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Der Druck auf den HSV wächst

Der Druck auf den HSV wächst

Wie geht es weiter im Poker um HSV-Sportvorstand Jonas Boldt?

Der 38-Jährige hat sich am vergangenen Samstag vor dem Spiel seiner Mannschaft bei der SpVgg Greuther Fürth erstmals zum Interesse des italienischen Hauptstadtklubs geäußert. "Ich habe mich vor anderthalb Jahren dazu entschlossen, mit dem HSV einen Weg einzuschlagen, hier etwas entwickeln zu wollen. Das sehe ich nach wie vor noch so", sagte Boldt beim TV-Sender Sky. "Das ist mein oberstes Ziel, diese Geschichte weiter gestalten zu können."

Klingt zunächst nach einem deutlichen Bekenntnis zum HSV. Andererseits: Was hätte Boldt in dieser Situation sonst sagen sollen? Klar ist, dass es zwischen ihm und den neuen Eigentümern der Roma, Dan und Ryan Friedkin, bereits erste Gespräche gab. Boldt hat den US-Milliardären in einem mehrstündigen Meeting ausführlich sein Konzept vorgestellt.

Nach SPORT1-Informationen soll es noch in dieser Woche weitere Gespräche mit den Vorständen der Römer und Juristen der Friedkin-Gruppe geben.

Roma plant Großangriff - mit Boldt?

Im Hintergrund glühen die Drähte heißer, als es Boldt aktuell öffentlich zugeben kann. Denn noch steht er bis zum 30. Juni 2021 als Sportvorstand beim HSV unter Vertrag.

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Allerdings klingt die vermeintliche Offerte aus Rom spannender als die Perspektive in Hamburg. Die Friedkin-Gruppe hat die Mehrheit der Aktien kürzlich für rund 600 Millionen Euro übernommen und plant umfangreiche Investitionen in den Kader.

"Wie ein Fan kürzlich schrieb: 'Nehmen Sie unseren legendären Verein und machen Sie ihn zu einem der größten Namen im Weltfußball.' Wir haben vor, genau das zu tun", wurde Dan Friedkin Ende August in einem offiziellen Statement zitiert.

HSV muss sich über Verkäufe von Talenten sanieren

Beim HSV hingegen ist die wirtschaftliche Lage seit Jahren angespannt. Große Transfers zur Verstärkung des Kaders werden auch in Zukunft nicht realisierbar sein.

Stattdessen müssen die Hamburger ihre Strategie auf die Entwicklung junger Spieler fokussieren, um sich mittel- bis langfristig über Verkaufserlöse zu sanieren. Gleichzeitig soll der Weg in diesem Jahr endlich wieder zurück in die Bundesliga führen. Wie schwierig das sein kann, haben die vergangenen beiden Saisons schon gezeigt.

Für Boldt ist die finanzielle Perspektive zur Gestaltung des Klubs ein entscheidendes Argument. Mit den vorhandenen Mitteln und ohne Hilfe von außen wird es nicht einfach, den HSV wieder in der Bundesliga zu etablieren. In Rom winkt die Aussicht auf die baldige Rückkehr in die Champions League.

Der Aufsichtsrat des HSV gerät durch das Interesse aus Italien unter Zugzwang. Das von Ex-Profi Marcell Jansen (34) geführte Kontrollgremium muss sich zeitnah mit der Frage auseinandersetzen, wie und ob es mit Boldt weitergehen wird.

Jansen: "Wir wissen, was wir an Boldt haben"

Eigentlich sollten Gespräche über eine Verlängerung seines Vertrages erst weitaus später stattfinden. "Wir wissen, was wir an Jonas haben und sind stets in einem vertraulichen Austausch. Diesen Weg werden wir fortsetzen", wurde Jansen in der Bild-Zeitung zitiert.

Intern steht die Mehrheit des Aufsichtsrates hinter Boldt. Trotz des verpassten Aufstiegs in der abgelaufenen Saison sind die Kontrolleure von seiner Arbeit überzeugt und nicht abgeneigt, den Kontrakt über den kommenden Sommer hinaus zu verlängern.

Dennoch ist Boldts Flirt mit der Roma zum jetzigen Zeitpunkt für den Klub problematisch. Der HSV steht in den kommenden Wochen und Monaten vor enormen sportlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Wenn der entscheidende Mann an der Spitze der Führung gedanklich schon einen Abgang vorbereitet, ist er für die Aufgabe in Hamburg dann noch der Richtige? Ausgang offen.