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POLITIK: Wegen Gewalt in Afghanistan fehlt 3,4 Millionen Kindern Polio-Impfung

KABUL (dpa-AFX) - Mindestens 3,4 Millionen afghanische Kinder haben wegen der andauernden Gewalt in dem Land in diesem Jahr keine Polio-Impfung erhalten. Das Impfpersonal einer landesweiten Anti-Polio-Kampagne habe nur rund 6,5 von etwa 9,9 Millionen zu impfenden Kindern erreicht, sagte Mir Dschan Rasich vom afghanischen Gesundheitsministerium am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

In besonders umkämpften Provinzen wie Helmand, Ghasni, Baghlan, Kundus und Tachar hätten die militant-islamistischen Taliban in den von ihnen kontrollierten Gebieten dem Impfpersonal den Zugang verwehrt. Dort seien besonders viele Kinder ungeimpft geblieben, gab das Ministerium an.

Die Anti-Polio-Kampagne fand nach Angaben der Behörde zwischen dem 30. November und 4. Dezember in den 34 Provinzen des Landes statt. Polio gilt als große Bedrohung vor allem für Kleinkinder unter fünf Jahren. Die Krankheit greift das Nervensystem an und kann innerhalb von Stunden zur Lähmung führen. Übertragen wird das Poliovirus von Mensch zu Mensch. Die Krankheit ist in den allermeisten Ländern der Welt ausgerottet. In Afghanistan wurden 2020 bislang mindestens 56 Polio-Fälle registriert, wie das Ministerium angab.

Die Taliban begründeten ihren Widerstand gegen die Kampagne damit, dass vorherige Impfinitiativen - bei denen das Personal von Haus zu Haus zieht - in einigen Provinzen zur Spionage genutzt worden seien. Künftig sollten die Impfungen in von ihnen kontrollierten Gebieten in einer Moschee oder dem Haus eines Dorfältesten stattfinden, sagte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid.

Seit dem 12. September sprechen die Taliban im Golfstaat Katar mit Vertretern der afghanischen Regierung über Frieden. Zuletzt hatten beide Seiten Fortschritte gemeldet. Trotzdem geht der Konflikt weiter. Eine Waffenruhe lehnen die Taliban ab. Nach einer dreiwöchigen Pause sollen die Gespräche in Katar am 5. Januar wieder aufgenommen werden.