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Politiker fordern besseren Infektionsschutz in Schlachthöfen

BERLIN (dpa-AFX) - Politiker von CDU, FDP und Grünen wollen nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen den Infektionsschutz in Schlachthöfen erhöhen. Die Erkenntnisse müssten "Konsequenzen haben, wenn wir im Herbst das Arbeitsschutzgesetz reformieren", sagte der Vorsitzende der CDU/CSU-Arbeitnehmergruppe im Bundestag, Uwe Schummer, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ("FAS"). Man müsse "weg von den bloßen Umluftanlagen und hin zu Anlagen mit Luftaustausch".

Die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Christine Aschenberg-Dugnus, will noch abwarten, bis Klarheit herrscht, inwieweit Umluftanlagen eine Gefahr sind. Wenn sich zeige, dass die Lüftung im Infektionsgeschehen bei Tönnies wirklich "ein Faktor war", dann müsse man entsprechende Forderungen auch "ins Arbeitsschutzgesetz reinschreiben", sagte sie der Zeitung.

Die Grünen fordern, dass die betroffene Fabrik in Rheda-Wiedenbrück ohne Nachbesserungen gar nicht wieder öffnen darf. Es sei "mehr als nur eine Hypothese", dass die Klimaanlage des Schlachthofs Luft und Corona-Erreger "vor allem quirlt und kühlt, und dadurch für das Virus optimale Konditionen schafft", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, Maria Klein-Schmeink, der "FAS".

Laut dem Bonner Hygiene-Experten Martin Exner wird die Luft im Zerlegebereich bei Tönnies auf 6 bis 10 Grad Celsius heruntergekühlt. Um die Luft zu kühlen, würde diese aus dem Raum gezogen, gekühlt und zurück in den Raum gebracht, hatte der Wissenschaftler kürzlich auf einer Pressekonferenz im Kreishaus in Gütersloh erklärt. "Umluft kann ein Aerosol in Bewegung halten." Das Problem mit der Belüftung betreffe die gesamte Fleischbranche und sei bislang nicht im Blick der Wissenschaft gewesen.