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Post erhält mehr Fördermittel für E-Lieferfahrzeuge

Die Debatte um saubere Luft in Innenstädten zeigt Wirkung: Das Umweltministerium stockt die Förderung emissionsfreier Elektro-Lieferfahrzeuge auf. Die Gelder kommen derzeit fast ausschließlich der Deutschen Post zugute.

„Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, die Verkehrswende sei eines der beherrschenden Themen im Wahlkampf, hätte ich das nicht gedacht“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am Donnerstag – ziemlich zufrieden mit der Wendung der Geschichte. Das Bundesumweltministerium hat heute angekündigt, sein Förderprogramm „CO2-freie Zustellung“ um 7,7 Millionen Euro auf rund 17 Millionen Euro aufzustocken. Das scheint auch nötig: Gerade der Lieferverkehr trägt – auch bedingt durch seine vielen Anfahr- und Bremsvorgänge – erheblich zur innerstädtischen Luftbelastung bei. Die Umstellung auf emissionsfreie Lieferfahrzeuge ist darum Teil der in Deutschland notwendigen Verkehrswende.

„Es muss in den kommenden Monaten darum gehen, Maßnahmen anzustoßen, die drohende Fahrverbote in den Städten vermeiden“, sagte SPD-Ministerin Hendricks. Die emissionsfreie Post- und Paketzustellung in Städten mit hoher Luftbelastung ist dabei ein Baustein. Durch die bisherige Förderung wurden bislang mehr als 1100 sogenannte Street Scooter der Deutschen Post gefördert. Die da Fahrzeuge rein elektrisch betrieben und mit Strom aus sauberen, erneuerbaren Energiequellen fahren würden, so Hendricks, „tragen sie zur Verbesserung der Luft in den Innenstädten bei“.

Auch diese Aufstockung der Fördermittel kommt der Deutschen Post zugute: Mit dem Geld sollen weitere 1100 emissionsfreie Elektro-Lieferfahrzeuge des Unternehmens gefördert werden. Durch die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien „werden die CO2-Emissionen nicht einfach nur vom Auto ins Kraftwerk verschoben, sondern nahezu vollständig vermieden“, heißt es im Ministerium. Hendricks verteidigte die finanziellen Hilfen an die Post, machte aber klar, dass sich auch andere Unternehmen um Fördermittel bewerben könnten. Bislang habe das aber keines getan. Manchmal brauche es Marktanreize, sagte die Umwelt-Ressortchefin. Sie halte es deswegen für vernünftig, die Markteinführung der E-Lieferfahrzeuge weiter voranzutreiben.

Die Aufstockung erfolgt im Rahmen der Beschlüsse des „Nationalen Forums Diesel“, bei dem die Umstellung von Fahrzeugen mit hohen innerstädtischen Fahrleistungen wie Bussen, Taxen und Lieferfahrzeugen auf emissionsfreie Antriebe beschlossen wurde.

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Die Post setzt bislang bundesweit rund 3.400 Street Scooter ein und will auch den Verkauf an Städte, Kommunen oder auch Handwerker forcieren. Post-Vorstand Jürgen Gerdes sprach von insgesamt 30.000 Fahrzeugen, die das Unternehmen künftig allein für eigene Zwecke einsetzen wolle. Für die Förderung sei das Unternehmen dankbar, wichtiger aber sei die politische Unterstützung. Er glaube im Übrigen fest daran, dass man Städte künftig völlig neu bauen müsse: Warum sollten nicht auch unterirdisch Waren durch die Stadt gebracht werden?, fragte er.

Hendricks nutzte die Gelegenheit, die deutschen Autobauer abermals an ihre Verantwortung zu erinnern, für saubere Fahrzeuge zu sorgen: Die Scherben der Vergangenheit seien zusammenzukehren, mahnte sie. Sie sehe die Automobilindustrie in der Bringschuld. Die Argumentation der Industrie, sie habe sich um die Zukunft zu kümmern, ließ die Ministerin nicht gelten. „Manchmal muss man zwei Dinge gleichzeitig tun.“