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Präsident der Saudi-Bank tritt nach Credit-Suisse-Debakel ab

(Bloomberg) -- Erste personelle Konsequenzen des Debakels bei der Credit Suisse Group AG — allerdings nicht bei der Schweizer Bank selbst, sondern bei ihrem größten Aktionär: Der Präsident der Saudi National Bank, Ammar Al Khudairy, ist zurückgetreten. Seine Äußerungen hatten vor knapp zwei Wochen zu dem Kurssturz beigetragen, dem wenige Tage später die Notübernahme durch die UBS Group AG folgte.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Al Khudairy verlässt das Institut “aus persönlichen Gründen”, hieß es in einer Mitteilung am Montag. Er war erst 2021 zum Verwaltungsratspräsidenten ernannt worden, als die Saudi National Bank aus einer Fusion von zwei Instituten hervorging. Neuer Präsident wird der bisherige CEO der Bank, Saeed Mohammed Al Ghamdi.

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Al Khudairy hatte in einem Interview mit Bloomberg TV auf die Frage, ob die Saudi National Bank weiteres Kapital in die Credit Suisse stecken würde, geantwortet: “Absolut nicht.” Die Schweizer Bank stürzte daraufhin in beispiellosem Tempo ab und riss das Finanzsystem weltweit mit nach unten. Versuche des Saudis, die Kommentare zu relativieren, liefen ins Leere.

“Der Verwaltungsratspräsident wurde ein Opfer davon, seine offene Meinung zu einem für die Credit Suisse so heiklen Zeitpunkt geäußert zu haben”, so Mohammed Ali Yasin, ein Anlageberater aus dem Emirat Abu Dhabi. “Im Nachhinein, angesichts des Preises, zu dem die UBS die CS übernimmt, war seine Antwort richtig: abwarten, bis die Krise klarer wird.”

In den Tagen nach seinem verhängnisvollen Interview versuchte Al Khudairy, den Markt zu beruhigen. In einem weiteren TV-Auftritt, diesmal bei CNBC, erklärte er die Panik am Markt für “völlig ungerechtfertigt” und versicherte, es sei “alles in Ordnung” bei der Credit Suisse.

Tatsächlich war seine Aussage auch schon zuvor mehrfach gefallen und bezog sich vor allem auf die rechtlichen Implikationen einer Erhöhung des Anteils auf über 10%. Dennoch wurden die Kommentare weithin als Wendepunkt für die Überlebenschancen der Credit Suisse angesehen.

Die Saudi National Bank, die sich zu 37% im Besitz des saudischen Staatsfonds befindet, stieg im Rahmen der Kapitalerhöhung Ende vergangenes Jahr ein. Trotz ihres klingenden Namens ist das Institut nicht die Notenbank des Golf-Königreichs, sondern eine Geschäftsbank. Für ihren 9,9%igen Anteil an der Credit Suisse hat sie rund 1,4 Milliarden Franken gezahlt, wovon nun über 1 Milliarde Franken perdu sind.

Seit dem Einstieg bei der Credit Suisse im Oktober sind die Aktien der Saudi National Bank um rund ein Drittel eingebrochen. Am Montag handelten die Papiere in Riad mit einem Plus von 1%.

Verluste in Nahost

Finanzkräftige Investoren aus dem Nahen Osten unterstützen europäische Banken wie die Credit Suisse schon seit vielen Jahren — mit durchwachsenem Erfolg. Auch die amerikanische Citigroup und die britische Barclays zapften während der Finanzkrise 2008 Fonds aus Abu Dhabi an, und beide Engagements endeten schließlich vor Gericht.

Der 1963 geborene Al Khudairy verbrachte seine gesamte Karriere im saudischen Finanzsektor und leitete einige der wichtigsten Institutionen des Königreichs. Er war auch Verwaltungsratspräsident der saudischen Niederlassungen von Goldman Sachs und Morgan Stanley. Überdies gründete er die Asset Manager Amwal AlKhaleej und Amwal Capital Partners mit Sitz in Riad und Dubai.

Als amtierenden CEO ernannte die Saudi National Bank Talal Ahmed Al Khereiji. Er war zuvor stellvertretender CEO und Leiter des Großkundengeschäfts.

Überschrift des Artikels im Original:Saudi National Bank Chairman Resigns After Credit Suisse Comment

--Mit Hilfe von Dana Khraiche.

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