sie mehrmals laut: "Nein zum Krieg, Nein zum Krieg, Nein zum Krieg!" Anschließend brach die Übertragung ab und es wurden Bilder aus einem Krankenhaus gezeigt.

Der Kriegsgegnerin drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis

Der Videoausschnitt verbreitete sich umgehend in sozialen Netzwerken. Vor allem russische Oppositionelle lobten die Frau für ihren Mut. "Was Mut wirklich bedeutet", schrieb der Pianist Igor Levit bei Twitter. In Russland ist es Medien verboten, den russischen Einmarsch in die Ukraine als "Krieg" oder "Invasion" zu benennen. Stattdessen ist offiziell von einer "militärischen Spezialoperation" die Rede. Bei Verstößen drohen den Beschuldigten bis zu 15 Jahre Gefängnis.

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Laut russischen Medienberichten und Journalisten heißt die Frau Marina Owsjannikowa und ist eine Mitarbeiterin des Staatssenders. Im Netz verbreitete sich ein zuvor aufgenommenes Video, in dem sie sagt, sie schäme sich dafür, jahrelang Kreml-Propaganda verbreitet zu haben. "Das, was in der Ukraine geschieht, ist ein Verbrechen." Verantwortlich für die Aggression sei nur Russlands Präsident Wladimir Putin. Sie rief ihre Landsleute dazu auf, gegen den Krieg zu protestieren. "Es liegt nur an uns, diesen ganzen Wahnsinn zu beenden." Die Behörden könnten nicht alle einsperren.

Weiterhin kritisiert Owsiannikowa die eigene Untätigkeit gegen Putin und die der Russen im Allgemeinen: "Wir haben 2014 geschwiegen, als das alles anfing. Wir sind nicht für Demonstrationen rausgekommen, als der Kreml Nawalny vergiftet hat. Wir haben dieses menschenfeindliche Regime einfach nur stillschweigend beobachtet", so die Kriegsgegnerin.

Oppositionsführers Alexej Nawalny will Frau helfen

Tatsächlich will das Lager des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny die Frau nun unterstützen. Man wolle die Strafen übernehmen, die gegen sie verhängt werden könnten, schrieb Maria Pewtschich von Nawalnys Organisation FBK am Dienstag bei Twitter. Dabei soll Maria Owsiannikowa nach ihrer Aktion bereits festgenommen worden sein.

Der erste russische Fernsehkanal sprach in einer Mitteilung lediglich von einem "Vorfall" während der Sendung "Wremja" und kündigte eine interne Prüfung an.