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Deutsche Bank ganz unten, ING-Diba vorne

Die Direktbanktochter der ING Diba hat in Deutschland laut einer Studie die meisten Kunden, die dem Institut vertrauen. Das Ergebnis überraschte selbst die Macher – und zeigt das Problem der Deutschen Bank.

Das Ergebnis hat offenbar selbst die Macher der Studie überrascht: Normalerweise seien es Sparkassen und Volksbanken, zu denen Kunden ein besonders gutes Vertrauensverhältnis hätten. Denn diese seien häufig kooperativer und näher dran an den Kunden, sagt Alex Haigh von der Beratungsgesellschaft Brand Finance. Doch in diesem Fall ist es anders: Die deutsche Direktbanktochter der niederländischen ING Diba hat laut einer an diesem Donnerstag veröffentlichten Studie von Brand Finance das Prädikat „besonders vertrauenswürdig“ bekommen.

Mehr als 80 Prozent der Kunden gaben an, der Marke zu vertrauen. Volksbanken und Sparkassen kamen auf Werte, die deutlich darunter liegen. 67,8 Prozent der Volksbank-Kunden sagten, dass sie ihrem Geldhaus vertrauten, bei den Sparkassen waren es 63,9 Prozent. Von den Commerzbank-Kunden sind es knapp 54 Prozent, die ihrem Geldhaus vertrauten.

Von den großen Instituten in Deutschland schneidet die Deutsche Bank in dieser Studie von Brand Finance am schlechtesten ab: 46,8 Prozent der Kunden vertrauen ihrer Bank. Die Verwicklung der Investmentbanksparte in Skandale, die Strafzahlungen mit sich brachten, hätten offenbar tiefe Spuren hinterlassen und das Vertrauensverhältnis im Privatkundengeschäft beschädigt, so die Autoren der Studie.

Zwar arbeite die Bankführung an einer Wende und einem grundlegenden Umbau des Instituts, doch das belaste die Beziehung zu den Kunden weiter: „Die exzessive Kostensenkung auf Kosten der Verbraucher scheint die Loyalität zu schmälern“, heißt es bei Brand Finance. Bei Kunden der Deutschen Bank sei die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass diese ihrem Geldhaus den Rücken kehrten.

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Es sind wohl vor allem Kunden unter 35 Jahren, die nach Bank-Alternativen suchen. „Und diese fühlen sich vor allem von neuen, innovativen Marken angezogen“, sagt Haigh von Brand Finance. Fast die Hälfte der wechselwilligen Bankenkunden werde wohl einer Bank, die derzeit noch nicht zu den sieben größten Instituten hierzulande zählt, den Vorzug geben. Diese kleineren Geldhäuser seien flexibler, nicht von Skandalen belastet und reagierten besser auf die Anforderungen ihrer Kunden, so Haigh.

KONTEXT

Welche Bankengruppen am profitabelsten sind

Eigenkapitalrentabilität

Wie profitabel ein Unternehmen arbeitet, zeigt sich unter anderem am Verhältnis von Gewinn zum eingesetzten Eigenkapital. Seit der Finanzkrise müssen Banken aufgrund schärferer Auflagen durch die Aufsichtsbehörden deutlich mehr Eigenkapital vorhalten: Seit 2007 erhöhte sich das Eigenkapital deutscher Banken um 46 Prozent auf 466 Milliarden Euro, berichtet die Bundesbank. Mehr Eigenkapital heißt daher auch: Werden die Gewinne nicht im selben Maß gesteigert, verringert sich die Rentabilität.

Alle deutschen Bankengruppen

Nach Steuern liegt die Eigenkapitalrendite aller deutschen Banken zusammengenommen bei 4,3 Prozent. Das ist mehr als 2015 (4,0 Prozent), aber weniger als 2012, als sich die Rentabilitätsquote auf 5,6 Prozent belief.

Großbanken

Mit einer Nach-Steuer-Eigenkapitalrendite von gerade einmal 2,5 Prozent liegen Deutschlands Großbanken selbst im nationalen Vergleich weit abgeschlagen hinter ihren Wettbewerbern. Immerhin konnten sie 2016 wieder ein wenig Boden gutmachen: 2015 lag der Profit bezogen auf das Eigenkapital gerade einmal bei 1,8 Prozent.

Landesbanken

Vor allem hohe Abschreibungen für faule Schiffskredite verhagelten einigen Landesbanken wie etwa der HSH Nordbank 2016 das Geschäft. Entsprechend mies fällt die Eigenkapitalrentabilität aus: Laut Bundesbank liegt sie für die Gruppe aller deutschen Landesbanken nach Steuern bei minus zwei Prozent.

Sparkassen

Drei Mal rentabler als die Konkurrenz aus dem Privatsektor ist das Geschäft der deutschen Sparkassen im Jahr 2016. Laut Bundesbankbericht erwirtschaften die Institute eine Eigenkapitalrendite nach Steuern von 7,4 Prozent. Im nationalen Vergleich ein imposantes Ergebnis. Doch wieder hat der schärfste Wettbewerber die Nase vorn.

Genossenschaftsbanken

Die Genossen unter den deutschen Kreditinstituten schlagen die Konkurrenz aus dem Sparkassensektor bei der Rentabilität deutlich. 8,4 Prozent Eigenkapitalrentabilität nach Steuern für das Jahr 2016 weist der Bundesbankbericht für die Genossenschaftsbanken aus - ein Prozentpunkt mehr, als die Sparkassen erwirtschafteten.

Bausparkassen

Erstaunlich rentabel arbeiten - bezogen aufs Eigenkapital - auch Deutschlands Bausparkassen. Und das, obwohl deren Geschäft in Zeiten niedriger Zinsen nicht gerade leichter wird. Die Bundesbankstatistik weist für die Spezialinstitute mit Fokus auf Bauherren und Immobilienkäufer eine Eigenkapitalrendite nach Steuern von 7,3 Prozent aus.