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BERLIN (dpa-AFX) -Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat in Deutschland inmitten der internationalen Aufmerksamkeit für den Krieg im Nahen Osten um weitere Unterstützung für sein Land geworben. "Glauben Sie an uns, unterstützen Sie unseren Kampf. Und unser Sieg wird auch Ihr Sieg sein", appellierte Kuleba am Freitag bei einem Besuch im ZDF-Morgenmagazin. Zugleich machte der Außenminister deutlich, dass zwar die mediale Aufmerksamkeit für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zurückgegangen, die politische Unterstützung der Partner im Westen aber anhaltend hoch sei. Der Westen räume der Hilfe für die Ukraine neben der Solidarität mit Israel weiter "Priorität" ein.
Kuleba dankte Deutschland für die bisher gelieferten Flugabwehrsysteme zum Schutz ukrainischer Städte. Zugleich hofft das Land demnach unverändert darauf, dass Deutschland auch weitreichende Marschflugkörper vom Typ Taurus im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg liefert. Die Ukraine sei bereit, sich an Forderungen zu halten, die Waffen nicht außerhalb ihrer Grenzen gegen russisches Staatsgebiet einzusetzen, sagte Kuleba.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Anfang Oktober entschieden, vorerst keine Marschflugkörper vom Typ Taurus zu liefern. Er begründete dies damit, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen werden könnte. Dahinter steckt die Befürchtung, dass auch russisches Territorium von den Präzisionswaffen mit einer Reichweite von 500 Kilometern getroffen werden könnte. Die Ukraine hatte bereits im Mai um die Waffen gebeten, um russische Stellungen weit hinter der Frontlinie angreifen zu können.
Kuleba verneinte im ZDF-Interview die Frage, ob es hinter verschlossenen Türen zwischen Moskau und Kiew Verhandlungen über eine Beendigung des Konflikts gebe. Mit Blick auf die "Friedensformel" des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bekräftigte er Forderungen nach einem Abzug russischer Truppen aus dem Land vor dem Beginn möglicher Verhandlungen. Solange Russland immer mehr Panzer und Soldaten schicke, zeuge das nicht vom Willen Moskaus, mit Kiew zu verhandeln, sagte der Minister. Selenskyjs "Friedensformel" sieht neben dem russischen Truppenabzug unter anderem den Austausch aller Gefangenen und ein Kriegsverbrechertribunal vor.