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Peking lockert Vorgaben für umweltfreundliche Autos

Peking will die Vorgaben für umweltfreundliche Fahrzeuge für dieses Jahr lockern. Der Automarkt hat stark unter der Coronakrise gelitten.

Die chinesische Regierung plant, die Verpflichtungen für Autobauer in der Volksrepublik zur Produktion von umweltfreundlichen Antrieben für dieses Jahr zu lockern. Das geht aus einem am Montag auf der Webseite des chinesischen Industrieministeriums veröffentlichten Beschluss hervor.

Um alternative Fahrzeugantriebe zu fördern, hatte Peking vor einiger Zeit ein Punktesystem eingeführt. Dieses System verpflichtet Autohersteller in China dazu, einen bestimmten Anteil ihrer Produktion Fahrzeugen zu widmen, die keine Verbrenner sind. Dazu gehören nicht nur Elektroautos, sondern auch Plug-in-Hybridfahrzeuge und Fahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen.

Je nach Modell bekommen die Hersteller eine bestimmte Anzahl negative oder positive Punkte. Seit 2019 gilt in China für die Autobauer eine Mindestquote von zehn Prozent für den Verkauf der umweltfreundlicheren Fahrzeuge. 2020 sollte diese Quote auf zwölf Prozent steigen.

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Deutsche Hersteller hatten sich bei der Einführung des Punktesystems in China dagegen gewehrt. Die Quote war sogar zum Politikum geworden. Angesichts des massiven Nachfrageeinbruchs durch die Coronakrise weicht Peking die Quote nun auf. Das Industrieministerium will erlauben, dass die Hersteller die Produktion von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben in diesem Jahr nicht mehr so stark verfolgen, solange sie im nächsten Jahr die Versäumnisse aufholen.

Großzügige Subventionen für alternative Antriebe

Das Ministerium könne auf der Grundlage der Entwicklung der Automobilindustrie entscheiden, „dass die Pkw-Unternehmen die im Jahr 2021 erzeugten positiven Punkte für Fahrzeuge mit neuer Energie nutzen, um die im Jahr 2020 erzeugten negativen Punkte für Fahrzeuge mit neuer Energie auszugleichen“, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Beschluss des Ministeriums.

Zentral- und Lokalregierungen hatten seit Beginn der Coronakrise zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Autoindustrie zu stützen. Im März hatte der Rückgang bei den Verkaufszahlen bei rund 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gelegen, im Februar bei 79 Prozent. Die Regierungen verteilten daraufhin großzügigere Genehmigungen für neue Fahrzeuge in Großstädten.

Erst im April hatte China zudem Subventionen für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben verlängert. Eigentlich sollten diese Ende des Jahres auslaufen, nun werden sie bis Ende 2022 ausgezahlt. Zu den Förderungen gehören Verkaufsprämien für die Produzenten von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben in China. Außerdem wird Käufern von diesen Fahrzeugen die zehnprozentige Steuer erlassen, die auf benzinbetriebene Fahrzeuge fällig wird.

Dank jahrelanger üppiger Subventionen ist die Volksrepublik für Elektroautos der Absatzmarkt Nummer eins geworden. Laut dem chinesischen Verband der Automobilhersteller gibt es rund 3,5 Millionen E-Pkws auf Chinas Straßen. Peking sah in den alternativen Antrieben eine Chance für seine Autobauer, die beim Verbrennungsmotor den Rückstand auf die europäische Konkurrenz nie aufholen konnten. Seit 2017 baut Peking die Subventionen jedoch immer stärker ab. Seitdem kam es zu großen Absatzeinbrüchen in dem Markt.