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Dax gibt zum Handelsschluss Teil der Gewinne wieder ab

Aufatmen an der Börse: Der Dax steigt endlich wieder. Grund waren positive Signale im Handelsstreit – Peking will offenbar die Zölle auf US-Autos senken.

Nach den Kursverlusten der vergangenen Tage übernahmen am Dienstag wieder die Schnäppchenjäger das Ruder an der Börse. Der Dax stieg um 1,5 Prozent auf 10.781 Punkte. Mit dem Plus von 148 Zählern machte der Index seine Verluste vom Montag quasi wett. Das Tageshoch lag im Nachmittagshandel sogar bei 10.883 Punkten. Allerdings bröckelten die Gewinne an den US-Börsen ab, als Folge gab auch das deutsche Börsenbarometer nach.

Zum Wochenbeginn hatte der deutsche Leitindex 1,5 Prozent auf 10.622 Zähler verloren. Damit summierte sich das Minus der vergangenen Tage auf rund sieben Prozent. Konjunktursorgen und die Unsicherheit rund um den Brexit hatten für fallende Kurse gesorgt. Zwischenzeitlich markierte der Dax sogar ein Zweijahrestief.

Der Index der mittelgroßen Konzerne MDax legte um 0,7 Prozent auf 22.220 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 als Leitindex für die Eurozone stieg um 1,3 Prozent auf 3055 Zähler. Analyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader warnte aber vor zu viel Optimismus. „Mit dem Mangel an positiven Impulsen und den politischen Ereignissen im Vordergrund dürfte es für die Aktienmärkte schwer werden, eine nachhaltige Erholungsrally zu starten.“ Vor allem die Zurückeroberung der 11.000er Marke im Dax werde schwer.

Ein Grund für das Plus am Dienstag waren positive Signale im Handelsstreit. So haben die USA und China nach Angaben aus Peking den Fahrplan für die nächste Phase ihrer Handelsgespräche festgezurrt.

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China will einem Agenturbericht zufolge in Kürze die Importzölle auf US-Autos auf 15 von 40 Prozent senken. Ein entsprechender Vorschlag sei dem Kabinett zur Prüfung in den nächsten Tagen vorgelegt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Im Juli hatte die Regierung in Peking im Handelsstreit mit den USA die Auto-Zölle auf 40 Prozent angehoben, wonach viele Hersteller die Verkaufspreise erhöhten und infolge dessen Umsatzrückgänge erlitten. Nach seinem jüngsten Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Rande des G20-Gipfels in Argentinien hatte US-Präsident Donald Trump getwittert, China habe einer Senkung der Zölle auf US-Autos zugestimmt.

Trump und Xi hatten in Buenos Aires eine Art ökonomischen Waffenstillstand im Handelsstreit vereinbart. Die für den 1. Januar geplante Verhängung zusätzlicher US-Zölle auf chinesische Güter wurde verschoben, um mehr Zeit zur Beilegung einzelner Streitpunkte zu bekommen. Das ließ Hoffnung auf eine Entspannung in dem Konflikt aufkommen.

Allerdings wurde diese zuletzt wieder gedämpft, etwa wegen der Festnahme einer Spitzenmanagerin des chinesischen Technikriesens Huawei in Kanada auf Betreiben der USA. Lighthizer sagte am Sonntag, sollten die Handelsgespräche bis zum 1. März nicht erfolgreich sein, würden neue Zölle verhängt.

Großes Gesprächsthema wird am Dienstag erneut der bevorstehende Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) sein. Nach der Absage der Abstimmung über den von May und der EU ausgehandelten Brexit-Vertrag im britischen Parlament ist offen, wie es weitergeht. „Was dadurch bleibt, ist die Unsicherheit, auch weil ein ,harter' Brexit mit noch nicht abschätzbaren wirtschaftlichen Folgen weiterhin nicht auszuschließen ist“, sagte Cutkovic.

Die britische Premierministerin Theresa May will am Dienstag zu Gesprächen über den Brexit-Deal mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammenkommen. Das britische Pfund, das in Folge dessen auf den tiefsten Stand seit eineinhalb Jahren abgetaucht war, verteuerte sich zwar um ein halbes Prozent auf 1,2635 Dollar. Neue Rücksetzer seien aber nicht auszuschließen, sagte Thu Lan Nguyen, Währungsspezialistin bei der Commerzbank.

Blick auf die Einzelwerte

Wirecard: Gefragt an der deutschen Börse waren vor allem Tech-Werte, nachdem diese bereits an der Wall Street hoch im Kurs gestanden hatten. Wirecard gehörte mit einem Plus von 3,2 Prozent zu den Top-Favoriten im Dax.

Automobilwerte: Spekulationen über eine baldige Kürzung der chinesischen Strafzölle auf in den USA produzierte Autos haben die Aktien der europäischen Fahrzeughersteller am Dienstag beflügelt. Die Titel von BMW und Daimler, die in den USA Geländewagen herstellen und nach China exportieren, legten 1,8 sowie 2,7 Prozent zu. VW-Anteilsscheine zogen um 3,6 Prozent an. Die Papiere von Peugeot, Renault und Fiat Chrysler sowie Aktien von Zulieferern wie Continental und Faurecia verzeichneten ebenfalls Kurszuwächse.

Aurubis: In der Aussicht auf eine höhere Dividende hatten sich Anleger am Dienstag zunächst mit Aktien von Aurubis eingedeckt. Die Titel stiegen um bis zu 4,1 Prozent auf 45,20 Euro und waren unter den Top-Favoriten im Nebenwerteindex MDax. Allerdings schmolzen die Gewinne im Laufe das Handels wieder dahin, zuletzt lagen die Aktien sogar 0,85 Prozent im Minus. Der Kupferverarbeiter will seinen Aktionären für das Geschäftsjahr 2017/18 eine um zehn Cent höhere Dividende von 1,55 Euro bezahlen. Analysten des Bankhaus Lampe bezeichneten dies als „Trostpflaster“ für die schwache Aktienkursentwicklung in den vergangenen Wochen. Sie hatten mit einer geringeren Ausschüttung gerechnet.

Hornbach: Im Kleinwerteindex SDax brachen die Aktien von Hornbach Holding um bis zu 15 Prozent ein. Das Ergebnis der Baumarktkette ging im dritten Quartal 2018/19 unerwartet stark zurück.

Nordex: Besonders ins Auge sprangen nach einer Kaufempfehlung der Investmentbank Goldman Sachs die Papiere von Nordex im SDax mit einem Satz von bis zu 12,7 Prozent. Zum Handelsschluss lag das Plus noch bei 6,4 Prozent und 8,80 Euro. Die US-Investmentbank hat die Aktie von „Neutral“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von zehn auf elf Euro angehoben. Nach dem Hoch im Dezember 2015 und den darauf folgenden Kurseinbußen biete sich nun eine attraktive Einstiegschance, schrieb Analyst Manuel Losa in einer am Dienstag vorliegenden Studie.

Analystencheck

Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Siemens auf „Buy“ mit einem Kursziel von 138 Euro belassen. Siemens habe eine attraktive Bewertung, schrieb Analyst Markus Mittermaier in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Zudem könnte sich durch den laufenden Unternehmensumbau könnte sich Aufwärtspotenzial ergeben:

Weitere Analysen finden Sie im Handelsblatt-Analystencheck.

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Mit Agenturmaterial.