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Pfandbriefbank schafft Börsendebüt

Das Logo der Deutschen Pfandbriefbank in Unterschleißheim bei München. Foto: Andreas Gebert

Die Kernbank der notverstaatlichten Hypo Real Estate (HRE) hat sich zum Börsendebüt trotz Schönheitsfehlern wacker geschlagen.

Nachdem der Ausgabepreis lediglich am unteren Ende der Zeichnungsspanne gelegen hatte, konnten die Papiere der Deutschen Pfandbriefbank deutlich zulegen. Sie gingen bei 11,45 Euro aus dem Handel, 6,5 Prozent über dem Ausgabepreis von 10,75 Euro. Der bisher größte Börsengang des Jahres spült dem Bund als Eigentümer der HRE gut eine Milliarde Euro in die Kasse - auch wenn die Altlasten des Immobilienfinanzierers noch längst nicht abgearbeitet sind.

Die pbb sieht den Börsenstart gelungen. «Nach der erfolgreichen Neupositionierung beginnt nun ein neues Kapitel für die pbb als börsennotiertes Unternehmen», erklärte Aufsichtsratschef Günther Bräunig. Für Rückenwind sorgten ausgerechnet die neuesten Entwicklungen im Griechenland-Drama: Erst in der Nacht hatte das griechische Parlament den Reformauflagen der Gläubiger zugestimmt und damit eine wichtige Hürde auf dem Weg zu Verhandlungen mit den Europartnern über ein drittes Hilfspaket ausgeräumt.

Die Anleger an der Börse versetzte das in Kauflaune. Noch in der vergangenen Woche hatte es Bedenken gegeben, ob der Zeitpunkt für den Schritt aufs Parkett angesichts der Börsenturbulenzen rund um die Griechenland-Krise gut gewählt sei. Großen zeitlichen Spielraum dafür hatte der Bund als Eigentümer allerdings ohnehin nicht: Mit der Trennung von der Pfandbriefbank erfüllt er Vorgaben der EU-Kommission, die eine Privatisierung bis 2016 zur Auflage gemacht hatte.

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Mit dem Börsengang erlöst der Bund nun knapp 1,16 Milliarden Euro. Ursprünglich waren bis zu 1,37 Milliarden Euro angepeilt, doch ließen sich die Papiere nur zu einem Preis am untersten Ende der Spanne von 10,75 bis 12,75 Euro losschlagen. «Für eine Bank, die erst für 2019 eine Rendite von acht Prozent anpeilt, kann man nicht viel zahlen», kommentierte ein Börsianer den relativ geringen Emissionspreis. «Die Investoren saßen von Anfang an am längeren Hebel.»

Mit dem Schritt wollte der Bund 75,1 Prozent der Anteile an dem Institut loswerden, das nach der Notverstaatlichung in der Finanzkrise sechs Jahre im Staatsbesitz war. Zugleich hat sich der Staat verpflichtet, für zwei Jahre mit 20 Prozent beteiligt zu bleiben. Zunächst war auch ein Verkauf geprüft worden, doch fiel die Entscheidung für einen Börsengang, weil sich damit ein höherer Erlös erzielen ließ.

Die Hypo Real Estate war im Jahr 2008 an den Rand des Abgrunds geraten und musste mit staatlichen Milliardenhilfen gerettet werden, um den Finanzplatz Deutschland nicht zu gefährden. Gegen den Willen vieler Alt-Aktionäre wurde das Institut ein Jahr darauf verstaatlicht. Milliardenschwere Altlasten wurden in eine Bad Bank ausgelagert und werden seither schrittweise abgearbeitet. Die Deutsche Pfandbriefbank kümmert sich um den profitablen Rest und betreibt auch Neugeschäft.