Pfandhäuser während Corona-Krise mit weniger Verpfändungen
STUTTGART/FRANKFURT (dpa-AFX) - Pfandleihhäuser in Deutschland haben während der ersten Monate der Corona-Krise niedrigere Verpfändungszahlen registriert als davor. Das teilte der Zentralverband des Deutschen Pfandkreditgewerbes mit.
Die bankähnlichen Pfandleihhäuser gelten als systemrelevant und durften auch während der Corona-Krise öffnen. Dennoch sei nicht mehr verpfändet worden als vor der Pandemie. Im Gegenteil: "Es fand kein Konsum statt, also sagten sich die Leute "Ich löse mein Pfand wieder aus"", erklärte Wolfgang Schedl, Geschäftsführer des Zentralverbands. In der Folge sei es zu erhöhten Auslösungszahlen gekommen, während für neue Kredite weniger Pfänder gestellt wurden.
Nachdem die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie zurückgefahren wurden, habe sich dieser Trend dem Verband zufolge wieder umgekehrt. "Wir erleben seit geraumer Zeit wieder einen leichten Anstieg bei den Verpfändungen, weil sich eben jetzt schon die Auswirkungen wie Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit bemerkbar machen", berichtete Schedl. Der Konsum steige wieder an, die Zahl der Verpfändungen ebenfalls.
Der Zentralverband mit Sitz in Stuttgart ist der Branchenverband der privaten Pfandkreditbetriebe in Deutschland. Er wurde 1950 gegründet und vertritt etwa 150 Unternehmen, die bundesweit mehr als 250 Filialen betreiben.