BERLIN (dpa-AFX) -Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat sich zufrieden über die Koalitionseinigung bei der Kindergrundsicherung geäußert. Nach Jahrzehnten der Diskussion sei es diese Bundesregierung, die eine Antwort auf Kinderarmut in Deutschland gefunden habe, sagte die Grünen-Politikerin am Montag in Berlin. Zum Teil seien es "wirklich sehr harte Verhandlungen" gewesen. "Aber es hat sich gelohnt." Das Ergebnis sei die umfassendste Sozialreform seit vielen Jahren. "Bis zu 5,6 Millionen armutsbedrohte Familien und ihre Kinder bekommen dadurch die Leistungen schneller, einfacher und direkter." Darunter seien Millionen, die vorher nicht wussten, dass sie ihnen zustehen.
Die Ampel-Koalition hatte sich nach monatelangem Streit vor allem zwischen Grünen und FDP über die Finanzierung in der Nacht zu Montag auf ein Modell geeinigt. In der Kindergrundsicherung sollen bisherige Leistungen wie das Kindergeld, Leistungen aus dem Bürgergeld für Kinder oder der Kinderzuschlag gebündelt werden. Durch mehr Übersichtlichkeit und mithilfe einer zentralen Plattform sollen auch viele Familien erreicht werden, die bisher wegen Unkenntnis oder bürokratischer Hürden ihnen zustehende Gelder nicht abrufen.
Für die Kindergrundsicherung werden im Einführungsjahr 2025 zunächst 2,4 Milliarden Euro Mehrkosten veranschlagt, wie Paus sagte. Die Gesetzespläne sollen nun weiter in der Regierung abgestimmt werden.