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Patriarch Heinz Hermann Thiele kehrt in den Aufsichtsrat von Knorr-Bremse zurück

Der Lkw- und Bahnzulieferer stellt seinen Aufsichtsrat neu auf. Neben Milliardär Thiele rücken zwei weitere prominente Persönlichkeiten in das Gremium.

Eigentlich wollte sich Heinz Hermann Thiele nach dem Börsengang immer mehr zurückziehen. Mit 70 Prozent der Anteile geht ohne ihn zwar nichts bei dem Zulieferkonzern Knorr-Bremse, doch offiziell war er zuletzt nur noch „Ehrenvorsitzender“ des Aufsichtsrates. Nur beratend stand er dem Unternehmen noch zur Seite, doch damit ist es jetzt vorbei.

Der 79-Jährige kehrt als einfaches Mitglied in das Kontrollgremium zurück. „Wir sind dankbar, dass Herr Thiele uns mit dieser Erfahrung in der schwierigen Phase der Corona-Pandemie begleitet“, sagt Aufsichtsratschef Klaus Mangold am Mittwoch.

Thiele ist nicht die einzige prominente Figur, die in den Aufsichtsrat einzieht. Auch Ex-Airbus-Chef Tom Enders und Theodor Weimer, Chef der Deutschen Börse, werden Knorr-Kontrolleure. Enders ist im April 2019 bei Airbus ausgeschieden und seitdem wenig in Erscheinung getreten. Aufsichtsratsmandate hat er bislang keine angenommen.

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Der 61-jährige galt in seiner Zeit bei Airbus als kantiger Manager, der auch öffentlich unbequeme Meinungen gegen die Politik vortrug. Seinen Einstieg bei Knorr dürfte Klaus Mangold eingefädelt haben, den mit Enders eine gemeinsame Laufbahn im Daimler-Konzern verbindet. Thiele, Enders und Weimer nehmen die Plätze von Wolfram Mörsdorf, Wolfgang Tölsner und Georg Weiberg ein, die ein Jahr vor Vertragsende ihre Ämter abgeben.

Die Neubesetzung des Aufsichtsrates und besonders Thieles Rückkehr in das Gremium deuten darauf hin, dass sich der Zulieferkonzern auf unruhige Zeiten einstellt. Knorr ist Weltmarktführer für Lkw- und Zugbremsen, mit einem jährlichen Umsatz von fast sieben Milliarden Euro.

Mit Bernd Eulitz wurde 2019 ein neuer, aber branchenfremder Vorstandschef installiert, der nun eine schwere Krise managen muss. Noch bei der Vorstellung der Bilanz im März ging Eulitz von einem „stabilen gesamtwirtschaftlichen Umfeld und begrenzten Auswirkungen von Covid-19 auf das Geschäftsjahr“ aus. Davon kann aber keine Rede mehr sein.

Vor allem das Lkw-Geschäft kommt unter Druck. Daimler und Traton, der Mutterkonzern von MAN und Scania, revidieren ihre Prognosen. Mittlerweile gehen die Lkw-Hersteller von einem Markteinbruch von zwanzig bis vierzig Prozent aus.

Da will Thiele nicht abseits stehen. Der Unternehmer hat vor gut fünf Jahrzehnten den maroden Mittelständler per Kredit übernommen und zum Global Player gemacht. Mittlerweile ist auch Großaktionär beim Bahnzulieferer Vossloh und seit kurzem mit zehn Prozent Großaktionär der Lufthansa. Krisen zu managen scheint ihn immer noch zu reizen.