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Pendler sollten öfter zu Hause arbeiten!

Die Sache mit dem Pendeln ist keine Spirituelle, die Fragen zu Partnerschaft und Liebe beantwortet. Sie ist eine Existenzielle. Gebe ich im Internet „Pendeln macht...“ ein, ergänzt die Suchmaschine Google binnen Millisekunden automatisch den Satz und schlägt mir vor: „Pendeln macht krank“, „Pendeln macht müde“, „Pendeln macht unglücklich“ und - ich glaube, hier irrt die Maschine allerdings gewaltig – „Pendeln macht schlank.“

Bevor wir uns gleich mit den Studienergebnissen von Regus beschäftigen (die, wenn man ehrlich ist, nun keine brandheiße Neuigkeit sind), möchte ich Ihnen meine innere Einstellung zum Thema Arbeitsweg mit auf den Weg geben. Die geht so und stammt mutmaßlich von Alf (Sie erinnern sich? Alf ist der Außerirdische, der in einer US-Sitcom mit einem Raumschiff in der Garage der Familie Tanner bruchlandet): „Was nützt es, über verschüttete Milch zu jammern!“

Heißt: Ich habe vor ziemlich genau anderthalb Jahren damit aufgehört, mich über die permanenten Verspätungen der Bahn aufzuregen, nachdem es mich über vier Jahre lang fast wahnsinnig und krank gemacht hat. Es war ganz einfach. Eine Entscheidung in meinem Kopf, die auch im Stau funktionierten dürfte, wenn man nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern mit seinem eigenen Auto ins Büro kommt. Sich über Verspätungen aufzuregen, die man damit doch sowieso nicht beeinflussen kann, ist eine masochistische Zerstörung von Lebensenergie.

Statt dessen besteige ich in der Regel um 8.21 Uhr den Zug, schotte mich mit meinen Kopfhörern von der Außenwelt ab, lese Bücher, die ich rezensieren muss (momentan übrigens gerade von Robert Wringham „Ich bin raus - Wege aus der Arbeit, dem Konsum und der Verzweiflung“ – wie passend) oder bearbeite schon die ein oder andere Arbeits-Mail, denn der Chef ist ja immer wach. Sogar Texte kann ich als Digitalnomadin von unterwegs aus – Cloud sei Dank – schreiben.

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Damit gehöre ich allerdings, jetzt sind wir wieder bei der Regus-Studie, zu einer kleinen Minderheit (17 Prozent), die den Arbeitsweg auch als sinnvolle Arbeitszeit für sich nutzt. Der viel größere Teil der Beschäftigten überall auf der Welt ist ziemlich genervt von der Pendelei und betrachtet die tägliche Fahrt ins Büro und wieder nach Hause als massive Beeinträchtigung der Produktivität.

Regus ist übrigens ein Anbieter von flexiblen Arbeitsraumlösungen, dürfte also hocherfreut sein über solche Empfindungen aus der arbeitenden Bevölkerung. Verdient das Unternehmen doch ganz gut daran, überall auf der Welt Büros und Co-Working-Spaces zu vermieten. Laut Regus also ist für eine Vielzahl der Befragten der Arbeitsweg weder effektive Arbeits- noch angenehme Freizeit, sondern vielmehr ein Hindernis, um sich nützlicheren oder unterhaltsameren Dingen zu widmen.


Pendeln als massive Beeinträchtigung der Produktivität

So gaben von den rund 40.000 Teilnehmern der Befragung 37 Prozent an, dass sie Pendeln als nutzlos und überflüssig erachten. 27 Prozent hegen sogar eine tiefe Abneigung und bezeichnen Pendeln als reine Vergeudung ihrer wertvollen Zeit. Damit könnte für mehr als die Hälfte aller weltweit Befragten ein längerer Arbeitsweg durch produktivere Arbeitszeit oder ein bisschen mehr Schlaf am Morgen ersetzt werden.

Zentrale Ergebnisse der Studie

  • Nur für eine Minderheit (17 Prozent) der weltweit Befragten ist Pendeln nützliche Arbeitszeit, während es die Mehrheit als Belastung für die Arbeits- oder Freizeit ansieht.

  • Daher sollten Unternehmen unnötigem Pendeln entgegenwirken und ihre Beschäftigten dabei unterstützen, die gesparte Zeit für etwas Produktiveres oder Entspannenderes aufzuwenden.

  • Eine kleine Minderheit (19 Prozent) betrachtet den Arbeitsweg als persönliche Zeit, in der sie lesen oder sich mit ihrem Smartphone über die neuesten Nachrichten informieren können.

„Pendeln zur Arbeit nimmt immer mehr Zeit in Anspruch. Umso erschütternder ist es, dass der tägliche Weg ins Büro und wieder nach Hause für die überwiegende Mehrheit eine massive Beeinträchtigung ihrer Produktivität darstellt und dass sie die dafür benötigte Zeit weder für persönliche Belange noch für Freizeitaktivitäten nutzen können“, sagt Patrick Bakker von Regus. „Von Beschäftigten wird heute überall auf der Welt erwartet, immer erreichbar und vernetzt zu sein. Doch in Wirklichkeit gibt es etwas, das ihre Produktivität ziemlich stark und auf subtile Weise beeinträchtigt – und das ist ihr täglicher Arbeitsweg.“ Erfolgreiche Unternehmen, die die Produktivität ihrer Beschäftigten fördern und diesen mehr Freizeit oder etwas mehr Schlaf gönnen wollen, würden gut daran tun, sie zumindest gelegentlich näher an ihrem Zuhause arbeiten zu lassen.

Zugegeben: manchmal frage auch ich mich, warum ich nicht einfach zu Hause in meinem Home-Office geblieben bin. Gerade jetzt im Herbst, wo die Tage wieder kürzer und dunkler werden. Von Tür zu Tür benötige ich pro Strecke anderthalb Stunden. Macht pro Tag drei Stunden in Bus und Bahn. Mindestens, denn hier sind die üblichen Verspätungen ja noch gar nicht eingerechnet. Aber ich kann von Glück behaupten, dass ich einen Vorgesetzten habe, der mir hier mit viel Flexibilität entgegen kommt und sagt: „Ich bezahle dich doch für deinen Kopf und nicht für deinen Hintern. Was zählt, ist das Ergebnis.“ Also, ab ins Home Office!

KONTEXT

Wie gehen Sie mit Stress und Ärger um?

Den Stress erkennen

Denken Sie darüber nach, welche Faktoren Stress auslösen und bringen Sie diese in eine Rangfolge. Nicht alle Gründe wiegen gleich schwer. Stressauslöser, die bisher als unumgänglich gelten, könnten zu körperlicher und seelischer Beeinträchtigung führen.

Die Gesundheit leidet

Viele vermeiden es über Jahre, sich Erschöpfung einzugestehen. Ein Burnout kann ein schleichender Prozess sein. Jahrelanger Medikamenten- oder Alkoholmissbrauch, Autoimmunerkrankungen oder psychische Auffälligkeiten weisen auf Erschöpfung hin.

Neue Energie gewinnen

Hinterfragen Sie, wo Sie wie viel Energie investieren und ob es sich lohnt. Hinterfragen Sie Ihre innere Motivation und konzipieren Sie um. Schaffen Sie es, Ihr Energielevel unter Kontrolle zu halten, bleibt mehr für die Freizeit übrig.

Sich selbst leiden können

Eine positive Selbstbewertung senkt das Stresslevel. Fangen Sie morgens an mit einer positiven Grundstimmung und versuchen Sie, dieses Gefühl den Tag über zu halten. Positive Selbstgespräche oder kurze tägliche Rituale helfen dabei. Auch malen, schreiben oder eine freundliche Büroeinrichtung wirken positiv.

Lähmenden Ärger loswerden

Ärger kann in kürzester Zeit zu Antriebslosigkeit führen. Das Take-Care-Prinzip soll helfen, sich weniger zu ärgern: Versuchen Sie zunächst, Ärger von sich fernzuhalten. Nicht jede Meinungsverschiedenheit mit Kollegen oder den Nachbarn ist einen Streit wert. Falls es doch dazu kommen sollte, distanzieren Sie sich innerlich. Einen Witz machen kann helfen. Sollte es doch heftiger kommen, ist es wichtig, sich beim Sport oder über einen Urschrei abzureagieren.

Das Leben wieder in die eigene Hand nehmen

Wer sich aufgibt, wird zum Spielball der Umgebung. Bestärken Sie sich jeden Tag darin, dass Sie über Ihr eigenes Lebens bestimmen. Conen empfiehlt: "Lernen Sie, mitten im Geschehen zu sein und doch darüber zu stehen." Sie kommen mit Störungen besser zurecht, wenn Sie sich als freier und selbstbestimmter Mensch fühlen.

Intuition nicht verkümmern lassen

In kritischen Situationen spontan regieren zu können, ist nicht nur auf der Straße wichtig. Auch im Büro sollte die Bedeutung des Bauchgefühls nicht unterschätzt werden. Wer in Situationen mit Kollegen und Kunden zu kopflastig reagiert, kann sie in Sekunden vergraulen. Laut Conen ist Intuition lernbar - und kann wieder erweckt werden, falls man dazu bereit ist.

Das Bauchgefühl verbessern

Lernen Sie ihre Sinne wieder einzusetzen. Riechen und fühlen Sie die Natur oder konzentrieren Sie sich auf die verschiedenen Bestandteile ihres Essens. Verlangsamen Sie eine Aktivität wenn es möglich ist und genießen Sie den Augenblick. Versuchen Sie die Umgebung abzuscannen und sich einzuprägen.

Den anderen mit dem Bauch betrachten

Achten Sie nicht nur darauf, was Personen in Ihrem Umfeld sagen, sondern auch, wie sie es sagen. Die Wechselwirkung mit dem Gegenüber und die Umstände einer Konversation beeinflussen das Ergebnis in hohem Maße.

Selbstkontrolle

Dabei sollte die Selbstbeobachtung nicht vergessen werden. Intuitive Selbstkontrolle hilft, während eines Gesprächs die Reaktionen seines Gegenübers nicht zu übersehen. Wie Sie auf andere wirken, lässt sich leicht bei einem Abschied erkennen. Ist die Situation entspannter, als bei der Begrüßung, hat sich der Gesprächspartner wohl gefühlt.

Intuitiv entscheiden

Egal ob im Beruf oder im Privatleben, eine Entscheidung sollte nicht alleine aus dem Kopf heraus getroffen werden. Beziehen Sie Ihren Bauch mit ein. Auch wenn Sie ein Gefühl rational nicht nachvollziehen können, sollten Sie versuchen, es zu ergründen. Es könnte sein, dass ihre innere Stimme weiser ist, als Sie in diesem Augenblick.

Aufbrechen oder Ausharren?

Jede Veränderung schenkt ein Stück neues Leben. Dennoch ist nicht jeder Unmut Grund genug, alles über den Haufen zu werfen. Veränderung ist kein Allheilmittel. Tiefen durchzustehen ist das eine, chronischer Frust das andere.

Das Chamäleon-Prinzip

Das Chamäleon sollte das Tier dieses Jahrhunderts werden. Es zeigt alle Fähigkeit, die heute notwendig sind. Vor allem kann es sich auf veränderte Bedingungen einstellen. Es geht nicht darum, seine Authentizität zu verlieren. Es geht darum, sich nicht mehr zu wünschen, dass alles wieder so wird, wie es mal war. Das macht unglücklich. Wagen Sie in der Jobkrise den Sprung in eine zweite Karriere.

Entdecken Sie alle Ihre Fähigkeiten

Stellen Sie sich vor, Sie wären Gast im Ratequiz "Was bin ich?". Welche Eigenschaften, und dazu zählen eben auch die kleinen Fähigkeiten, machen Sie aus? Protokollieren Sie die Bereiche, die bisher noch nicht ausreichend zur Geltung kommen. Da gibt es bestimmt mehrere.

Entwickeln Sie sich weiter

Seminare, lebenslanges Lernen, neue Herausforderungen. Nutzen Sie wirklich alle Ihre Bildungsurlaubstage? Haben Sie wirklich schon alles gelernt, was Sie sich vorgenommen haben? Trainieren Sie, nicht zu schnell zu satt zu sein und fordern Sie von sich selbst, mehr aus sich zu machen.

Reagieren Sie schneller

Seien Sie die Schlange, nicht das Kaninchen. Reagieren Sie schneller als die anderen. Also erwarten Sie stets das Unerwartete, lernen Sie zu improvisieren, lösen Sie sich rasch von Denkmustern. Und vor allem: verändern sie Gewohnheiten.

KONTEXT

So unterschiedlich reagieren wir auf Stress

Gene

Stressforscher schätzen, dass Stressanfälligkeit zu 30 Prozent genetisch bedingt ist.

(Quelle: Lothar Seiwert, Zeit ist Leben, Leben ist Zeit)

Mutter

Frauen, die während der Schwangerschaft hohe Cortisolwerte aufweisen, bekommen stressanfälligere Babys.

Kindliche Erfahrungen

Traumatische Erlebnisse in den ersten sieben Lebensjahren, der Zeit der Entwicklung der Identität, können lebenslänglich stressanfälliger machen.

Persönlichkeit

Erfolgsorientierte, ehrgeizige, sehr engagierte, ungeduldige und unruhige Menschen sind besonders stressanfällig.

Charakter

Feindseligkeit, Zynismus, Wut, Reizbarkeit und Misstrauen erhöhen das Infarktrisiko um 250 Prozent. Humor hingegen zieht dem Stress den Stachel. Eine Studie an 300 Harvard-Absolventen zeigte: Menschen mit ausgeprägtem Sinn für Humor bewältigen Stress besser.

Selbstbestimmung

Der wichtigste Faktor, der über Stressanfälligkeit bestimmt, ist die Kontrolle über das eigene Tun. Je mehr man den Entscheidungen anderer ausgeliefert ist, desto höher das Infarktrisiko.

Wertschätzung

Wer für seine Arbeit Anerkennung in Form von Lob oder einem angemessenen Gehalt bekommt, verfügt über eine bessere Stressresistenz.

Status

Wer eine gute Stellung in der Gesellschaft hat, verfügt auch über einen Panzer gegen Stress. Das ist auch bei Pavianen zu beobachten: Gerät das Leittier durch einen Konkurrenten in eine Stresssituation, schnellt der Cortisolspiegel hoch, normalisiert sich aber rasch wieder. Bei den Rangniedrigeren ist der Cortisolspiegel ständig erhöht.

Glaube

Einer der stärksten Stresskiller ist das Gebet. Studien belegen: Der Glaube an eine höhere Macht, die das Schicksal zum Guten wenden wird, beugt vielen Krankheiten vor.