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Pflichtkennzeichnung für Fleisch – auch in Deutschland?

In Frankreich sind Herkunftsangaben für Fleisch auf Speisekarten seit dem 1. März verpflichtend. Sollte es diese Regelung auch in Deutschland geben? Verbraucherschützer fordern nun EU-weite, verbindliche Herkunftskennzeichnungen für alle Lebensmittel.

Woher stammt das Fleisch, das im Restaurant auf den Teller kommt? In Frankreich sind dazu seit März Angaben in der Speisekarte verpflichtend. (Bild: Getty Images)
Woher stammt das Fleisch, das im Restaurant auf den Teller kommt? In Frankreich sind dazu seit März Angaben in der Speisekarte verpflichtend. (Bild: Getty Images) (Mateusz Mozol / EyeEm via Getty Images)

Wer im Restaurant Fleischgerichte bestellt, findet auf der Speisekarte nur in den seltensten Fällen Angaben über die Herkunft des Fleisches. Selbst auf Nachfrage bei der Bedienung gibt es oft nur unklare Angaben oder gar ein Schulterzucken.

In unserem Nachbarland Frankreich ist das seit März dieses Jahres anders. Gäste haben dort seitdem das Recht, ohne Nachfragen Informationen zum Fleisch zu erhalten, das auf den Tellern landet. Bei auswärts servierten Hühner-, Schweine- und Lammfleischgerichten muss nachvollziehbar sein, in welchem Land die Tiere aufgezogen und geschlachtet wurden. Für Rindfleisch gilt die Regelung schon seit 2002.

Mehr Transparenz und Förderung inländischer Fleischproduzenten

Gastwirte sind verpflichtet, diese Angaben in ihren Speisekarten zu machen. Außerdem soll ersichtlich sein, ob es sich um Frischfleisch, gekühlte oder tiefgekühlte Ware handelt. Die Vorschrift gilt für Restaurants, Schul- und Betriebskantinen.

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Mit der neuen Regelung antworte man auf die gestiegenen Transparenzerwartungen der Verbraucher, teilte das Pariser Landwirtschaftsministerium dazu mit. Außerdem wolle man damit den Anteil an in Frankreich produziertem Fleisch erhöhen. Bislang stamme die Hälfte des dort servierten Fleisches aus dem Ausland.

Verbraucherzentralen fordern EU-weite Kennzeichnung

Mit der neuen Regelung geht Frankreich über EU-Vorgaben hinaus. Auf EU-Ebene ist die Herkunftsangabe nur für bestimmte vorverpackte und unverpackte Lebensmittel vorgeschrieben. Sobald die Produkte aber verarbeitet werden – wie in Restaurants oder Kantinen – fällt diese Kennzeichnungspflicht weg, wie der Bundesverband der Verbraucherzentralen mitteilte. "Damit Verbraucher die Herkunft von Lebensmitteln verlässlich erkennen können, braucht es eine EU-weite, verbindliche Herkunftskennzeichnung für alle Lebensmittel einschließlich aller Zutaten in verarbeiteten Produkten", fordert der Verband.

Die Verbraucherzentrale Hamburg stellt das Thema aktuell auf Ihrer Facebook-Seite zur Diskussion und will von den Nutzern wissen: "Wie findet ihr die französische Regelung? Wünscht ihr euch eine solche verbindliche Herkunftsbezeichnung für Fleisch in Restaurants, Kantinen und Mensen auch in Deutschland?"

Bisher findet der überwiegende Teil der Nutzer die Forderung der Verbraucherschützer gut und kommentiert mit Daumen hoch. Einige halten eine Pflichtkennzeichnung jedoch für "unnötig". "Naja, mich interessiert sowas nicht. Hauptsache es schmeckt", lautet einer der Kommentare.

Bundesernährungsministerium will sich für EU-weite Regelung einsetzen

Das Bundesernährungsministerium erklärte auf Anfrage von dpa, man wolle sich für eine EU-weite Regelung einsetzen. Das sei vorteilhaft "gegenüber einem Flickenteppich nationaler Regelungen", die möglicherweise vor Gerichten auch keinen Bestand hätten. Im Zuge der sogenannten Farm-to-Fork-Strategie (etwa: vom Hof auf den Teller) solle die EU-Kommission bis zum vierten Quartal einen Vorschlag für eine Erweiterung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung für bestimmte Lebensmittel vorlegen. Sollte sich auf EU-Ebene keine zufriedenstellende Lösung finden, behalte man sich nationale Lösungen vor.

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