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Pfizer findet keinen Ausweg aus der Wachstumsflaute

Die Hoffnungen der Investoren, dass der weltweit größte Hersteller von Arzneimitteln wieder auf einen Wachstumskurs einschwenken könnte, haben sich erst einmal zerschlagen. Für 2019 stellt der neue Pfizer-Chef Albert Bourla, der Anfang des Jahres die Führung übernommen hat, einen Umsatz von 52 bis 54 Milliarden US-Dollar in Aussicht. Das bedeutet: Stagnation. Der bereinigte Gewinn je Aktie dürfte sogar um drei bis sechs Prozent sinken.

Für das abgelaufene Jahr 2018 verzeichnete Pfizer dagegen noch eine Umsatzsteigerung um zwei Prozent auf 53,6 Milliarden Dollar und einen Anstieg des adjustierten, also um diverse Sondereffekte bereinigten Gewinns von zwölf Prozent auf knapp 18 Milliarden Dollar. Analysten hatten Pfizer deswegen mehr zugetraut: Sie hatten mit steigenden Umsätzen und Gewinnen gerechnet.

Pfizer ist nach Johnson & Johnson und Abbvie bereits der dritte US-Pharmakonzern, der für 2019 mehr oder weniger ein Null-Wachstum prognostiziert und damit die Markterwartungen enttäuscht.

Allen drei Konzernen hatten Analysten bisher etwas stärkere Zuwachsraten zugetraut. Das deutet darauf hin, dass sich das Umsatzwachstum der Big-Pharma-Konzerne nach einer leichten Belebung im vergangenen Jahr schon wieder abkühlt.

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Damit dürfte nach Erwartung von Fachleuten das Interesse der Pharmariesen an der Neuordnung ihrer Aktivitäten und externem Wachstum, also an Zukäufen, eher zunehmen. Die WP- und Beratungsgruppe Ernst & Young etwa zählt Pfizer zusammen mit Sanofi, Novartis, Merck & Co, Astellas und Daiichi Sankyo zu den Pharmafirmen, die zugleich relativ breit aufgestellt und wachstumsschwach sind.

„Um die Lücken zu schließen, müssen diese Firmen Randbereiche abgeben und ihre Position in bestimmten Therapiebereichen durch ergänzende Zukäufe stärken“, heißt es in dem an diesem Dienstag publizierten Report von EY über die Feuerkraft der Pharmabranche für M & A-Transaktionen.

Hauptursache für die Wachstumsschwächen sind weitere Patentabläufe bei wichtigen Umsatzträgern, darunter etliche hochprofitable Biotech-Medikamente. Hinzu kommt das Problem, dass sich der Spielraum für Preiserhöhungen bei etablierten Präparaten auf dem US-Markt in den vergangenen Jahren deutlich verringert hat.

Die Pharmakonzerne sind daher stärker auf neue Produkte und steigende Verordnungszahlen angewiesen. Sie haben zuletzt zwar die Zahl der Neuzulassungen deutlich gesteigert, aber der positive Effekt solcher Innovationen wird von den Einbußen bei Altprodukten weitgehend aufgezehrt.

Pfizer kosten Patentverluste 2,6 Milliarden Dollar Umsatz

Im Falle Pfizer wird 2019 vor allem die Generikakonkurrenz für das Schmerz- und Neurologiemedikament Lyrica zu Buche schlagen, nachdem man in den letzten beiden Jahren bereits patentbedingte Einbußen bei Produkten wie Viagra oder dem Rheumamittel Enbrel verkraften musste. Alles in allem dürften Patentverluste nach den Worten von Finanzchef Frank d’Amelio im Jahr 2019 für rund 2,6 Milliarden US-Dollar an Umsatzeinbußen sorgen.

Dem gegenüber stehen kräftige Zuwächse bei mehreren neueren Krebsmitteln und beim Blutverdünner Eliquis, den Pfizer zusammen mit Bristol-Myers Squibb vertreibt. So erweist sich vor allem das Brustkrebsmittel Ibrance mit inzwischen 4,1 Milliarden Dollar Umsatz (plus 32 Prozent) als wichtiger Umsatzträger.

Insgesamt legte die Onkologie-Sparte des Konzerns um knapp ein Fünftel auf 7,2 Milliarden Dollar zu. Das Impfstoff-Geschäft wuchs um sechs Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar. Gleichzeitig verbuchte Pfizer Umsatzeinbußen von vier Prozent im umfangreichen, etwa 20 Milliarden Dollar großen Geschäft mit älteren, patentfreien Mitteln.

Voll in den Umsatzzahlen und in den Prognosen enthalten ist noch die Consumer-Healthcare-Sparte, also rezeptfreie Gesundheitsprodukte, die Pfizer mit dem Consumer-Geschäft von Glaxo Smithkline (GSK) in einer eigenständigen Firma bündeln will.

Pfizer legte im Consumergeschäft 2018 um vier Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar Umsatz zu und konnte damit das Wachstum in diesem Bereich leicht beschleunigen. An dem geplanten Joint Venture mit GSK wird Pfizer allerdings nur noch eine Minderheit halten.