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Pfandbriefbank-CEO sieht Enteignungs-Referendum ‘mit Sorge’

(Bloomberg) -- Der Chef der Deutsche Pfandbriefbank AG, Andreas Arndt, blickt mit Sorge auf den Volksentscheid zur Enteignung von Wohnungsfirmen in Berlin am Sonntag. Er befürchtet negative Signale an Investoren. Etwas Entspannung macht er derweil bei britischen Einzelhandelsobjekten aus, die zuletzt zu einer hohen Risikovorsorge bei dem Immobilienfinanzierer geführt hatten.

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„Die Bestrebungen zur Vergesellschaftung von Wohnraum in Berlin beobachte ich mit Sorge wegen der möglichen Auswirkungen auf die Attraktivität des Investitionsstandorts Deutschland”, sagte Arndt im Interview mit Bloomberg. Sein Unternehmen ist besonders stark in Deutschland engagiert.

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Die Berliner sollen am Sonntag darüber abstimmen, ob die Bestände aller privatwirtschaftlichen Wohnungsunternehmen mit über 3.000 Wohnungen gegen Entschädigung in Gemeineigentum überführt werden sollen. Ein erfolgreicher Volksentscheid wäre für den Senat rechtlich unverbindlich.

Die Pfandbriefbank selbst ist bei gewerblichen Wohnimmobilien breit vertreten. Rund 17% ihres ausstehenden Kreditvolumens entfällt auf diesen Bereich. Arndt betonte, dass die Bank gewerbliche Wohnimmobilien durchweg konservativ finanziert habe. “Einen wirtschaftlichen Schaden für die Deutsche Pfandbriefbank schließe ich daher aus”, sagte er.

Bodenbildung

Zu den Baustellen zählen weiter britische Einzelhandelsimmobilien, bei denen die Bank auf Finanzierungen von fast 1 Milliarde Euro kommt. Bei einem Drittel davon gab es teils Wertkorrekturen. In den letzten sechs Quartalen wurde hier noch einmal etwa 60 Millionen Euro an Risikovorsorge gebildet.

Mit weiteren Bewertungsabschlägen rechnet Arndt aber nicht. “Es gibt erste Anzeichen dafür, dass bei Marktwerten für Retail-Immobilien eine gewisse Bodenbildung einsetzt - erste Transaktionen zu stabilisierten Preisen finden wieder statt”, erklärte der Bank-Chef.

Durch die Pandemie ist die Bank trotz eines Gewinneinbruchs gut gekommen. Im ersten Halbjahr stieg das Vorsteuerergebnis auf 114 Millionen Euro, nach 30 Millionen Euro zuvor. Zudem hob das Unternehmen im Sommer die Prognose für den Gewinn im Gesamtjahr auf 180 bis 220 Millionen Euro an, verglichen mit der vorherigen Erwartung von mindestens 155 Millionen Euro. Im Jahr 2020 verdiente die Bank auf dieser Basis 151 Millionen Euro.

„Die insgesamt stabile makroökonomische Entwicklung macht uns noch zuversichtlicher, die Prognose für das Geschäftsjahr 2021 zu erreichen”, so Arndt. Er versprach zudem, dass über eine weitere Dividendenzahlung für das vergangene Jahr schnellstmöglich nach dem 30. September entschieden werden solle.

Während der Pandemie hatte die Bank die Neufinanzierung von Hotels und Einkaufszentren de-facto eingestellt. “Das Risiko war einfach zu groß. Daran hat sich bis heute im Grundsatz nichts geändert”, sagte Arndt. Hotels und Einzelhandel waren wegen langer Lockdowns in der Coronakrise besonders stark unter Druck geraten.

Inzwischen ist Arndt weniger pessimistisch: „Ich schließe nicht aus, dass sich in den nächsten sechs bis zwölf Monaten für uns wieder Chancen ergeben werden, selektiv Hotels und Einzelhandelsimmobilien neu zu finanzieren.”

Bei Büros will die Pfandbriefbank weiter stark engagiert bleiben, obwohl viele Menschen auch nach der Pandemie vermehrt in den eigenen vier Wänden arbeiten dürfen. Sie geht davon aus, dass Unternehmen künftig im Durchschnitt Homeoffice an zwei Tagen pro Woche erlauben werden. “Das heißt aber nicht, dass 40% weniger Bürofläche gebraucht werden”, sagte Arnt. “Es gibt Gegenbewegungen, etwa mehr Konferenzräume für die Interaktion im Büro.“

Als einen wesentlichen Wachstumsmarkt der Zukunft bezeichnete er grüne Finanzierungen, also Objekte, die besondere Umweltstandards erfüllen. „Wir erwarten, dass die EZB künftig einen bestimmten Anteil von grünen Krediten in unserem Portfolio sehen möchte”, sagte Arndt. “Darauf stellen wir uns ein.“

(Neu: Dividendenzahlung im 8. Absatz)

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