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Politiker kritisieren Adidas – Twitter-Nutzer rufen zum Boykott auf

Die Ankündigung des Konzerns, die Mieten nicht mehr zu bezahlen, hat einen Shitstorm auf Twitter ausgelöst. Auch Politiker sind empört.

PARIS, FRANCE - MARCH 16: A passerby wears a protective face mask, in front of a closed Adidas store, at Avenue des Champs Elysees, in the 8th quarter of Paris, as the city imposes emergency measures to combat the Coronavirus COVID-19 outbreak, on March 16, 2020 in Paris, France. French Prime Minister Edouard Philippe announced last Saturday that France must shut shops, restaurants and entertainment facilities to slow down the spread of the coronavirus. Due to a sharp increase in the number of cases of the COVID-19 virus declared in Paris and throughout France, several sporting, cultural and festive events have been postponed or cancelled. The epidemic has exceeded 6,500 dead for more than 169,000 infections across the world. During a televised speech dedicated to the coronavirus crisis on March 16, French President, Emmanuel Macron announced that France starts a nationwide lockdown on March 17.  (Photo by Edward Berthelot/Getty Images)
Die Adidas-Läden bleiben während der Corona-Krise geschlossen. Dass der Konzern seine Miete nicht mehr zahlt, löst jedoch heftigen Protest aus (Bild: Edward Berthelot/Getty Images)

Die Ankündigung von Adidas, wegen der Coronakrise die Mietzahlungen für seine Läden zu stoppen, stößt bei Politik und Bevölkerung auf wenig Verständnis. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagte der „Bild“: „Ich bin enttäuscht von Adidas. Ich bin sehr enttäuscht.“ Die Ankündigung des Konzerns sei eine völlig inakzeptable Botschaft, so Scheuer. Adidas habe in den vergangenen Jahren große Gewinne gemacht. „Es sind ja nicht nur die großen Immobilieneinrichtungen, sondern auch kleine, die als Privatpersonen an Adidas vermieten – und die bleiben dann auf ihren Kosten sitzen“, sagte Scheuer.

Neben dem Sportartikelhersteller haben auch Handelsketten wie Deichmann und H&M sowie Konkurrent Puma die Mietzahlungen eingestellt. Adidas verweist auf den ausbleibenden Umsatz, da weltweit Läden geschlossen sind. Deichmann sprach von einer „präventiven Maßnahme, um die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten“.

Das Gesetz war nicht für finanzstarke Konzerne gedacht

Die Kritik richtet sich aber vor allem gegen den Sportartikelhersteller. So empört sich auch Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD): „Wenn jetzt finanzstarke Unternehmen einfach ihre Mieten nicht mehr zahlen, ist dies unanständig und nicht akzeptabel“, sagte sie am Samstag in Berlin.

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Die Corona-Hilfsgesetze böten dafür keine Grundlage. Es gelte weiterhin: „Mieter müssen selbstverständlich ihre Miete zahlen. Falls sie tatsächlich infolge der Krise in ernsthafte Zahlungsschwierigkeiten geraten, kann ihnen lediglich für einen begrenzten Zeitraum nicht gekündigt werden.“

Gerichte könnten überprüfen, ob die Voraussetzungen hierfür vorliegen, fügte Lambrecht hinzu. Mieter seien gut beraten, mit ihren Vermietern nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen, wenn sie tatsächlich in Zahlungsschwierigkeiten seien.

Kritisch äußerte sich auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD): „Es irritiert, wenn große Unternehmen einfach so einen Mietzahlungsstopp verkünden“, sagte Scholz der „Bild am Sonntag“. „Jetzt ist die Zeit der Kooperation. Zu einer guten Geschäftsverbindung gehört auch, sich in schweren Zeiten miteinander zu verständigen. Mein Rat: zusammensetzen und mit den Vermietern oder den Lieferanten gemeinsam überlegen, wie man durch diese Krise kommt.“

Aufrufe zum Boykott

Auf Twitter wurden am Wochenende die Hashtags #Adidas, #AdidasBoykott und #NiemehrAdidas populär. Viele Twitter-Nutzer empörten sich über die Ankündigung des Konzerns und riefen teilweise zum Boykott des Sportartikelherstellers auf.

Auch die beiden SPD-Europaabgeordneten Katarina Barley und Timo Wölken verkündeten auf Twitter, dass sie beide ab sofort Adidas boykottieren werden. „Als globaler Konzern mit 3,2 Milliarden Gewinn eine Schutzvorschrift für MieterInnen in Existenznot auszunutzen ist schäbig“, schrieb Barley auf Twitter. Wölken twitterte, dass das Verhalten des Sportartikelherstellers „unter aller Sau“ sei.

Video: Betrüger im Corona-Modus: Interpol warnt vor steigender Kriminalität

Mit Agenturmaterial.