Pay yourself first! Wie eine Uralt-Methode beim Sparen hilft

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Hamburg/Oldenburg (dpa/tmn) - Sparen, um sich so kleinere und größere Wünsche erfüllen zu können - das wollen die meisten. Doch manche können sich nicht so richtig dazu motivieren, Geld beiseite zu legen. Zumal am Monatsende oftmals kaum noch etwas vom Lohn oder Gehalt übrig bleibt, das sich sparen lässt. Das aber lässt sich ändern - und zwar mit der Strategie «Pay yourself first» - bezahl dich selbst zuerst.

Die Idee ist uralt. Schon vor knapp 100 Jahren beschrieb der amerikanische Autor George S. Clason in seinem Buch «Der reichste Mann von Babylon» die Funktionsweise - das Werk war erstmals im Jahr 1926 erschienen. Doch das Motto «Bezahl dich selbst zuerst» passt, wenn es ums Sparen geht, noch immer in die Zeit.

Der Gedanke dahinter: Noch bevor Sie, wie die meisten, ganz selbstverständlich zu Monatsbeginn Miete, Versicherungen und Co. bezahlen, bezahlen Sie sich als Erstes selbst. Und zwar, in dem Sie sich einen Betrag X selbst überweisen.

«Es geht darum, bewusst eine gewisse Sparrate einzuhalten», sagt Sally Peters, Geschäftsführende Direktorin beim Institut für Finanzdienstleistungen (iff) - und damit nicht nur das zur Seite zu legen, was am Ende des Monats übrig bleibt. Der Oldenburger Finanzcoach Per Schippl ist von der Strategie «Bezahl dich selbst zuerst» überzeugt: «Für mich hat das auch viel mit Selbstwertschätzung zu tun», sagt er.

Im Idealfall können zehn Prozent gespart werden

Damit die Zahlung in eigener Sache nicht im Alltagsstress untergeht, sollte man sich idealerweise einen Dauerauftrag einrichten und das Geld entweder auf ein Tagesgeldkonto einzahlen oder es für die Sparraten eines ETF- oder Aktiensparplans verwenden. Die Höhe des Betrags hängt vom Einkommen und den weiteren Ausgaben ab. «Wer nicht am Existenzminimum lebt, sollte es schaffen, zehn Prozent vom Einkommen zur Seite zu legen», sagt Schippl.

Wer also 2000 Euro netto monatlich verdient, sollte sich davon jeden Monat 200 Euro selbst überweisen. Das klingt erst einmal nach viel Geld. «Aber das ist nach allen Erfahrungen mit der richtigen Herangehensweise durchaus machbar», so Schippl. Er rät, sich in einem ersten Schritt einen Überblick über die eigene Finanzlage zu verschaffen und alle Einnahmen wie Ausgaben aufzulisten.

Auch Ausgaben etwa für Versicherungen wie Kfz, Hausrat und Co. sollte man auf den Monat herunterbrechen und aufschreiben. Jetzt heißt es prüfen, wo möglicherweise Sparpotenzial besteht. «Gerade in den Bereichen Versicherungen und Telekommunikation lässt sich oftmals viel Geld sparen, indem man die einzelnen Verträge regelmäßig auf den Prüfstand stellt und nach einem Vergleich gegebenenfalls den Anbieter wechselt», so Schippl.