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Präsidentenwahl in Belarus: Drei Frauen wollen Lukaschenko besiegen

MINSK (dpa-AFX) - Vor der Präsidentenwahl in Belarus (Weißrussland) haben sich drei Frauen zu einem Bündnis gegen Präsident Alexander Lukaschenko zusammengeschlossen. Die 37-jährige Swetlana Tichanowskaja will als Kandidatin bei der Wahl am 9. August Lukaschenko nach 26 Jahren aus dem Amt drängen, zusammen mit zwei anderen Frauen von nicht zur Wahl zugelassenen Oppositionellen. Sie kündigte an, bei einem Erfolg alle politische Gefangenen - darunter ihr Ehemann Sergej Tichanowski - aus dem Gefängnis zu entlassen und Neuwahlen anzusetzen.

Tichanowskaja begann am Donnerstag ihre Wahlkampftour in der Hauptstadt Minsk. Begleitet wurde sie von den Frauen des inhaftierten Ex-Bankiers Viktor Babariko und des Unternehmers Waleri Zepkalo.

"Es gibt das erste Mal seit Jahren eine Chance für etwas Neues in Belarus", sagte die Expertin Maryna Rakhlei von der Denkfabrik German Marshall Fund in Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Belarus habe noch nie so große Proteste wie in den vergangenen Wochen gesehen. Tausende hätten in Schlangen angestanden, um mit Unterschriften die Gegenkandidaten von Lukaschenko zu unterstützen. "Die Menschen haben die Angst verloren." Nach Jahren des Stillstands seien sie "müde und hoffnungslos".

"Es ist keine Wahl für irgendjemanden, sondern vor allem gegen einen: Lukaschenko", sagte Rakhlei. Ein Beweis für den großen Veränderungswillen sei auch, dass ursprünglich 55 Kandidaten Präsident werden wollten - nur fünf bekamen eine Zulassung. Tichanowskaja ist die einzige Vertreterin der Opposition. So gesehen sei die "Frauenpower gegen Lukaschenko" ein geschickter Zug. "Sie haben schon jetzt mehr Anhänger auf die Straße gebracht als je ein Kandidat der Opposition. Vieles läuft sehr spontan, innovativ und emotional, aber auch professionell", sagte die Expertin.

Rakhlei erwartet, dass es im Fall eines haushohen Sieges von Lukaschenko zu neuen Protesten kommt. Lukaschenko glaube fest an eine sechste Amtszeit. Wie 2010, als er Gegnern einen versuchten Staatsstreich vorgeworfen hatte, sei auch diesmal mit dem Einsatz von Gewalt zu rechnen.